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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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praktisch nur aus einer schleimigen Masse bestanden und dauernd in Bewegung waren.
    Werner hörte ein Schmatzen und Schlürfen, dazwischen ein Geräusch, das er als hohles Kichern identifizierte und wohl einen Freudenausbruch darstellen sollte.
    Die beiden Wesen sonderten Schleim ab, der sich auf dem Boden ausbreitete, jedoch nicht verlorenging, sondern weiterhin an dem Körper hängenblieb.
    Von seinem Freund entdeckte er keine Spur.
    Oder?
    Plötzlich wurden Werners Augen groß. Er schaute sich den Sarg noch einmal genauer an, und da sah er das Stück Stoff, das zwischen Deckel und Unterteil klemmte.
    Es war grün, das konnte Werner erkennen. Und Hermann hatte eine grüne Parkajacke getragen.
    Sollte er vielleicht… Werner wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu führen, aber alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß sich sein Freund Hermann tatsächlich in dem Sarg befand.
    Mein Gott… Was sollte er machen? Noch hatten ihn die beiden Wesen nicht entdeckt. Sollte er sich wieder klammheimlich zurückziehen und so tun, als wäre nichts gewesen.
    Nein, das konnte er nicht, das brachte er einfach nicht fertig. Er konnte Hermann nicht allein lassen. An die beiden mit Beulen übersäten schleimigen Wesen dachte er nicht und auch nicht daran, in welche Gefahr er sich begab.
    Werner wollte Klarheit haben.
    Die sollte er auch bekommen. Allerdings auf eine andere Art und Weise, wie er es sich vorgestellt hatte. Die beiden Ghouls nämlich ergriffen die Initiative.
    Sie bewegeten sich wie auf ein geheimes Kommando hin auf den Sarg zu und machten sich an den Verschlüssen zu schaffen. Mit ihren teigigen Fingern bekamen sie tatsächlich die Sargverschlüsse auf.
    Dann klappten sie den Deckel hoch.
    Dabei wandten beide Ghouls dem jungen Mann den Rücken zu.
    Wieder schmatzten und schlürften sie, so daß es Werner Tonagel kalt den Rücken hinabrieselte. Sie deckten auch mit ihren unförmigen Körpern den Sarginhalt ab, beugten sich jedoch vor und hoben einen länglichen Gegenstand aus der Totenkiste.
    Werners Herzschlag wurde zu einem trommelnden Geräusch. Er wollte gar nicht glauben, was er da zu sehen bekam, aber es war keine Täuschung. Die Ghouls holten tatsächlich einen Menschen aus dem Sarg hervor.
    Einen jungen Mann!
    Hermann Deubzer… Werners Gesichtsmuskeln erstarrten vor Entsetzen. Er sah, was die beiden Wesen mit seinem Freund gemacht hatten und glaubte, verrückt zu werden.
    Werner Tonagel erkannte seinen Freund nur noch anhand der Kleidung. Ansonsten war von ihm ein Skelett übriggeblieben.
    Die Ghouls warfen den Sargdeckel wieder zu und schleuderten das Skelett auf den Knochenberg.
    Die Gebeine kamen ins Rutschen, wirbelten durcheinander. Ein Knochenschädel rollte bis dicht vor die Füße des heimlichen Beobachters.
    Jetzt war es aus mit Werners Beherrschung.
    Er schrie gellend auf.
    Und wie der Blitz zuckten die beiden Ghouls herum!
    ***
    Werner Tonagel erstarrte vor Angst.
    Jetzt hatten die Ghouls ihn bemerkt. Sie starrten ihn an, und erst jetzt sah er in einem der Körper das Fahrtenmesser seines besten Freundes stecken.
    Also hatte sich Hermann gewehrt, aber es war ihm nicht gelungen, die unheimlichen Geschöpfe abzuwehren.
    Nein, man konnte sie nicht umbringen.
    Auch Werner würde es nicht schaffen. In diesem Augenblick wurde er sich dessen bewußt.
    Seine Angst steigerte sich zur Panik. Er wollte sich herumwerfen und wegrennen, da zuckte ein schleimiger Arm vor, der wie der Tentakel eines Kraken Werner Tonagel umspannte. Der Arm klatschte auf seine linke Schulter und klammerte sich daran fest.
    Werner merkte zu seinem großen Entsetzen, welch ungeheure Kraft in diesem Arm steckte, der ihn langsam nach vorn zog, obwohl sich Werner dagegenstemmte.
    Auch der zweite Ghoul schleuderte seinen Arm vor und fand Werners rechte Schulter als Ziel.
    Jetzt hatte Werner keine Chance mehr.
    Die Ghouls kicherten. Blubbernde Laute drangen dort hervor, wo sich bei einem Menschen die Lippen befanden. Aber die Ghouls hatten auch Mäuler.
    Das bewiesen sie in den nächsten Sekunden, denn plötzlich klafften zwei Löcher in der schleimigen Masse, und Werner sah gefährliche Zahnreihen blitzen.
    Da wußte er, was ihm bevorstand…
    ***
    Ich hatte den furchtbaren Schrei gehört, der dumpf durch die finsteren Gänge hallte. Mir war sofort klar, daß sich dort ein Mensch in höchster Lebensgefahr befand.
    Ich mußte wieder zurück.
    Das war leichter gesagt, als getan, denn nun drängte die Zeit.
    Längst konnte ich nicht mehr so

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