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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ohren. »Bist du allein hier, Bulle?«
    »Ja.« Mallmann erwartete den nächsten Tritt und freute sich, als er ausblieb.
    »Und wen suchst du?«
    Mallmann hatte sich entschlossen, einen Teil der Wahrheit preiszugeben. »Den Ghoul«, sagte er.
    »Dann weißt du davon?«
    »Sicher.«
    »Und woher?«
    Will Mallmann berichtete, welches Ereignis ihn auf diesen alten Friedhof geführt hat.
    Lady X lachte schallend. »Das hätte ich gern gesehen, wie ein Ghoul sich einen Bullen geholt hat. Aber du hast Pech, Bulle. Es gibt nicht nur einen, sondern gleich zwei. Ich kann dir sogar die Namen verraten. Horatio und Hiberno.«
    »Nie gehört.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Lady X. Dann schnitt sie ein Thema an, vor dem Will Mallmann sich gefürchtet hatte. »Nun zu einem anderen. Was macht mein Freund Sinclair?«
    »Keine Ahnung.«
    Schweigen. Danach die lauernde Frage. »Steckt er nicht zufällig hier in der Nähe?«
    »Nein, ich bin der einzige auf dem Friedhof.«
    »Das kann ich kaum glauben.«
    »Ich schwöre es.«
    Lady X überlegte. Sie wog das Für und Wider ab.
    Will Mallmann riskierte es und hob ein wenig den Kopf. So konnte er sehen, wie die ehemalige Terroristin ihre Blicke über den alten Totenacker schweifen ließ.
    Sie sah nichts.
    »Okay, Mallmann, ich werde dir vorerst glauben. Vielleicht ist Sinclair auch wirklich nicht hier. Aber daß wir dich gefangen haben, freut mich besonders. Auch wir warten auf die Ghouls. Wir können sie ja nicht herbeizaubern. Aber wie es so oft im Leben ist, die Großen lockt man mit den Kleinen. Du wirst für uns den Lockvogel für die Ghouls spielen. Wie gefällt dir das?«
    Mallmann schwieg.
    Lady X lachte. »Klar, daß dir so etwas nicht schmeckt, aber dieses Spiel läuft nach meinen Regeln.« Sie wandte sich an Viola Mandini.
    »Gib mal auf ihn acht.« Wieder spürte Will den Druck der Mündung im Nacken, während Lady X ein wenig zur Seite ging und etwas aus ihrer Tasche holte.
    Will hörte es metallisch klimpern.
    Dann durfte er aufstehen. Jetzt sah er auch, was die ehemalige Terroristin in den Fingern hielt.
    Handschellen – eine stählerne Acht.
    Viola Mandini hielt den Kommissar in Schach, während Lady X ihm befahl, die Arme auszustrecken.
    Mallmann gehorchte.
    Die Scott hatte die Handschellen schon aufgeklappt. Mit einer routinierten Bewegung streifte sie die stählerne Acht über die Gelenke des Kommissars.
    »Jetzt gefällst du mir viel besser, Bulle!«
    Die beiden Frauen bauten sich vor dem Kommissar auf. Sie hielten ihre Waffen lockerer in den Händen, die Mündungen zeigten sogar schräg zu Boden, denn beide waren sicher, daß Will Mallmann ausgeschaltet war.
    Der Kommissar dachte auch nicht an Gegenwehr. Wenn er Zeit gewann, war das vielleicht die halbe Miete. Zudem war John Sinclair gar nicht weit entfernt. Vielleicht hatte er auch schon die Ghouls erledigt, dann gab es dieses Problem gar nicht mehr.
    Die Beine fesselte man dem Kommissar nicht. Will Mallmann mußte nach links gehen und sich neben dem Grab aufbauen, in dem man die Leiche seines Kollegen Ziegler gefunden hatte.
    Will Mallmann konnte nicht sehen, wie Lady X hinter ihm das rechte Bein hob.
    Dann trat sie zu.
    Der Kommissar bekam den Tritt in den Rücken. Aber damit hatte er gerechnet. Er fiel zwar in das offene Grab hinein, doch nicht so, wie diese beiden Weiber es gern gehabt hätten. Will stieß sich nur die Schulter an der kalten Lehmwand.
    Dann rollte er sich auf den Rücken.
    Riesig erschienen ihm die beiden Frauen, die rechts und links des Grabes standen und ihre Waffen hielten, daß die Mündungen auf Will Mallmann wiesen.
    Es war ein Bild, das der Kommissar nicht vergessen würde, so sehr beeindruckte es ihn.
    ***
    Unter der Öffnung lagen tatsächlich die unheimlichen Gänge und Verliese der ehemaligen Burg. Die Schwärze der Tiefe füllte sie vollständig aus. Ohne Taschenlampe wäre ich verloren gewesen. So aber fiel der helle Lichtfinger in das Verlies hinein, und ich erkannte eine alte, halb vermoderte Steintreppe.
    Die war genau richtig.
    Vertrauenerweckend sahen die Stufen nicht aus, doch ich mußte sie nehmen.
    Ich stieg hinunter.
    Man kann sich ja an vieles anpassen, aber an den Gestank der Ghouls würde ich mich nie gewöhnen. Die rochen so eklig, daß ich mir am liebsten eine Sauerstoffmaske aufgesetzt hätte. Da blieb der Wunsch Vater des Gedankens.
    Am Ende der Treppe blieb ich stehen und stieß mir prompt den Kopf. Den unterirdischen Gang, in dem ich gelandet war, konnte

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