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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schoß.
    »Bring mich in meine Kabine, Kindchen«, raunte er ihr schelmisch zu.
    Sie blickte zu Dorian, der Jeffs Angebot gehört hatte und ihr zunickte. Als sie zusammen mit dem wankenden Playboy unter Deck verschwunden war, folgte Dorian ihnen. Er mußte dabei an dem Steward vorbei, der mit einem Tablett gefüllter Gläser neben dem Aufgang stand. Dorian nahm es ihm ab und warf es über Bord. Für einen Moment sah es so aus, als wollte sich der Steward auf ihn stürzen. Seine Augen bekamen einen merkwürdigen Ausdruck; Heißhunger brannte in ihnen. Aber Dorian hielt sich nicht mit ihm auf. Er begab sich aufs Kabinendeck und betrat Parkers Kabine.
    Parker saß auf dem Bett, eine Hand nach Vali ausgestreckt. Als er Dorian erblickte, grinste er dümmlich. »Entschuldige, alter Junge. Ich …«
    »Wo sind die Gewehre?« unterbrach Dorian ihn.
    Parker deutete auf einen Schrank, aber dann zog er die Hand zurück und sein Gesicht verdüsterte sich. »Hör mal, mach keinen Blödsinn!«
    Aber Dorian war bereits beim Schrank und riß ihn auf. Dort standen sieben Gewehre in einem Gestell, Schachteln mit Munition lagen daneben. Er ergriff eine Schrotflinte mit kurzem Lauf und steckte drei Schachteln mit Patronen in die Hosentasche. »Du solltest dich auch bewaffnen, Jeff. Es wäre gut, wenn diese Nacht niemand allein bleibt.«
    »Keine Sorge!« meinte Parker grinsend. »Auf meinem Schiff braucht sich niemand einsam zu fühlen. Wenn einer übrig bleibt, dann höchstens Pepe. Aber dann trösten die Frauen einander selbst.«
    »Du solltest nicht alles für bare Münze nehmen, was Jeff sagt«, wandte sich Dorian an Vali, weil er nicht wollte, daß sie sich von seinem Freund ein falsches Bild machte.
    »Glaube nur nicht, daß ich schockiert bin.« Sie deutete auf Parker, der aufs Bett zurückgefallen war und mit seligem Gesichtsausdruck vor sich hindöste. »Wir sollten auch ihn nicht allein lassen.«
    »Bringt mir Fabienne!« lallte Parker. »Ich habe heute Lust auf eine Medizinstudentin von adeligem Geblüt.«
    Dorian schob Vali aus der Kabine und folgte ihr. Er brachte die Schrotflinte in ihre Kabine, dann gingen sie an Deck.
    Adrian West kam ihnen mit Gloria am Arm entgegen – es war die zierliche Rothaarige, die Vali mit einem Kleid ausgeholfen hatte.
    »Die Stimmung flaut ab«, meinte Adrian. »Der Höhepunkt wurde erreicht, als Rosi ihren Strip-Flamenco beendete. Jetzt zieht sich alles in die Betten zurück.«
    An Deck waren nur noch Geronimo, der auf der Gitarre einschmeichelnde Melodien spielte und dazu summte. Er hatte zwei Mädchen am Hals. Cliff Montgomery schnarchte in einem Liegestuhl und wurde von einer Brünetten, die auf seinem Schoß saß, an den spärlichen Haaren gezupft. Rosalia, splitternackt, tauschte mit einem anderen Mädchen kichernd irgendwelche Frauengeheimnisse aus. Und Domenico Clerici, der Designer mit dem Spaghetti-Knüller, der in Dorians Alter sein mochte, lief mit nacktem Oberkörper herum, um seine Muskeln zu zeigen. Der Gorilla-Steward räumte auf. Vom Ruderhaus blickte Kapitän Medarchos herunter.
    »Wo ist Fabienne?« fragte Dorian.
    »Die hat sich Pepe geangelt«, sagte Rosalia. »Unsere Prinzessin ist um die Aufgabe, Tante Pepe wieder auf den rechten Weg zu bringen, nicht zu beneiden. Aber wenn Sie Gesellschaft suchen …«
    »Jeff möchte euch beide bei sich haben«, sagte er und deutete auf Rosi und ihre Gesprächspartnerin.
    »Zwei auf einmal?« wunderte sich Montgomery und öffnete interessiert ein Auge. »Das schafft der arme Jeff nie!«
    Rosi und ihre Freundin verschwanden kichernd unter Deck.
    Dorian ging zu Geronimo. Der Halbindianer sah ihn an, während er weiterspielte und – summte.
    »Es wäre gut, wenn heute nacht niemand allein bleibt«, sagte Dorian. Da er sicher war, daß der Mischling keine aufdringlichen Fragen stellte, fügte er hinzu: »Es könnte sein, daß sich diese Nacht etwas zusammenbraut. Alleinsein könnte gefährlich werden.«
    »Ich bin versorgt«, meinte Geronimo.
    »Achten Sie auch auf das Wohlergehen der anderen!« bat Dorian und schlug ihm aufs Knie. Dann kehrte er zu Vali zurück. »Machen wir vor dem Schlafengehen noch einen Rundgang«, bat er sie und führte sie an der Reling entlang zum Vorschiff.
    Sie schmiegte sich fröstelnd an ihn. »Ist die Nacht nicht herrlich? Könnten dieser Friede und die Ruhe nicht anhalten? Wie schön wäre es, gäbe es keine Dämonen.«
    »Aber es gibt sie«, sagte Dorian gepreßt und deutete nach vorn, wo am Bug eine

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