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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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Ärger machen, als du bisher gehabt hast.«
    Ich warf einen Blick auf die Armbanduhr. Es war Zeit.
    »Bis später, Tony. Ich erkundige mich telefonisch nach der Meinung des Mongolen oder komme noch einmal vorbei.«
    ***
    Ich weiß nicht, welches Zeichen Bellogg seinen Leuten gab, aber es musste gut abgesprochen gewesen sein, denn ich bemerkte nichts. Aber als ich mich umdrehte, standen alle, Sorly, Bane, Argot und selbstverständlich O’Wara, schon auf den Füßen.
    Shelley Bane war der Schnellste. Er sprang mich von der Seite an. Er verzichtete darauf, nach mir zu schlagen, sondern er warf nur einen Arm um meinen Hals und versuchte mit der freien Hand, mir die Smith & Wesson aus dem Halfter zu fischen.
    Es gelang ihm auch, weil Sorly sich an meinen rechten Arm hängte, aber Sorly war nicht stark genug. Ich schüttelte ihn ab. Bane ließ sofort los, als er die Kanone hatte, aber ich sandte ihm einen rechten Haken nach, der ihn auf die Reise schickte. Es war ein Genuss, ihn abschwirren zu sehen. Leider war es der letzte volle Genuss, der mir geboten wurde, denn jetzt kam O’Wara, und ich war zu beschäftigt gewesen, um seinen Schwinger zu vermeiden. Ich bekam das Ding irgendwo in die Gegend des Backenknochens. Es saß genug Musik dahinter, um mich rücklings gegen Belloggs Schreibtisch zu werfen.
    Tony war zu vornehm, um sich zu beteiligen, obwohl er mir irgendeinen Gegenstand hätte auf den Schädel schlagen können.
    O’Wara kam mit leuchtenden Augen. Wenn er sie nicht zu anderen Zwecken gebraucht hätte, so hätte er sich sicherlich die Hände gerieben, weil er es mir jetzt zeigen könnte.
    Ich ließ mich rücklings nach hinten fallen, da ich ohnedies schon halb auf dem Schreibtisch saß, und hob die Beine.
    Der Kanadier rannte dagegen an wie ein Panzer gegen die Sperre. Das erfreute Leuchten seiner Augen erlosch, als meine Schuhe und er einen Zusammenstoß hatten, und so schwer war auch Jonny O’Wara nicht, dass dieser Tritt ihn nicht in Schwung gebracht hätte.
    Honey Sorly sprang von der Seite wie eine Katze auf den Schreibtisch. Er schlug einen schüchternen Hieb nach mir. Ich rollte mich herum, fasste ihn. Wir fielen beide herunter, und ich fiel auf Honey. Er stieß ein schrilles Gejammer aus.
    Ich richtete mich auf die Knie auf, landete einen kurzen trockenen Haken in seinem Gesicht, dessen ständiges freundliches Grinsen abhandengekommen war. Honey stellte sein Gejammer ein und schloss die Augen.
    Bevor ich mich ganz aufrichten konnte, traf mich ein trockener und genau sitzender Haken. Vor mir stand Hank Argot. In seinem grimmigen Bulldoggen-Gesicht hatte sich keine Miene verzogen: Er sah so mürrisch aus wie immer.
    Der Hieb warf mich in den Rücken. Er hatte zu genau gesessen, um mich nicht zu erschüttern. Ich kam zwar noch einmal hoch, aber Argot schlug mich wieder hinunter. Er war ganz kalt. Kein Hass, keine Leidenschaft flimmerte in seinen kleinen Augen. Er stellte sich in Positur und schlug im richtigen Augenblick zu. Das war alles.
    Dieses Mal fiel ich auf die Knie und auf die Hände. In meinem Gehirn wallten Nebel. Ich blieb fünf oder zehn Sekunden so liegen, erholte mich ein wenig. Unmittelbar vor mir sah ich Argots Beine. Er stand breitbeinig vor mir, und er würde wieder zuschlagen, sobald ich nur den Kopf hob.
    Ich war nicht mehr fit genug, diesen nächsten Schlag zu vermeiden, aber ich konnte noch etwas anderes versuchen. Ich warf die Hände vor, krallte die Finger in den Stoff von Argots Hose und zog.
    Es gelang. Er kam von den Füßen und fiel auf den Rücken. Ich richtete mich auf, um mich auf ihn zu stürzen.
    Aber ich war nicht mehr schnell genug. Als ich mich halb aufgerichtet hatte, traf ein schwerer Schlag meinen Nacken. Ich ging wieder in die Knie. Dann stürzte Jonny O’Wara wie eine Felswand auf mich und presste mich mit dem Gewicht seines Körpers auf den Boden. Es war aus.
    »Setzt ihn in einen Sessel!«, befahl Bellogg.
    Argot bemächtigte sich meines rechten Armes, Shelley Bane verdrehte mir den linken, und dann erst gab O’Wara mich frei.
    Sie schleiften mich in einen Sessel, aber die Bulldogge und Bane gaben mich nicht frei. O’Wara ging zum Schreibtisch und goss sich befriedigt ein Glas Whisky ein. Honey Sorly schlief noch. Niemand kümmerte sich um ihn.
    Die Wolken in meinem Hirn verzogen sich langsam. Bellogg pflanzte sich vor mir auf.
    »Das wird teuer für dich, Tony«, sagte ich.
    »Ich glaube nicht. Vor unseren Gerichten gelten vier Zeugen immer noch mehr als

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