Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
vernichten, ehe sie das Dorf erreichten. Außerdem
mußten umgehend Vorbereitungen getroffen werden, um die Menschen vor einem
eventuellen Zwischenfall zu schützen. Die Leute mußten wissen, worauf es ankam,
und aufgefordert werden, unter keinen Umständen das Haus zu verlassen und
mußten Bescheid bekommen, sich eventuell zu verbarrikadieren. Für den Fall, daß
auch nur einer der Zombies die Absperrung durchbrach, bestand Lebensgefahr …
    Um nach Montmirail zu kommen, waren
sie mit dem Auto fünf bis sechs Minuten unterwegs. Wenn die Zombies die Straße
benutzten, erreichten sie bei dem von ihnen bevorzugten Tempo den Ort in etwa
fünfunddreißig bis vierzig Minuten.
    Diese Zeit mußte reichen, alles
Notwendige in die Wege zu leiten.
    In dieser Zeitspanne mußten
Hubschrauber und Polizeikräfte mit der richtigen Ausrüstung an den Ortsrand
gebracht werden. Ein einzelner konnte gegen die Flut, die sich da heranwälzte,
nichts ausrichten. Er würde über kurz oder lang von ihr niedergerissen werden.
    Und wenn die Gefahr beseitigt war,
konnte man erst herangehen, dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Denn nichts
geschah ohne Grund … Alles hatte ein Motiv, auch wenn es noch so wahnwitzig war
und mit menschlichem Verstand und Logik nicht zu begreifen.
    Emile Potte fuhr wie von Sinnen.
Der Schlamm spritzte von den Reifen, der Wagen kam auf der asphaltierten
Fahrbahn, die in sehr schlechtem Zustand war, wegen des Regens mehrmals ins
Schlingern. Doch Potte bekam den Wagen jedesmal wieder unter Kontrolle.
    »Es ist der Regen«, sagte er, »und
der Schlamm an den Reifen. Der ist glitschig wie Seife …«
    Doch das war es nicht allein.
    Als sie mit quietschenden Bremsen
vor dem Büro des Polizeichefs hielten und ausstiegen, warf X-RAY-3 beiläufig
einen Blick auf die Reifen.
    Die Haare standen ihm zu Berge.
    Da war überhaupt kein Profil mehr
drauf und die Decke an manchen Stellen so durchgescheuert, daß die
Leinenstruktur durchschimmerte.
    In Anbetracht der Tatsache, daß die
Zombies im Anmarsch waren, schluckte er jedoch eine den Zustand der Reifen
betreffende Bemerkung.
    In den Straßen und Gassen rauschte
der Regen und klatschte auf die Dächer.
    Kein Mensch hielt sich im Freien
auf. Auch der Platz vor dem schmalbrüstigen ›Grand-Hotel‹ am gegenüberliegenden
Ende war leer und verlassen.
    Emile Potte und Larry Brent machten
sich nicht die Mühe, ihre Jacken über den Kopf zu ziehen. An ihnen gab es
sowieso keinen trockenen Faden mehr.
    Auf der obersten Treppe wollte
Potte wie gewohnt die Tür aufstoßen.
    Sie war verschlossen …
    »Verdammt, natürlich ist’s schon
spät …, man kann von seinen Angestellten nicht verlangen, daß sie bis in die
Nacht hinein Überstunden machen …« Er kramte den Schlüsselbund aus der Tasche.
Wertvolle Sekunden gingen verloren, Sekunden, in denen die gespenstische kleine
Armee, sich dem Dorf ungehindert nähern konnte und Meter für Meter zurücklegte

    »Ich bin sofort zurück. Warten Sie
hier gerade auf mich, Monsieur«, stieß Potte hervor. »Ich hole nur schnell eine
Plane, damit wir den Toten hereintragen können. Falls jemand hinter dem Fenster
steht, muß er nicht unbedingt wissen, was wir da transportieren. Sie helfen mir
doch, nicht wahr?«
    »Gar keine Frage.«
    Potte rauschte davon. Am
Türeingang, vor dem Regen geschützt, blieb Larry stehen und blickte hinüber zu
dem kleinen Hotel, in und an dem nur vereinzelte Lichter brannten.
    Unwillkürlich wanderte sein Blick
zum Fenster rechts hinten im ersten Stock. Dort waren die Vorhänge zugezogen
und kein Licht brannte. Offensichtlich hielt sich Iwan in der Gaststube auf, vielleicht
auch in Lovells Zimmer, um dort einen weiteren Versuch zu machen, mit dem
Engländer ins Gespräch zu kommen.
    Larry fiel auf, daß allgemein in
Montmirail mit Elektrizität gespart wurde. Nur in wenigen Häusern brannten
Lichter. Und dann waren es stets nur einzelne Fenster, die erleuchtet waren.
    Die Atmosphäre in dem Ort war
merkwürdig und bedrückend. X-RAY-3 spürte die seltsame Stimmung beinahe
körperlich.
    Da waren die Dunkelheit und der
nicht endenwollende Regen. Es war die Leere, Einsamkeit und Verlassenheit in
den Straßen und Gassen. Die Menschen fehlten …
    Okay, bei diesem Wetter schickte
man keinen Hund auf die Straße, aber man hätte wenigstens die Nähe der Menschen
spüren müssen. Wenn sich wenigstens mal eine Silhouette an einem der
beleuchteten Fenster gezeigt hätte. Aber gar nichts – das war es, was Larry

Weitere Kostenlose Bücher