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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß er den Gegner in der Dunkelheit nicht mehr wahrnehmen konnte.
    Instinktiv versuchte der Agent
noch, sich aus dem Gefahrenbereich zu entfernen.
    Aber der geheimnisvolle
Widersacher, der lautlos wie ein Geist in der Amtsstube aufgetaucht war und
sowohl Potte als auch Brent attackierte, schien überall zu sein. Nur nicht da,
wo man ihn gerade vermutete.
    X-RAY-3 erwischte es zum zweiten
Mal.
    Der Briefbeschwerer aus Marmor traf
ihn direkt an der Schläfe. Brent fiel zu Boden, als hätte ihn ein Pferd
getreten.
    Sein Bewußtsein erlosch.
     
    ●
     
    »Helfen Sie mir … bitte, Monsieur
…, so helfen Sie mir doch!« Die junge Französin stand da wie ein Häuflein
Unglück und starrte auf die Pistole, die sie linkisch hielt und vor der sie
sich zu fürchten schien. »Ich … wollte es nicht tun … aber ich mußte. Sonst …
hätte er mich getötet …« Ihre Stimme war schwach, tonlos, die Zähne schlugen
ihr aufeinander, und sie machte einen hilflosen, gehetzten Eindruck.
    Iwan Kunaritschew nahm die Waffe
entgegen. Es war eine langläufige Beretta. Waffen, die Geheimagenten,
Angehörige international tätiger Polizeiorganisationen, aber auch Verbrecher
und Killer besaßen.
    »Wie kommt eine solche Waffe in
Ihren Besitz?« war seine erste Frage.
    »Mein Vater hat sie mir gegeben …«
    Die Antwort erfolgte ohne zu
zögern, und sie überraschte Kunaritschew.
    »Ihr Vater?«
    »Ja, um mich damit zu schützen …«
    X-RAY-7 glaubte zu träumen.
    »Es gibt andere Methoden, um sich
zu schützen. Methoden, die legal sind …«
    Da wurde ihr Gesichtsausdruck
plötzlich trotzig.
    »Legal – hätte ich mich vor diesem
Ungeheuer wohl kaum schützen können …« Ihre Stimme verlor alle Weichheit und
Weinerlichkeit. »Ich habe … sie bei mir getragen, seitdem dieser Mann hier im
Hotel abgestiegen ist. Vater hat die Gefahr sofort erkannt.«
    »Was für eine Gefahr ging von
Monsieur Lovell aus?«
    »Heute abend … Sie waren doch
dabei, Monsieur, als er blutend die Treppe herunterwankte … nicht wahr …?«
    »Oui«.
    »… heute abend zeigte er zum
erstenmal sein wahres Gesicht … er konnte sich offenbar nicht länger unter
Kontrolle halten … er war kein Mensch mehr … nur noch der Schatten eines
Menschen …«
    Sie sprach hastig und ungenau, der
Russe hatte Mühe, sie zu verstehen. Hinzu kam, daß sie Dinge beim Namen nannte,
unter denen er trotz intensiven Nachdenkens sich nichts Genaues vorstellen
konnte.
    »… ich habe ihn sofort durchschaut,
seine Maske erkannt …«, fuhr sie fort, und ihre Erregung steigerte sich wieder.
Sie ballte ihre kleinen zarten Hände zu Fäusten. Die Begegnung mit dem
rätselhaften James Lovell hatte sie völlig verirrt. Sie war in einem Zustand,
in dem sie offenbar imstande war, gleichzeitig zu lachen und zu weinen. »Er ist
hierhergekommen, um uns alle zu vernichten … er hat heimlich Bilder von uns
gemacht.«
    »Was ist daran so schlimm?«
    »Er wollte unsere Seelen in diese
Bilder zwingen … Voodoo-Zauber, haben Sie noch nie davon gehört?«
    Ehe er darauf antworten konnte,
fuhr sie aufgeregt fort. »Alle waren gefährdet … nicht nur wir, die wir seit
Tagen mit ihm unter einem Dach leben, sondern auch die Gäste dieses Hauses.
Hier sind Dinge geschehen, die jeglicher Vernunft widersprechen. Dieser Mann
stand mit dem Teufel im Bund. Um sich seine unheimliche Macht zu erhalten,
suchte er ständig Opfer … sein nächstes sollte die schöne junge Frau sein, die
heute abend hier eingetroffen ist … Chantale de Loire ist ihr Name. Mein Vater
hat ihr extra ein Zimmer gegeben, das weit entfernt von diesem Ungeheuer liegt.
Er sollte nichts von ihrer Anwesenheit merken. Und doch hat er sie aufgespürt.
Er kam aus ihrem Zimmer, als ich ihn entdeckte …«
    Iwan Kunaritschew fuhr zusammen.
»Ist etwas mit der Fremden geschehen?«
    »Ich weiß es nicht … Als er auf
mich zukam, habe ich gleich geschossen. Ich habe nicht mehr gefragt, was er
getan oder nicht getan hat … Dazu hatte ich keine Zeit mehr, wollte ich mein
eigenes Leben retten …«
    X-RAY-7 folgte ihrem Blick. Erst
jetzt sah er, daß die Tür zum Zimmer am Ende des Korridors weit offen stand.
    Chantale de Loire hätte von dem
herrschenden Lärm – vor allem nach den Schüssen – längst wach sein müssen.
    Doch in dem Raum rührte sich nichts

     
    ●
     
    Montmirail hatte eine eigene kleine
Pfarrei.
    Der Dorfpfarrer, ein in Ehren
ergrauter Mann, der vor fünfunddreißig Jahren als junger Geistlicher
hierhergekommen war

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