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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dunkle Gestalt hockte.
    Der Mann mußte der Maschinist oder einer der beiden Matrosen sein, die sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Als er sie erblickte, zog er sich verneigend unter Deck zurück. Er sah dem Steward so ähnlich, daß er sein Zwillingsbruder hätte sein können – jedenfalls war er nicht minder unheimlich und furchterregend. Er schmatzte vernehmlich, als er an Vali und Dorian vorbeikam, und seiner Kehle entrang sich ein schauriger Seufzer.
    Nach einer Viertelstunde kehrten Vali und Dorian zum Heck zurück. Die Passagiere hatten die Plicht geräumt und sich in ihre Kabinen zurückgezogen; Dorian hoffte, daß sie sie auch von innen verriegelten.
    Der zum Fürchten häßliche Steward war mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Kapitän Medarchos stand im Ruderhaus und nickte den beiden zu. Dorian fragte sich, was wohl passierte, wenn er dem Kapitän oder einem von der Mannschaft eine Schrotladung in den Körper jagte. Ob sie auf diese Weise wohl zu töten waren?
    Sie betraten die Kabine Nummer sieben. Dorian durchsuchte mit der entsicherten Schrotflinte in der Hand jeden Winkel. Nach zehn Minuten gab er es auf. Wonach suchte er eigentlich?
    Vali lag schon im Bett. »Dreh das Licht aus! Hast du nicht selbst gesagt, daß wir Mißtrauen und Vorsicht nicht übertreiben sollen, um uns nicht selbst verrückt zu machen? Komm her! Vergessen wir Asmodi und seine teuflischen Heerscharen.«
    Wenig später schlüpfte er zu ihr ins Bett. Es war die erste Liebesnacht mit ihr, die er bewußt erlebte. Er erinnerte sich nur schwach an ihr Zusammensein auf der Teufelsinsel, als sie ihn offenbar verhext hatte. Jetzt war es ganz anders. Und doch wurde der Zauber dieses Augenblicks für beide durch die Gefahr getrübt, die wie ein Damoklesschwert über ihnen schwebte.

    Fabienne Mercier hatte es als besonderen Erfolg für sich gewertet, Pepe Montez in ihre Kabine zu bekommen, aber als er dann in ihr Bett fiel und wie ein Sack Mehl liegenblieb, war sie nicht mehr so sicher, daß sie Grund zum Triumphieren hatte. Doch so leicht wollte sie nicht aufgeben.
    »Pepe! Liebling!« lachte sie verführerisch und kroch mit geschmeidigen Bewegungen auf ihn. Sie rümpfte die Nase über seinen penetranten Parfümgeruch, abhalten ließ sie sich davon aber nicht. War es nicht seltsam? Sie konnte noch so beschwipst, sogar sternhagelvoll sein, aber wenn sie an Sex dachte, wurde sie wieder nüchtern, so wie jetzt, als würde dadurch in ihrem Innern ein Schalter umgelegt, der eine Maschinerie in Bewegung setzte, die den Alkohol aus ihrem Blut filterte. Diese Maschinerie setzte in ihr aber auch noch einiges andere in Bewegung. Ihr Verlangen wurde übermächtig.
    »Pepe!« hauchte sie und begann damit, ihm das Seidenhemd aufzuknöpfen.
    Er kicherte leise vor sich hin, als sie mit seinen Brusthaaren spielte und darüberblies. Wenigstens ein Zeichen, daß er noch nicht ganz hinüber war. Sie würde ihn schon wieder auf Touren bringen. Daß er eigentlich dem eigenen Geschlecht zugeneigt war, erhöhte den Reiz für sie nur noch. Würde es ihr gelingen, Pepe einzuwickeln?
    Sie entkleidete ihn nach allen Regeln der Verführungskunst, dabei vergaß sie nie, ihn spüren zu lassen, daß sie ihm ganz nahe war. Bisher hatte sie ihn aber nur zum Kichern gebracht; kein einziges Mal hatte er nach ihr gegriffen, und als sie einmal seine Hand auf sich legte, blieb diese dort kraftlos liegen. Sie küßte und tätschelte ihn, bis er wenigstens so wach war, daß er Grunzlaute von sich gab. Aber Fabienne gab nicht auf. Sie brachte Pepe schließlich sogar dazu, daß er sie auszukleiden begann. Dabei beschwerte er sich kichernd, daß man vorhabe, Unsittliches mit ihm zu treiben. Na, wenigstens wußte er, woran er war. Endlich war es soweit, und Fabienne konnte zu ihm unter die Decke schlüpfen.
    »Ich bin da kitzlig«, beschwerte er sich und kicherte wieder wie eine willige, aber furchtsame Jungfrau.
    »Na, na, Pepe-Schatz! Ich tu dir ja nicht weh.«
    Er entspannte sich. Die Linke hatte er unter ihrem Körper liegen – wo sie auch liegenblieb, so sehr sich Fabienne auch bemühte, ihr durch ihre immer hektischer werdenden Körperbewegungen irgendwelche Reflexe abzugewinnen. Sie raunte Pepe verführerische Worte zu, ihn immer ungeduldiger und obszöner herausfordernd. Als sie schließlich sein Schnarchen vernahm, begann sie ihn zu beschimpfen. Vor Enttäuschung und Wut hämmerte sie auf ihn ein, doch auch das brachte ihr nicht den gewünschten Erfolg. Er

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