Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wenn er wüßte, wie wenig seine Kreise auszurichten vermögen…
    »Du riefst mich«, begann der Dingo. »Doch ich wollte dich ohnehin aufsuchen. Lange habe ich dir mit meinem Rat geholfen. Jetzt verlange ich deine Dienste.«
    Der Schamane schwieg. Er wußte, daß sein Tun und das Erscheinen des Dingo aus den Hütten heraus beobachtet wurde.
    »Ein Magier ist erschienen, der eine Gefahr ist. Du wirst ihn von deinen Männern gefangennehmen lassen und in dein Dorf bringen lassen. Nach Mitternacht kehre ich zurück und will den Magier sehen.«
    Damit zog er sich zurück und löste sich auf, einen verblüfften Schamanen zurücklassend. Doch ehe er verschwand, hatte er diesen noch sein Wissen über jenen Fremden übermittelt. Der Schamane wußte nun, wo sich jener befand, vermochte sein Bewußtseinsmuster zu erkennen.
    Aus der Ferne hatte der Dingo mit seine streifenden Gedanken verfolgt, wie der Schamane in eine geradezu hektische Aktivität verfiel. Sein Respekt vor dem Dingo war grenzenlos.
    Der Schamane bestimmte sieben Männer des Stammes und legte einen Bann über sie, der sie nur noch nach seinen Befehl handeln ließ. Tief brannte er diesen Befehl in ihre Gehirne, machte sie zu seinen Marionetten. Niemand widerstand ihm. Sie alle fürchteten die Macht des Schamanen. Er war der eigentliche Beherrscher dieses Landstriches, die einzelnen Häuptlinge der Horden standen unter seinem Einfluß. Niemand wagte es, sich gegen ihn zu erheben.
    Er befahl den Sieben, in den magischen Kreis zu treten. Dann vollführte er den alten Zauber.
    Von einem Moment zum anderen verschwanden die sieben Krieger auf gespenstische Weise aus dem Kreis, als hätte sie es niemals gegeben. Magische Gewalten rissen sie an einen anderen Ort, ließen sie dort wie aus dem Nichts wieder entstehen.
    Von da an warteten sie. Und schließlich tauchte das Fahrzeug mit den Gesuchten auf…
    Und die Falle schnappte zu…
    Der Dingo knurrte unwillig. Es war fehlgeschlagen. Die sieben Männer waren beim Auftauchen des Polizeifahrzeuges geflohen. Jetzt jagten sie durch die Nacht, dorthin, wo sich jener Mann, der sich Zamorra nannte, jetzt aufhielt.
    Auch der Dingo war unterwegs. Das Rudel lief wieder. Zwischendurch überfielen sie eine abseits liegende Farm und machten abermals aus Menschen Ungeheuer, die spurlos in der Nacht verschwanden. Ein grauenhaftes Geschehen, das für das Dingo-Rudel schon Routine war.
    Der Leit-Dingo mit seiner unheimlichen Macht hetzte dem Rudel voran. Bis zu jenem Ort, den die Sterblichen Yass nannten, war es nicht mehr weit…
    ***
    Sie erreichten Yass, als die Dunkelheit bereits hereingebrochen war. Zu ihrer beider Erstaunen hatten die Scheinwerfer des El Camino funktioniert. Zamorra hatte das Schlimmste befürchtet, ausgehend vom technischen Gesamtzustand des Wagens.
    Langsam rollten sie die Hauptstraße entlang. Leuchtschilder zeigten an, welche Firmen und Gaststätten es hier gab. Sogar ein Autoverleih war vorhanden. Zamorra sah das Schild an. »Morgen früh«, erklärte er, »schmeißen wir dieses seltsame Vehikel weg und nehmen doch einen Mietwagen.«
    Nicole trat abrupt auf die Bremse. »Warum?« fragte sie. »Der Wagen ist doch schön und groß und schnell und praktisch und…«
    »Alt, verrostet, klapprig und beschädigt«, fuhr Zamorra trocken fort. »Vergiß nicht, daß die Scheibe in der Fahrertür kaputt ist. Bei Tag ist es zwar ganz angenehm, mit offenen Fenster zu fahren, aber jetzt bei Nacht…«
    »Ich friere nicht«, behauptete Nicole, die sich einen leichten Pullover über ihren offenherzigen Hauch von Bluse gestreift hatte.
    Zamorra deutete auf ein Leuchtschild ein paar Meter voraus. »Hier gibt es Speise, Trank und Unterkunft«, stellte er fest. »Laß uns hierbleiben.«
    »Oui.« Nicole stoppte den Chevrolet vor dem betreffenden Haus und stieg aus. Zamorra folgte ihrem Beispiel und betrat den Gastraum. Ein paar Männer wandten die Köpfe und sahen sich den Neuankömmling an, den sie noch nie zuvor in Yass gesehen hatte. Zamorra trat an den Tresen und begrüßte den Mann dahinter, der in diesem Einmannbetrieb Chef und Angestellter zugleich war. Er trug sein Anliegen vor.
    Der Wirt nickte. »Ich habe zwei Zimmer frei, selbstverständlich. Für diese Nacht?«
    »Ja.«
    Sie wurden rasch handelseinig. Zamorra ließ sich die Zimmer -zeigen, dann ging er wieder nach unten zum Wagen und begann die Koffer abzuräumen. Nicole hatte einen Spaziergang die Straße entlang gemacht und kam jetzt wieder zurück. »Was machst

Weitere Kostenlose Bücher