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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gastraum war niemand auf
dieses Geräusch aufmerksam geworden.
    Der Russe lief nach oben, um im
Stock darüber nach dem Rechten zu sehen.
    Er hatte am Abend mitbekommen, daß
der neue Gast, jene unbekannte junge Frau vom Nebentisch, ein Zimmer in der
zweiten Etage des Hotels bekommen hatte. Das verstand er überhaupt nicht. In
der ersten Etage waren von sechs Zimmern nur drei belegt. Warum machten der
Wirt und seine Familie sich die Arbeit, ein Zimmer in einem anderen Stockwerk
zu reinigen, wenn sie alles auf ein und derselben Etage haben konnten?
    Iwan Kunaritschew hatte keine
Gelegenheit mehr, intensiver über diesen Umstand nachzudenken.
    Hart und trocken hallte das
Geräusch in diesem Moment durch den Korridor.
    Ein Schuß!
    Der Knall zerriß ihm fast das
Trommelfell, der ätzende Geruch des Pulvers streifte seine Nase.
    Kunaritschew prallte an die
Wandecke zurück, hielt die Smith & Wesson Laser in der Hand und spähte
vorsichtig herum, bereit, sofort zu reagieren, wenn auf ihn ein Angriff
erfolgte.
    Was X-RAY-7 sah, raubte ihm fast
den Atem.
    Nur drei Schritte entfernt lag
James Lovell auf dem Boden. In seiner Brust in Höhe des Herzens befand sich ein
kleines Loch, aus dem Blut sickerte.
    In der Tür des Zimmers gegenüber
stand mit zerzaustem Haar und unordentlicher Kleidung die hübsche, ernste
Tochter von Victor Delacroix, dem Hotelbesitzer!
    Ihr Gesicht war weiß wie ein
Leintuch, sie zitterte am ganzen Körper, und in der rechten Hand hielt sie die
noch rauchende Pistole …
     
    ●
     
    »Sie haben einen Toten dabei?«
fragte Larry Brent rauh.
    »Den Mann, der Chantale de Loire
vor den Wagen lief. Ich habe ihn gefunden, als ich hierherkam, Monsieur Brent.
Es war genauso, wie Mademoiselle de Loire es geschildert hat. Fast …«
fügte er hinzu.
    Und dann mußte ihn der Teufel
reiten.
    Er riß plötzlich die Tür auf und
ging hinaus in den strömenden Regen. »Ich habe ihn im Kofferraum, Monsieur!«
rief er in den Wagen hinein. »Kommen Sie – sehen Sie sich den Toten an …«
    »Er ist Zombie, wie Sie sagten!«
Larry merkte, wie seine Handinnenflächen feucht wurden. Mit Potte stimmte etwas
nicht! Sein Verhalten gefiel Brent mit einem Mal überhaupt nicht mehr. »Wie
konnten Sie ihn nur mitnehmen, Potte! Dieser Mann in Montmirail, nicht
auszudenken, was alles passieren könnte …«
    Er folgte dem Franzosen, der den
Kofferraumdeckel hochzog.
    Ein bärtiger Mann, den Larry auf
höchstens zwanzig Jahre schätzte, lag vor ihm im Kofferraum. Der Tote trug Blue
jeans und einen grün-rot gestreiften Rollkragenpullover.
    »Ich habe in meinem Leben eine
Menge Leichen gesehen, Monsieur Brent. Das bringt mein Beruf so mit sich. Ich
habe sofort erkannt, daß Chatterand keinerlei Spuren auf wies, die auf einen
früheren Tod hinweisen. Alle Spuren sind neu. Er hat einen Arm und das
Hüftgelenk gebrochen und einen Schädelbasisbruch erlitten. Das letztere hat ihm
den Tod gebracht. Chantale de Loire hat keinen Zombie überfahren, wie sie
meinte, sondern einen kerngesunden Menschen, der möglicherweise ganz dringend
ihre Hilfe brauchte …«
     
    ●
     
    »Potte, das kann nicht sein!«
    »Es ist so, wie ich Ihnen sage,
Monsieur! In wenigen Minuten werden wir mehr wissen. Der Arzt, Dr. Paquette muß
Chatterand sofort untersuchen, und Sie werden sehen, daß ich recht habe.«
    »Aber dieser Mann lag schon einmal
vor Ihnen! Vor einigen Wochen, als man ihn hier oben mit den vier anderen fand.
Man muß die Leichen doch untersucht haben.«
    »Hat man.«
    »Und – das Ergebnis?«
    »Die Verletzungen waren einwandfrei
feststellbar.«
    »Aber jetzt – waren sie mit einem
Mal verschwunden?«
    Potte nickte. Man sah ihm an, daß
die Dinge über seinen Verstand gingen. »Ich verstehe überhaupt nichts mehr,
wenn Sie mich fragen … Die Verletzungen, die ich gesehen habe, trug dieser Mann
nicht mehr. Entweder – sie sind auf wunderbare Weise verheilt, was eigentlich
nicht sein kann, oder der Mann, der da vor uns liegt und von Mademoiselle
Chantale überfahren wurde, sieht zwar aus wie Herve Chatterand, aber in
Wirklichkeit ist er ein anderer, und die Ähnlichkeit ist frappierend und nur
äußerlich …«
    Auch Larry Brent wußte nicht, was
er von diesen Dingen halten sollte. Sie wurden immer komplizierter.
    Doch dies war nicht die Stunde und
nicht der Ort, um das Phänomen zu lösen.
    Die Zeit drängte. Sie mußten so
schnell wie möglich nach Montmirail zurück, telefonisch Verstärkung herbeiholen
und die anrückenden Zombies

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