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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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so
nachdenklich stimmte. Es schien, als hätten sich die Dorfbewohner schon jetzt
zurückgezogen und verbarrikadiert, als wüßten sie, was ihnen blühte.
    Larrys Herz begann schneller zu
schlagen.
    Konnte es sein, daß die Zombies
nach Einbruch der Dunkelheit von Fall zu Fall hier auftauchten, daß sich die
Unheimlichen ihre Opfer holten und die Bewohner im Dorf schwiegen, weil sie
Angst davor hatten, mit anderen darüber zu sprechen? Hatte möglicherweise auch
James Lovell etwas geahnt und war deshalb, als er versuchte den Dingen auf den
Grund zu gehen, von seinem geheimnisvollen Gegner angefallen worden?
    Nun, wenn in dieser Hinsicht etwas
im argen lag, würde es Iwan Kunaritschew sicher nicht entgehen.
    Er wollte den Freund so schnell wie
möglich in die zurückliegenden Erlebnisse der letzten Stunde einweihen und
brauchte ihn als Unterstützung beim Aufhalten und Vernichten der Zombies. Jede
helfende Hand war wichtig.
    Aber an erster Stelle der
Dringlichkeitsliste stand die Unterrichtung jener Leute, auf die sie nicht
verzichten konnten und die von der nächst größeren Stadt hierher transportiert
werden mußten: Polizisten und die entsprechende Ausrüstung. Gewehre und
Flammenwerfer.
    Potte war zwei Minuten weg. Larry
meinte, die Zeit würde überhaupt nicht vergehen.
    Der Polizeichef eilte durch den
kahlen Korridor, in dem außer ein paar Plakaten und amtlichen Anschlägen nichts
an der Wand hing.
    Potte trug eine Plane über dem Arm.
Beim Näherkommen sah Larry, daß sie mehrere große dunkle Flecke aufwies.
    Emile Potte bemerkte den Blick des
PSA-Agenten.
    »Die Plane ist gereinigt. Aber die
Blutflecke sind nicht rausgegangen … Hier drin war schon mal einer von den
fünfen eingewickelt …«
    Herve Chatterands Leiche lag noch
immer unverändert im Kofferraum des Citroën. Larry hatte sich die Stellung des
Toten gut gemerkt. Da war kein Finger anders gekrümmt, der Fuß nicht verrückt,
der Kopf in der gleichen Lage. Anzeichen dafür, daß Chatterand eine lebende
Leiche war, gab es noch nicht …
    Offenbar stimmte Pottes Theorie.
Aber dann stimmten einige andere Dinge nicht. Chatterand sah aus wie einer der
fünf Toten, die später verschwanden, aber es gab keinerlei ältere Wunden an
ihm, durch die man ihn als einen jener fünf hätte identifizieren können.
    Sie schlugen Herve Chatterand in
die Plane und schleppten ihn in das kühle, unfreundlich wirkende Gebäude.
    Am anderen Ende des langen, mit
steinernen Platten ausgelegten Korridors, gingen zwei Sandsteintreppen nach
unten. Dahinter lag eine Tür, die in den Keller führte.
    Die Treppe war steil und
ausgetreten.
    »Passen Sie auf«, warnte Potte,
»die Stufen sind unregelmäßig und teilweise abgesplittert. Gehen Sie langsam
nach unten …«
    Das Licht an der Decke – erzeugt
durch eine schwache, nackte Birne – war erbärmlich. Große, groteske Schatten
ihrer Körper zackten über die rohen Mauerwände, an denen nur noch Reste eines
ehemals gelben Verputzes zu erkennen waren.
    Die Luft roch muffig und feucht.
    Der Keller hatte eine gewölbte
Decke. Hinter der untersten Stufe folgte ein Gewölbe, in dem früher
offensichtlich Wein gelagert wurde. Ein riesiges, morsches Faß, ein Zuber und
ein Regal, das eine Wand vom Boden bis zur Decke einnahm, waren noch vorhanden.
Sogar alte Flaschen standen herum, dick mit Spinngewebe und Staub bedeckt.
    »Hier rechts ist es«, machte Potte
sich bemerkbar. »Ich habe zwei Kellerräume zweckentfremdet eingerichtet. Der
eine dient zur vorläufigen Aufbewahrung von Leichen, die einer gerichtsmedizinischen
Untersuchung zugeführt werden müssen, der andere ist eine Gefängniszelle, in
der wir zwielichtige Gesellen bis zum Eintreffen des Departement-Kommissars
einbuchten.«
    Die beiden Türen zu den angegebenen
Räumen lagen dicht beisammen und bestanden aus massivem, altem Eichenholz, das
mit Eisen beschlagen war.
    Der Schlüsselbund hing an einem
Haken neben der linken Tür.
    »Das ist nur sein Platz, wenn sich
hier unten niemand aufhält«, erklärte Potte, als er Larry Brents verwunderten
Blick bemerkte. »Sobald die Haftzelle belegt ist, befindet sich der Schlüssel
oben in meinem Büro …«
    Er schloß die Tür zu der linken
Zelle auf, in der – wie er beiläufig erwähnte – jene fünf ermordeten jungen
Leute untergebracht waren. Bis zur Stunde war ungeklärt, auf welche Weise sie
die Zelle wieder verlassen hatten. Spuren von Gewaltanwendung fehlten ebenso
wie Hinweise darauf, daß jemand aus Montmirail

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