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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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mochte wissen, wie lange sie für die dreißig Kilometer Luftlinie am Boden benötigen würden.
    Immerhin war der Gleiter wenn auch nicht mehr ganz neu, so doch in gutem Zustand und das eingebaute Verkehrsleitsystem funktionierte. Die vier Passagiere machten es sich also so bequem wie möglich und überließen die Steuerung der Automatik. Die erste Hälfte der Strecke – einer ehemaligen Bundesstraße, die nun allerdings in bedauernswertem Zustand war – führte die Dardanellen entlang, jene Meerenge, die in der vieltausendjährigen Geschichte dieser Region eine so große Rolle gespielt hatte.
    Immerhin kamen sie zügig voran. Bis die Straße von der Küste ins Landesinnere abbog, waren ihnen nicht mehr als drei Fahrzeuge begegnet und in ihrer eigenen Richtung waren sie während der ganzen Fahrt alleine geblieben. Sie passierten nacheinander Ciplak und Tevtikiye; beide Orte, überlegte Frascati, hätten eigentlich bersten müssen vor Touristen, fliegenden Händlern und Andenkenläden, in denen man mehr oder weniger geschmackvolle Repliken der wichtigsten Fundstücke aus dem ›Schatz des Priamos‹ und natürlich Modelle des ›Trojanischen Pferdes‹ in allen Größen und Preislagen kaufen konnte. Doch beide Orte waren wie ausgestorben; lediglich einige halbverhungerte Hunde lungerten in den Straßen herum. Einer davon lief unmittelbar vor den Gleiter und nur die automatische Steuerung war mit ihrer beinahe lichtschnellen Reaktionsgeschwindigkeit in der Lage, eine Kollision zu verhindern.
    Es gab so gut wie keine Touristen mehr.
    Der Zusammenbruch der Nationalstaaten, dachte Frascati, schien sich hier viel verheerender ausgewirkt zu haben als in den ehemaligen Vereinigten Staaten, wo man schon immer mehr auf Privatinitiative als auf einen alles umfassenden Staat gesetzt hatte.
    Unmittelbar hinter Tevtikiye bog der Gleiter plötzlich von der nach Troja führenden Hauptstraße nach links ab auf etwas, das kaum mehr als ein Feldweg war.
    »Was ist das?«, fragte Chan aufgeregt und stand auf, soweit es die niedrige Gleiterkuppel zuließ. »Eine Falle?« Er zog die automatische Pistole aus ihrem Schulterhohlster.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Frascati und zog Chan an dessen Ärmel zurück auf den Sitz. »Wir müssen zunächst in ein Dorf namens Kalafat; dort treffe ich meinen Kontaktmann. Es hat schon alles seine Richtigkeit!«
    »Na gut!« Widerstrebend steckte Chan die Pistole wieder ein. »Aber ich bleibe auf der Hut, keine Sorge!«
    Frascati drehte die Augen zum Himmel. »Ich habe keine Sorge!«
    Nach wenigen Kilometern kam das Dorf Kalafat in Sicht.
     
    *
     
    Der Schweiß lief in Strömen über Cengiz Ays feistes Vollmondgesicht, was kaum mit der in dem klimatisierten Wohnzimmer herrschenden Raumtemperatur erklärt werden konnte. Auch der kalte Lauf der Waffe, der sich in die Nase des Raubgräbers bohrte, hätte eigentlich eher zur Kühlung beitragen müssen.
    »Du weißt also, was du zu tun hast?«, fragte die Gestalt am anderen Ende der automatischen Pistole. Wie ihr Begleiter, der gerade zum Fenster hinaus spähte, war sie betont unauffällig gekleidet: schwarze Stiefel, schwarzer Anzug und schwarzer Schlapphut. Die dunklen Sonnenbrillen hatten die beiden abgelegt, weil sonst ihre Sicht in dem düsteren Raum beinahe auf null gesunken wäre.
    »Jajajajaja«, ächzte Cengiz Ay.
    »Und du kannst dir vorstellen, was mit den beiden Weibern passiert, wenn du nicht parierst?« Die schwarz gekleidete Gestalt wies mit dem Kopf auf zwei auf dem breiten Sofa sitzende, gefesselte und geknebelte Frauen.
    »Jajajajaja«, wiederholte der Raubgräber.
    Das spitze Gesicht von Giancarlo Parisi, genannt ›The Viper‹, näherte sich Ay bis auf wenige Zentimeter, so dass diesem der intensive Geruch der von dem MAFIA-Mann verwendeten Pomade in die Nase stieg. »Falsch«, flüsterte Parisi und sein Ton jagte dem Raubgräber einen eiskalten Schauer über den Rücken, »das kannst du dir nicht vorstellen!«
    Während ihre Mutter einen Laut der Angst unter dem Knebel hervorstieß, blitzten die Augen von Cengiz Ays Nichte Filiz den Schwarzgekleideten mit einer Mischung aus Hass und Verachtung an, was diesem jedoch nur ein drohendes Grinsen entlockte. Er setzte zu sprechen an, doch sein Kumpan, der die Straße überwachte, kam ihm zuvor.
    »Da regt sich was!« Er zögerte einen Augenblick, dann fuhr er fort: »Ein Gleiter! Das müssen sie sein!« Hastig zog er seinen Kopf vom Fenster weg.
    »Also?«, fragte Parisi den Dicken

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