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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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erklären, wer Tony Bellogg war. Er kannte jeden Mann, den die Polizei irgendwann einmal schärfer angesehen hat, mit Ausnahme der Verkehrssünder.
    »Der schöne Tony? - Wenn er überhaupt noch ein Gangster ist, dann ist er bestimmt keiner, der sich mit einem kleinen Ding abgibt. Geschäfte unter zehntausend Dollar rührt Bellogg nicht an.«
    »Zehntausend bot er mir allein im Auftrag des Mongole n, wenn wir Kenneth Hardy umlegen, anstatt ihn zu verhaften.«
    Der kleine Redakteur sprang wie ein aufhüpfender Gummiball aus seinem Stuhl hoch.
    »Ist das wahr?«, schrie er.
    Ich nickte.
    Frazer ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen und versank in tiefes Brüten. Hin und wieder hörte ich ihn murmeln: »Dahinter steckt etwas. Dahinter steckt etwas.«
    »Revidierst du deine Meinung über den Mongolen?«, fragte Phil.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bellogg so dumm lügt und einen Mann als Auftraggeber nennt, den es nicht gibt«, brummte er. Er dachte also über Tonys Intelligenz genau wie ich.
    »Kannst du uns helfen, Tom?«, erkundigte ich mich.
    Er rückte die Brille zurück. »Im Augenblick wüsste ich nicht, wie ich es anstellen sollte, aber ich werde in Zukunft sorgfältiger zuhören, wenn vom Mongolen die Rede ist.«
    »Hast du mal daran gedacht, dass ein Mann sich absichtlich einen solchen Ruf verschafft? Überlege mal, Tom! Wenn ein raffinierter Junge heute in einen Kreis von Unterweltlern tritt und sagt: ›Ich bin der Mongole. Ich brauche euch für einen bestimmten Job.‹ Dann wird niemand wagen, sich zu weigern. Die Furcht wird sie lähmen.«
    »Wahrscheinlich«, bestätigte Frazer. »Vielleicht ist das seine Absicht. Dann…«
    »… dann hat dieser Mann noch keine Verbrechen begangen«, ergänzte Phil. »Dann wird er sie erst begehen.«
    ***
    Das war eine verdammt hässliche Nacht. Über New York nieselte seit Stunden ein feiner, unaufhörlicher Regen. Ich schlug den Kragen hoch. Wenn ich mir heute keinen Schnupfen holte, dann konnte ich auf meine Konstitution stolz sein.
    Ein Gutes nur hatte der Regen. Die Straßen von Greenwich Village waren so gut wie leer. Das Wetter vertrieb die Nachtschwärmer von den Straßen in die Bars und Kneipen. Nur hin und wieder flüsterten Stimmen aus Toreinfahrten und Türnischen.
    Es ging auf drei Uhr morgens zu. Das war die zwölfte ergebnislose Nacht, die ich in Greenwich Village vertrödelte. Keine Spur von Kenneth Hardy.
    Eine Frau ging an mir vorüber. Sie trug einen dünnen Regenmantel. Im Schein einer Straßenlaterne sah ich ihr Gesicht. Sie war noch jung, aber nicht hübsch. Das nasse Haar hing ihr in Strähnen in der Stirn.
    Sie überquerte die Straße. Die Absätze ihrer Schuhe hackten im eiligen Stakkato. Sie verschwand in der Tür eines Lokals, über der ein schlecht beleuchtetes Schild mit der Aufschrift hing: Da Angelo.
    Ich spürte das Bedürfnis, irgendetwas gegen die Schnupfengefahr zu tun, und ich dachte, dass ein heißer Rum mit Wasser und Zucker genau das richtige Vorbeugungsmittel wäre.
    Es hatte nichts mit der Frau zu tun, dass , ich nach ihr den Laden betrat. Ich dachte überhaupt nicht mehr an sie. Ich ging einfach hin, Weil Da Angelo die nächste Bude war, in der ich meine Medizin bekommen konnte.
    Die Kneipe war klein. Der Raum ließ sich gut überschauen. Die vier oder fünf Tische waren leer, aber an der Theke drängten sich neun oder zehn Personen.
    Vier Frauen waren darunter, die nebeneinander auf den Hockern saßen und Getränke zu sich nahmen, die genauso bunt waren wie ihre angemalten Gesichter.
    Ich suchte mir einen bescheidenen Platz an der linken Ecke der Bartheke. Die leeren Tische luden nicht dazu ein, der einzige sitzende Gast zu sein.
    Jetzt sah ich auch die Frau wieder. Sie stand, durch drei oder vier massive Männergestalten von mir getrennt, ungefähr in der Mitte der Bar und sprach mit dem Mixer, der gleichzeitig der Inhaber zu sein schien.
    »Ich bin doch kein Schnapsgeschäft, Kitty«, sagte er gerade. »Ich verkaufe keinen Gin in Flaschen.«
    »Gib mir doch eine Flasche, Angelo«, flehte sie.-Ihre Stimme war dünn und etwas gebrochen.
    »Hör mal«, sagte er hart. »Das ist eine Bar, und ich nehme für einen Gin fünfzig Cent. Wenn ich dir eine Flasche verkaufe, muss ich sie dir glasweise berechnen, sonst rennen sie mir morgen die Bude ein und glauben, sie könnten bei mir Flaschen zum Ladenpreis haben, wenn die Geschäfte geschlossen sind. Wo käme ich dann hin?«
    »Ich brauche unbedingt eine Flasche«, beharrte

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