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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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Schlitzen.
    Er ahnte, daß die Spur plötzlich verdammt heiß geworden war.
    Daß er in höchster Gefahr schwebte, das hatte er allerdings noch immer nicht begriffen. Er fühlte sich völlig als Herr der Situation.
    Aber das war er nicht!
    Schon lange nicht mehr!
    Irgendwo links von ihm wurde ein boshaftes Kichern laut! Dann zischte eine häßliche Stimme: »Packt ihn!«
    Ein leises Rascheln von Stoff zeigte an, daß sich irgendwo jemand bewegte!
    Keuchender Atem!
    Bon Forrester wirbelte, wie von der Tarantel gestochen, herum!
    Da gellte hinter ihm ein fürchterlicher Schrei auf! Dumpf, wie von einer brutalen Hand zurückgehalten, röchelnd…
    Wie eine Bestie sprang ihn das Entsetzen an!
    Diese Stimme, – er kannte sie!
    Es war Sarahs Stimme!
    ***
    Sie ließen ihm keine Zeit, sich von seinem Schock zu erholen!
    Die Dunkelheit um ihn herum war lebendig! Überall huschende Bewegungen, keuchender Atem! Bon Forrester sah das fahle Weiß weit aufgerissener Augen!
    Er kam nicht dazu, eine abwehrende Bewegung zu machen!
    Die Angreifer waren so schnell heran, daß er meinte, sie direkt vor sich aus den Schiffsplanken wachsen zu sehen.
    Sie packten ihn!
    Bon Forrester keuchte. Jetzt zersplitterte der Bann. Er zerrte in den eisernen Griffen seiner Gegner, doch es war vergebliche Mühe.
    Einer schlug zu. Hart knallte ihm die behaarte Faust ins Gesicht und warf seinen Schädel in den Nacken.
    »Ihr – ihr verdammten Feiglinge!« knirschte Bon Forrester verbittert.
    Wieder ein Schlag.
    »Wenn du nicht still bist, Freundchen, dann werden wir dich still machen!« zischte jemand dicht an seinem Ohr.
    Sie rissen ihn herum. Bon Forresters Füße schleiften über die Planken. Vor seinen Augen waberten Nebel. Er war benommen, jedoch nicht völlig weg. Seine Gedanken überschlugen sich, purzelten durcheinander. Verzweifelt bemühte er sich, wieder klarzukommen.
    Sie hatten ihn gepackt.
    Das war böse.
    »Bringt ihn her!«
    Der Schrei klang seltsam gedämpft.
    Wie vorhin Sarahs Schrei!
    Himmel, was hatte das alles zu bedeuten?
    Ein Licht blühte vor ihm auf. Bon Forrester kniff die Augen zusammen, dann riß er sie wieder auf.
    »Sarah!« krächzte er.
    Er starrte auf die Gestalt, die an den schlanken Mast des Kahns gebunden war. Es war seine Sarah, kein Zweifel. Sie war ohnmächtig, und außer Slip und BH trug sie nichts.
    Bon Forrester stierte sie an, und er hatte das Gefühl, als würden ihm fürchterliche Krallenhände über seine bloßgelegten Nervenenden harken.
    Ihr Gesicht…
    Sarahs Gesicht…
    »Nein!« stieß er tonlos hervor. »Mein Gott, was habt ihr Teufel mit ihr gemacht?«
    Ein fürchterlicher Ruck durchlief seinen Körper. Eine Wahnsinnsflamme durchraste ihn! Er warf sich vorwärts, schaffte es, seine Gegner zu überraschen, zerrte sie mit sich, wirbelte sie herum. Sie schrien. Bon Forrester schlug zu. Krachend landete seine Faust in einem Gesicht. Der Kerl wirbelte davon und landete auf dem schmierigen Deck.
    Bon Forrester schlug weiter um sich. Wie ein Berserker benahm er sich.
    Unablässig hatte er Sarahs Gesicht vor Augen…
    Wieder einer! Der Kerl jaulte auf wie ein getretener Hund und ging in die Knie!
    Bon hetzte los.
    Zu Sarah hin.
    »Packt ihn doch endlich!« geiferte eine Höllenstimme auf. Bon konnte nicht sagen, ob es eine männliche oder weibliche Stimme war. Sie war zu verzerrt, nichts menschliches hatte sie an sich.
    Schritte hinter ihm.
    Flüche!
    Bon Forrester erreichte seine Sarah. Ein Wimmern kam über seine Lippen.
    Er wußte, daß es verrückt war, stehenzubleiben. Und er mußte sich so schnell wie möglich von hier absetzen, wenn er eine Chance haben wollte, am Leben zu bleiben.
    Dennoch blieb er stehen.
    Er starrte in ihr Gesicht.
    Es war totenbleich. Die Augen angeschwollen. Dunkle Ringe hatten sich darunter eingegraben.
    Gott, was mußte sie durchgemacht haben…
    Das Schlimmste aber waren die schwarzen, pulsierenden Kugeln, die aus ihrer Stirn wuchsen.
    Und nicht nur aus ihrer Stirn…
    Auch am Hals saßen sie, im Nacken, unterhalb des Kiefers…
    Bon Forrester drehte schier durch! Er wußte nicht, was das zu bedeuten hatte, aber das war jetzt auch nicht wichtig.
    Weg! Verdammt, hau endlich ab! schrie eine gellende Stimme in ihm.
    Und er riß sich herum!
    Die schattenhaft erkennbaren Verfolger waren bis auf zwei, drei Schritte heran.
    Eine Galgenfrist!
    Bon Forrester stürmte los!
    Hinter ihm knallte es! Mündungsflammen zuckten auf, warfen ein grelles Orangerot gegen die Kaimauer.
    Bon

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