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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erstickt klingenden Laut von sich. Meine Reaktion schien ihn geschockt zu haben.
    Jetzt mußte es schnell gehen.
    Ich federte hoch, drehte mich gleichzeitig und ließ die Klinge nach unten rasen.
    Voll wurde der Ghoul getroffen. Er hatte sich nicht einmal mehr auf den Bauch wälzen können. Sein schleimiger, halb durchsichtiger Körper begann zu zucken, wollte sich aufbäumen, aber er hatte nicht einmal mehr dazu die Kraft.
    Das Silber zerstörte sein seelenloses Leben. Langsam wurde die quallige Masse flüssig, sogar ziemlich dünn, daß sie wie Wasser wirkte.
    Mehr blieb von dem Ghoul nicht übrig.
    Aber da gab es noch den zweiten.
    Ich kreiselte herum, um mir dieses Wesen aufs Korn zu nehmen, doch der andere war verschwunden.
    Ich sah nur einen jungen Mann, der völlig verstört inmitten des Knochenbergs hockte.
    Vom ersten Ghoul war nur mehr eine Pfütze übriggeblieben.
    Ich hob meine Beretta vom Boden auf und ging auf den Jungen zu.
    Er schien seinen Schock überwunden zu haben, denn er machte Anstalten, sich aus dem Knochenberg zu befreien, was bei dieser lockeren Unterlage gar nicht so einfach war, denn immer wieder rutschten Gebeine nach.
    Ich hielt ihm die Hand hin.
    »Danke!« keuchte er.
    »Wer bist du?« fragte ich ihn.
    Er schien meine Frage nicht verstanden zu haben, denn er starrte mit glanzlosem Blick auf die stinkende Pfütze und auf das neben dem Sarg liegende Skelett, das noch einen Teil der Kleidung trug.
    »Das war Hermann!« flüsterte der Junge rauh und begann zu weinen.
    Ich ließ ihn. Tränen würden seinen Schock sicherlich mildern. Ich konnte ihn auch jetzt nicht allein lassen.
    Ich legte ihm meinen Arm um die Schulter und erkundige mich nach einer Weile: »Was ist geschehen?«
    Er hob den Kopf. Sein Gesicht war naß von Tränen. Ich erfuhr, daß er Werner Tonagel hieß und die beiden Jungen unterwegs gewesen waren, um die Wanderwege zu kontrollieren. Sie hatten von der Leichengruft gehört, und Hermann wollte sie unbedingt sehen. Stockend erfuhr ich, was den beiden widerfahren war.
    »Findest du den Weg zurück?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Gut, dann kannst du allein gehen.«
    »Und Sie?«
    Ich lächelte. »Tut mir leid, aber ich muß mich um den zweiten Ghoul kümmern.«
    »Ghoul?« fragte er.
    »Ja, so nennt man diese Wesen. Es ist eine dämonische Abart«, erklärte ich.
    Der Junge nickte.
    »Hast du zufällig gesehen, wohin der zweite Ghoul verschwunden ist?« wollte ich wissen.
    »Er ist nicht zur Tür raus.«
    »Sondern?«
    Werner Tonagel ging auf eine Wand zu. Als ich ihm folgte, bückte er sich und drückte dicht über dem Boden ein Stück Mauerwerk zur Seite, so daß ein Loch entstand, durch das der Ghoul bequem hatte schlüpfen können.
    Ich schaute mir die Maße an.
    Nun, das Loch war zwar nicht sehr groß, aber in der Breite und Höhe würde es auch für mich passen.
    Mit der Lampe leuchtete ich hinein.
    An den Gestank hatte ich mich inzwischen gewöhnt. Der Strahl verlor sich in einem stockdunklen Tunnel, und ich ahnte, daß sich dieser Tunnel bis zum Friedhof ausbreiten würde.
    Jetzt befand ich mich tatsächlich in einer Zwickmühle. Sollte ich dem Ghoul folgen oder auf dem Friedhof auf ihn lauern? Wie ich es auch anpackte, ich würde auf jeden Fall zu spät kommen.
    Außerdem wartete Will Mallmann ja noch am Grab.
    Bevor ich mich einer Erstickungsgefahr aussetzte, nahm ich lieber den bequemeren Weg.
    Ich schlug Werner auf die Schulter.
    »Komm, ich gehe doch mit dir. Der andere Weg ist mir zu gefährlich.« Der junge Mann atmete befreit auf.
    ***
    Will Mallmann hatte darauf gehofft, daß die Aufmerksamkeit der beiden Frauen irgendwann nachlassen würde, doch da täuschte er sich.
    Lady X und Viola Mandini gaben acht wie Luchse. Nichts entging ihnen. Wenn Mallmann sich einmal auf die Seite drehte, zuckten sie sofort zu ihm herum, und ihre Gesichter nahmen einen gefährlichen, lauernden Ausdruck an.
    Will grinste jedesmal. »Keine Panik«, erklang dann seine Stimme aus dem Grab, »ich laufe euch noch nicht weg.«
    Die Frauen sagten nichts. Humor besaßen sie nicht.
    Und auch Will war das Lachen vergangen, obwohl er manchmal so lässig tat, aber es war wirklich kein Vergnügen, in diesem feuchten Grab zu liegen.
    Er spürte die Kälte. Obwohl er warm angezogen war, kroch sie doch durch seine winterliche Kleidung und ließ ihn hin und wieder mit den Zähnen klappern.
    Handschuhe hatte man ihm nicht gegeben. Will bewegte des öfteren seine Finger, um den Blutkreislauf in Gang zu

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