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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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geschlafen. Arme Fabienne!«
    »Warum?« fragte Vali vom Bett aus.
    »Pepe hat auch ihr einen Schabernack gespielt«, erzählte Doris. »Jetzt hält sich diese feige Memme versteckt, weil er wohl eingesehen hat, daß er zu weit gegangen ist.« Sie lachte. »Ideen hat Pepe schon! Er legte statt seiner einfach ein Skelett zu Fabienne ins Bett.«
    Dorian wurde stutzig. »Und Sie sagen, daß er danach nicht wieder aufgetaucht ist?«
    »Wir werden ihn schon finden. Und dann Gnade ihm Gott!«
    Nachdem Doris gegangen war, kleidete sich Dorian hastig an, schlürfte dabei seinen Kaffee und kaute die im Backrohr aufgewärmten Hörnchen.
    Vali folgte seinem Beispiel. Sie wechselten kein Wort.
    Als Dorian an Deck kam, standen dort Adrian West, die unvermeidliche Hasselblad umgehängt, Geronimo, Rosi und Gloria beisammen und diskutierten. Sie trugen wasserdichte Jacken.
    »Hat man Montez schon gefunden?« erkundigte sich Dorian.
    Sie verneinten kopfschüttelnd.
    »Wir haben schon fast jeden Winkel des Bootes abgesucht«, erklärte Adrian West, »aber von Pepe fehlt jede Spur. Es hätte uns nicht einmal verwundert, wenn er mit dem Beiboot abgehauen wäre. Aber das Boot ist da. Und seine Sachen auch – einschließlich des Skeletts.«
    »Fabienne hat es sich angesehen und behauptet, daß es ein Menschenskelett sei«, sagte Rosi sensationslüstern.
    Geronimo stand mit ernstem Gesicht daneben.
    »Jeff und Cliff sind im Vorschiff und untersuchen die Mannschaftskojen. Danach wollen sie sich den Maschinenraum vornehmen«, berichtete Adrian West weiter. »Wenn Pepe auch dort nicht ist, sind wir am Ende unserer Weisheit angelangt.«
    Vali kam an Deck.
    »Du bleibst bei den anderen«, trug Dorian ihr auf und stieg zum Maschinenraum hinunter.
    Hier roch es intensiv nach Dieselöl. Die beiden Motoren, von denen jeder tausend PS entwickelte und je eine Schiffsschraube antrieb, arbeiteten gleichmäßig. Der Maschinist stand an einer Werkbank und drehte an einem Leitungsrohr ein Gewinde. Sein Drillichanzug war sauber, so als wäre er darauf bedacht, sich nur nicht zu schmutzig zu machen. Im künstlichen Licht der Arbeitsleuchte wirkte seine Haut noch grauer als in der Sonne – wie getrockneter Ton, und sie war auch so rissig und spröde. Er sah bei Dorians Erscheinen kurz auf. Der hungrige Blick aus seinen Augen schien Dorian zu durchdringen, dann widmete er sich wieder seiner Arbeit.
    Dorian war aber nicht entgangen, daß seine Anwesenheit den Maschinisten anscheinend nervös machte; er zitterte wie vor unterdrückter Erregung.
    Dorian sprach nicht, weil der andere ihn – angeblich – ohnehin nicht verstanden hätte. Er sah sich um, durchstöberte alle Winkel, öffnete den Geräteraum und durchsuchte ihn. Er nahm sogar die Abdeckhaube von einem der Motoren. Sein Blick fiel auf das vom Motor betriebene Stromaggregat. Es lieferte den Strom für das gesamte Schiff und diente auch zugleich als Erdung. Es war das gleiche Prinzip wie bei einem Auto. Das erkannte Dorian, obwohl er von solchen Dingen eigentlich nicht viel verstand.
    »He!« rief Dorian dem Maschinisten über den Arbeitslärm hinweg zu. Als dieser aufblickte, winkte Dorian ihn zu sich heran. »Da ist ein Kontakt locker.«
    Der Maschinist machte ein verständnisloses Gesicht, kam aber der Aufforderung nach. Dorian deutete auf ein Kabel, das seiner Meinung nach eigentlich in Ordnung sein mußte, und sagte: »Kaputt. Kontakt schlecht. Kurzschluß.«
    Der Maschinist schien nicht zu verstehen – oder er stellte sich dumm. Dorian nahm eigentlich ersteres an und kam zu dem Schluß, daß der Mann mindestens so wenig von seinem Beruf verstand wie er selbst. Diese Vermutung wurde bestätigt, als der Maschinist plötzlich nach einem blanken, stromführenden Kabel griff. Doch noch bevor er es überhaupt berührte, zuckte er mit einem Aufschrei zurück und verkroch sich in den hintersten Winkel des Maschinenraums.
    Er hat vor elektrischem Strom eine panische Angst , dachte Dorian und kehrte einigermaßen zufrieden an Deck zurück.
    »Nichts«, sagte er, als er die neugierigen Blicke der anderen bei seiner Rückkehr bemerkte. »Ist Parker noch nicht zurück?«
    »Er ist noch nicht wieder aufgetaucht«, sagte Vali.
    »Dann werde ich nach ihm sehen.«
    »Warten Sie! Ich komme mit«, bot sich Adrian West an.
    Dorian bemerkte, daß er sich während seiner Abwesenheit das Blitzgerät geholt hatte.
    Sie mußten sich beim Gehen an der Reling festhalten, um den Halt nicht zu verlieren.
    »Bei diesem

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