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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aktivator suchen", sagte er und mußte innerlich über die verblüfften Gesichter lachen, die ihn anblickten. „Aber wir sollten jene nicht vergessen, die uns abschossen. Ich nehme an, wir werden ihnen begegnen, oder halten Sie es für Zufall, daß sie gerade auf Honur landeten? Sie sind genauso hinter dem Aktivator her wie wir. Vielleicht sollten wir erst einmal herausfinden, wer unser Gegner ist, wie stark er ist und ob wir Aussicht haben, das Schiff für uns zu erobern."
    Die Erinnerung an den unbekannten Feind ließ alle Meinungsverschiedenheiten sofort gegenstandslos werden. Es gab eine Konkurrenz, und zwar eine sehr gefährliche. Wenn einer von ihnen den Aktivator fand, war er noch nicht verloren. Man konnte ihn dem anderen abnehmen. Wenn aber die Fremden das Ding fanden, sah die Lage anders aus. Das Schiff würde starten, und dann saß man auf Honur fest.
    Faucette begriff das von einer Sekunde zur anderen.
    Das andere Schiff war jetzt genau so wertvoll wie der Aktivator.
    Vielleicht sogar wertvoller.
    „Wir sollten einen Stoßtrupp bilden", schlug er vor. „Wir müssen wissen, mit wem wir es zu tun haben."
    Felhak nickte ihm wohlwollend zu.
    „Einverstanden, Captain. Sie haben in der halben Stunde, in der Sie Kommandant der NUSIS waren, allerhand gelernt. Haben Sie mir übrigens das Kommando inzwischen zurückgegeben?"
    Die Männer schwiegen. Sie schauten von Felhak zu Faucette, als schätzten sie ihre eigene Chance ab. Wer von den beiden war der Stärkere? An wen sollte man sich halten, wenn man schließlich Sieger bleiben wollte?
    Faucette lächelte.
    „Ich schätze, hier gibt es keinen Kommandanten und keine Untergebenen mehr. Wir sind Überlebende. Wir sind Menschen, die auf der Jagd sind. Auf der Jagd nach einem grausamen und überlegenen Feind - und nach dem ewigen Leben. Wir sind alle gleichberechtigt. Die Vernunft, die Klugheit und die Verwegenheit sollen unsere Vorgesetzten sein."
    Lauter Beifall klang auf. Felhak lächelte.
    „Also gut", sagte er. „Ich bin einverstanden. Was wird vorgeschlagen?"
    Die Gier ergriff wieder Besitz von ihnen. Was vorher noch ein unerfüllbarer Wunschtraum schien, rückte nun in greifbare Nähe.
    Vorher gab es zweihundert Mitbewerber, jetzt nur noch zehn.
    Und die unbekannten Gegner.
    „Wir sollten den Aktivator finden, ehe die anderen ihn entdecken", sagte Leutnant Becker rasch. „Wer geht mit mir?"
    Sie alle wollten mit ihm.
    Bis auf Felhak und Faucette.
    Die beiden Offiziere waren über dieses Ergebnis selbst überrascht, dann aber durchschaute einer den anderen. Jeder von ihnen wollte die anderen die Kastanien aus dem Feuer holen lassen. Sie lächelten beide etwas verzerrt, waren aber wiederum zu klug, sich gegenseitig ihre Motive vorzuwerfen.
    „Wir müssen an das fremde Schiff denken", sagte Faucette. „Ich würde vorschlagen, daß die Hälfte von uns den Aktivator sucht, während die anderen sich um das Schiff kümmern."
    Aber niemand war bereit, Faucette zum Schiff zu folgen. Jeder wollte den Aktivator suchen. Und in ihren Gesichtern stand die nackte Furcht, der Nebenmann könne ihm dabei zuvorkommen.
    „Also gut", entschied Felhak schließlich. „Ich sehe schon, daß wir ohne eine gewisse Ordnung nicht auskommen. Der Captain und ich werden das andere Schiff suchen und feststellen, wem es gehört. Wenn es uns gelingt, an die Funkgeräte zu gelangen, können wir Hilfe herbeirufen. Ich bestimme den Kadetten Grabitsch, mich zu begleiten. Captain Faucette wird sich ebenfalls einen Begleiter aussuchen. Die anderen sollen von mir aus den Aktivator suchen und sich dabei an den Fremden die Finger verbrennen. Die waren nämlich eher hier als wir."
    Grabitsch folgte sofort. Auch Faucette fand einen Sergeanten, der bereit war, ihn zu begleiten. Die letzte Bemerkung des Kommandanten hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Noch ein paar Andeutungen mehr, und alle wären lieber mit dem Stoßtrupp zum Schiff gegangen.
    Nachdem sie sich alle aus verschiedenen Beweggründen heraus guten Erfolg gewünscht hatten, trennten sich die beiden Gruppen.
    Die eine marschierte in die Wüste hinaus, auf den kleinen See zu, von dem her die Funkimpulse des Aktivators kamen.
    Die andere drang in den Kakteenwald ein, von den winzigen Ortern der Allzweckgeräte geleitet, die ihnen die Richtung angaben.
    Das abgestürzte Rettungsboot blieb unbewacht zurück.
     
    *
     
    Gol Kamer und sein Sohn Fella beobachteten das Geschehen auf den Bildschirmen der KAM V. Gebannt sahen sie auf die

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