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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du?«
    »Ich trage die Koffer nach oben«, erklärte Zamorra. »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß sie hier draußen nicht besonders gut aufgehoben sind. Oder möchtest du dich hier im Freien umkleiden, erfrischen und so weiter?«
    Nicole trat vorihn hin und tippte gegen das Amulett. »Wir sind weniger beweglich. Was sagte Merlins Stern?«
    Zamorra setzte den Koffer wieder ab.
    »In gewisser Hinsicht hast du recht«, erwiderte er. »Das, was uns beobachtet, ist immer noch da. Ich kann nicht feststellen, was es ist, aber seit Kurzem kommt es von zwei Seiten.«
    »Es wird also stärker und gefährlicher«, sagte Nicole. Sie nahm Zamorra einen der beiden Koffer aus der Hand und stellte ihn auf die Ladefläche des Wagens zurück. »Wir nehmen nur das Notwendigste mit nach oben«, entschied sie. »Diebe wird es hier wohl hoffentlich nicht geben.«
    Zamorra nickte nachdenklich. Seine Gefährtin, die mehr als nur seine Sekretärin war, hatte recht. Er war ihr dankbar. Nich umsonst war sie sein »Zusatzgedächtnis«. Er drückte ihr einen brüderlichen Kuß auf die Wange.
    »Na, du gehst aber heute sparsam 'ran«, murmelte sie. Er grinste.
    »Warte, bis wir oben auf den Zimmern sind. Kommst du zu mir oder ich zu dir?«
    »Zwei?« wunderte sie sich. Der Parapsychologe nickte. »Wir sind nicht verheiratet, und ich kenne den Gastwirt nicht. Vielleicht hätte er Anstoß genommen. Aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.«
    »Ihn nicht«, flüsterte Nicole. »Aber…«
    Entschlossen packte Zamorra den Koffer und betrat das Gebäude, um die Treppe hinaufzusteigen. Nicole folgte ihm.
    So konnte sie nicht mehr sehen, daß ihm gleichen Moment am Ortsende an der Straße einige schattenhafte, dunkle Gestalten auftauchten. Die vorderste hielt einen Gegenstand in der Hand, dessen seltsame Runen und Symbole im Mondlicht glühten…
    Lautlos kamen sie näher.
    Der große Wagen vor dem Gasthaus wirkte auf sie wie ein Magnet…
    ***
    Lautlos glitten sie heran, strichen an den Häusern entlang. Ahrto ging voran. Längst hatte der den Pickup erspäht, wußte, daß die beiden Gesuchten hier waren.
    Seine Augen glitzerten. Sie hatten einen Fehler begangen, die beiden Weißen. Yass war ein zu kleiner Ort, hier gab es keinen eigenen Polizeiposten. Wenn etwas geschah, mußte die Polizei erst aus Goulburn oder Canberra gerufen werden.
    Doch bis dann jemand kam, benötigte eine gewisse Zeit…
    Die sieben Männer huschten über die Straße, blieben schließlich vor dem Gasthaus stehen, drückten sich in den Schatten. Finster starrten sie den großen Wagen an. Es war ein Glück für Nicole und Zamorra, daß diese Männer nicht wußten, was sie mit dem Wagen anfangen konnten, daß sie sich in der Abgeschiedenheit ihres Dorfes mit Autos und ihrer Technik nicht auskannten. Sie wußten nicht einmal, daß es so etwas wie Reifenventile gab…
    So ließen sie den Wagen ungeschoren, vergriffen sich auch nicht an den Koffern und Kanistern auf der Ladefläche. Das war in ihrem Auftrag nicht enthalten. Der Schamane hatte ihnen nur befohlen, den Weißen Magier gefangenzunehmen. Das war alles, und diesen Befehl würden sie gehorchen.
    Sie mußten es. Der Hypnobann des Schamanen ließ ihnen keine andere Möglichkeit.
    »Wir warten noch«, entschied Ahrto plötzlich. »Sie müssen erst zur Ruhe kommen, können noch nicht lange hier sein. Erst wenn sie sich in Sicherheit wiegen, nicht mehr mit einem Angriff rechnen, schlagen wir zu!«
    Zustimmendes Gemurmel klang auf. Die sieben Männer verschwanden in der Dunkelheit der Hinterhöfe. Für sie begann das Warten…
    Niemand von ihnen war in der Lage, einen Gedanken an das Phänomen zu verschwenden, das sie so schnell wie ein Auto hatte werden lassen. Sie konnten das Außergewöhnliche des Schamanen-Zaubers nicht erkennen. Für sie war es in diesem Augenblicken normal.
    ***
    Zamorra betrachtete das immer noch glühende Amulett. Er hatte die Beleuchtung des Zimmers herabgedimmt. Umso heller war das Leuchten der silbernen Scheibe zu erkennen, die ihm schon so viele Rätsel aufgegeben hatte und immer wieder neue Fragen aufwarf.
    Er hatte das Pflaster entfernt. Die Schürfwunde war verheilt und nicht mehr zu sehen. Nachdenklich betrachtete er das Amulett, das er von seinem unseligen Vorfahren Lenonardo de Montagne erhalten hatte. Merlin, der Magier, hatte die Zauberscheibe aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen, aber das war schon fast tausend Jahre her. Seit dieser Zeit existierte der magische Talisman, in

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