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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dessen Mitte ein Drudenfuß schimmerte, umgeben von den zwölf Tierkreiszeichen und eingefaßt von einem Silberband mit seltsamen Hieroglyphen, an denen bislang jeder Schriftexperte gescheitert war. Sie mußten einer außerirdischen Schrift entstammen.
    Zamorra hatte daraus schon Spekulationen über die Herkunft Merlins angestellt, der als der Ziehvater und Berater des legendären Königs Arthur bekannt geworden war. Aber immer wieder war er bei seinen Überlegungen in eine Sackgasse geraten. Die Person Merlins wurde ebenso wie das Amulett von Geheimnissen umrankt, und der Meister des Übersinnlichen ahnte, daß es mehr als nur eines Menschenalters bedurfte, all diese Geheimnisse zu lösen…
    Vielleicht war das auch gut so…
    Er riß sich aus seinen Gedanken und sah zum Fenster, das er vorsichtshalber geschlossen hatte. Nicole räkelte sich neben ihm im Sessel. Ihr Pullover lag irgendwo, der Knoten ihrer Bluse war geöffnet. Sie schmiegte sich eng an ihn.
    Zamorra lächelte. »Du bist heute gar nicht bei der Sache«, sagte Nicole vorwurfsvoll. »So richtig lahm wie ein alter Greis…«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, woran es liegt«, erklärte er. »Aber ich muß immer wieder an diese Eingeborenen denken. Irgend etwas steckt hinter diesem Überfall, und ich weiß nicht, was. Außerdem… dieser Polizist hat so merkwürdig gefragt…«
    Nicole löste sich aus seinem Arm und ließ sich ihm gegenüber auf der Tischkante nieder. »Das ist mir auch aufgefallen. Er schleppt irgendetwas mit sich herum. Ich glaube, er wollte etwas sagen, traute sich aber nicht, weil er fürchtete, ausgelacht zu werden. Hier geht etwas vor, das sich unserem Wahrnehmungsvermögen und unserem Verstand entzieht.«
    »Vorläufig noch«, sagte Zamorra.
    Nicole stand wieder auf. Zamorras Blick glitt über ihren schlanken, schönen Körper, den die hautengen Jeans und die leichte Bluse nur noch betonten. »Ich habe eine Idee«, sagte sie. »Wir machen jetzt ein Experiment.«
    Fragend sah er sie an.
    »Ganz einfach«, erklärte sie. »Du konzentrierst dich jetzt ganz stark. Du darfst dich nicht ablenken lassen. Das ist wichtig.«
    Er beugte sich etwas vor und sah das Funkeln in ihren braunen Augen. »Und worauf«, fragte er, »soll ich mich konzentrieren?«
    »Auf mich«, erklärte sie.
    Er sah ihren verlockenden Kußmund auf sich zukommen. Sie fiel ihm förmlich in die Arme, kippte mit ihm und dem Stuhl auf das Fell-Imitat vor dem Bett. Im gleichen Moment, als er sie küssen wollte, explodierte die Fensterscheibe in grellem Glühen.
    ***
    Etwa zur gleichen Zeit rollte draußen auf der Hauptstraße der Vauxhall der Polizei von Cootamundra aus. Schon von weitem hatten die beiden Männer den auffälligen Pickup vor der Gaststätte stehen gesehen. Auch der Autoverleih war ihnen aufgefallen. »Na, was habe ich gesagt?« brummte Haskins.
    Johnny Watergate sah auf die Uhr, dann wieder auf den El Camino, der selbst im Scheinwerferlicht einen recht altersschwachen Eindruck machte. »Fällt dir was auf, Kollege?« fragte er.
    Der Vauxhall Royle stoppte jetzt endgültig hinter dem Chevy ab. »Ja«, grinste Haskins. »Wenn ich ein Dieb wäre, würde ich jetzt satt abräumen können. Herrlich, diese Kofferpracht auf der offenen Ladefläche…«
    »Sonst fällt dir nichts auf?« erkundigte sich Watergate. Der Fahrer sah den Piloten seltsam an. »Was soll mir auffallen? Die Rostflecken? Lieber Himmel, mit dem Schlaglochprüfer würde ich keinen Kilometer weit fahren…«
    »Mir fällt auf, daß das nach Fluchtbereitschaft aussieht«, stellte der Pilot fest. »Denk mal an die Uhrzeit. Um diese Zeit pflegt jeder vernünftige Mensch sich in seinem Hotelzimmer häuslich eingerichtet zu haben. Hier stehen die Koffer aber auf dem Wagen, und ich gehe jede Wette ein, daß sogar der Zündschlüssel steckt…«
    Er behielt recht!
    Der Wagen war bereit, in einem Notstart loszurasen!
    »Seltsam«, murmelte Watergate. »Es sieht aus, als rechneten dieser französische Professor und seine Schreibmaschinenbändigerin damit, jeden Moment in wilder Hektik verschwinden zu müssen. Was folgerst du daraus, Freund Dave?«
    Haskins kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
    »Daß sie Dreck am Stecken haben und oder den Wirt um die Rechnung prellen wollen, indem sie im frühen Morgengrauen verschwinden.«
    Watergate tippte sich an die Stirn.
    »Denk mal an heute nachmittag. Sie wurden von Breitnasen angegriffen, was erstens für die Burschen untypisch ist, und zweitens

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