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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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den runden Kopf. Die Brille kam ins Rutschen und segelte über die Stupsnase abwärts. Mit einer geschickten Handbewegung fing Frazer sie auf.
    »Massenhysterie kann man es nicht nennen, denn über ihn steht nichts in den Zeitungen, und die friedlichen Bürger von New York wissen nichts von ihm. Nur die Unterwelt, die kleinen und mittleren Ganoven, die Taschendiebe, Ladeneinbrecher, Spieler, und was sonst gerade nicht hinter Gittern sitzt, die flüstern von ihm. Sie sagen, er wäre der ganz große Boss, ein unerbittlicher und sehr schneller Killer. Ein Mann ohne Furcht, der jeden Widerspruch mit einem Faustschlag, einem Messerstich oder einer Kugel beantwortet. Er verfügt über nahezu unbegrenzte Mittel. Er hat vierzehn Wohnungen allein in New York. Manche sind durch Geheimgänge miteinander verbunden. Sie sagen, er besäße eine Folterkammer in einem Haus am Hudson. Im Fußboden ist eine Klappe, und wen er durch diese Klappe stößt, der rutscht auf geradem Weg in den Hudson. Sie behaupten, er…«
    »Hör schon auf«, unterbrach ich. »Das mit der Klappe und der Rutschbahn direkt ins Wasser habe ich zuletzt in einem englischen Film gesehen, der im Mittelalter spielte. Und warum spüren wir nichts von der Tätigkeit dieses Super-Gangsters? Das FBI müsste es doch zuerst merken, wenn eine solche Ganoven-Kanone in New York arbeitet, nicht wahr?«
    »Wer hat Randolfo Tarzio umgebracht?«, fragte Frazer ruhig.
    »Das ist noch nicht ganz raus. Tarzio arbeitete für die Hafenleute zwischen Pier 112 und 145. Er scheint mit Glasow aneinandergeraten zu sein, der seine Tribute von den Schauerleuten auf Pier 110 und 111 eintreibt. Glasow sitzt, aber die City Police hat noch keine Beweise, weil er sein Schießeisen im letzten Augenblick in den Hafen werfen konnte. Er…«
    Tom machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Die Leute glauben, dass der Mongole Tarzio erledigt hat, weil er einkassierte Gelder nicht korrekt ablieferte. Wie steht’s mit dem Juwelenladen, der vor vier Wochen ausgeräumt wurde, wobei der Nachtwächter so niedergeschlagen wurde, dass er starb?«
    »Es sieht ganz so aus, als habe der Inhaber seinen eigenen Laden ausgeräumt. Der Mann war pleite. Er täuschte den Einbruch vor, um die Versicherungssumme…«
    Wieder schnitt mir die wegwerfende Handbewegung das Wort ab.
    »Du kannst jeden Mann der New Yorker Unterwelt fragen. Er wird antworten, dass der Mongole dieses Ding gedreht hat, und wahrscheinlich wird er noch hinzufügen, dass er es nur tat, um seiner gerade aktuellen Freundin den Schmuck um den Hals zu hängen. Die Leute sind manchmal hoffnungslos romantisch.«
    »Woher weißt du das eigentlich alles?«, erkundigte sich Phil.
    Frazer lächelte. »Wenn ich meinen Dienst hier beendet habe, gehe ich in eine kleine Kneipe. Der Wirt braut einen vorzüglichen Kaffee. Gewöhnlich ist es dann so gegen fünf Uhr morgens. Leute, die die Nacht über unterwegs gewesen sind, kommen herein, um ihren ersten oder ihren letzten Whisky zu nehmen. Wir unterhalten uns ein wenig. Dabei erfahre ich mehr, als wenn der Polizeipräsident persönlich mir ein Interview gäbe.«
    »Die Kneipe möchte ich sehen«, sagte ich.
    Unser Freund schüttelte den Kopf. »Die Adresse verrate ich nicht. Ich bin für Recht und Ordnung, und die Leute, die mit mir diese Kneipe besuchen, denken über die Befolgung der Gesetze ganz anders. Ich habe schon gesehen, dass in der Bude ein Mann die Ware anbot, die er zwei Stunden vorher aus einem gut verschlossenen Pelzgeschäft geholt hatte. Trotzdem habe ich ihn nicht angezeigt. Ich kann mich schließlich nicht selbst brotlos machen.« Er seufzte. »Übrigens haben die Cops den Mann drei Tage später auch ohne meine Hilfe hochgenommen.«
    »Und in dieser Kneipe reden sie also vom Mongolen ?«
    »Nicht nur in dieser Kneipe, sondern in allen anderen, wo die Angehörigen der dunklen Gewerbe sich treffen.«
    »Die Night Manhattan Post schrieb nicht darüber?«
    »Nein, wir schreiben nur über Tatsachen.«
    »Du glaubst also nicht an die Existenz des Mongolen ?«
    Er schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein. Ich glaube so wenig an ihn wie die Gangsterchefs an ihn glauben, für die er wirklich eine ernsthafte Konkurrenz wäre, wenn er existierte, und das ist jeder Boss eines Rackett, das mehr als drei Straßenzüge terrorisiert. An den Mongolen glauben nur die Kleinen, für die er ohnedies keine Gefahr wäre.«
    »Rechnest du Tony Bellogg zu den kleinen Ganoven?«, fragte ich.
    Man brauchte Frazer nicht zu

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