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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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alten Löchern rauszukommen. Wir haben mit der Umsiedlung vor einem Jahr begonnen. Bisher ging alles klaglos vor sich. Einige Häuser sind schon niedergerissen. Die Grundmauern der neuen Gebäude stehen bereits. Eine der Rohbauten hat schon eine Höhe von zwölf Stockwerken. Schwierigkeiten? Es gibt keine, Professor. Die Leute sind mit uns sehr zufrieden.«
    »Manche Menschen hängen gerade an alten, schäbigen Dingen«, hielt Zamorra dagegen.
    »Nicht in diesem Fall. Überlegen Sie doch. In diesen alten Häusern gibt es so gut wie keinen Wohnkomfort. Ich biete diesen Mietern aber helle, freundliche Wohnungen mit Bad und WC, mit Lift im Treppenhaus, mit Grünflächen vor den Fenstern. Jeder, der das ablehnt, muß verrückt sein. Ich habe bis zum heutigen Tag alle zufriedengestellt. Nur in einem Fall bin ich noch auf der Suche nach einer vernünftigen Lösung. Es gibt da in der Coronet Street eine kleine Familienpension. Sie gehört dem Ehepaar Goldstone. Zwei vernünftige, einsichtige Leute, die nichts anderes möchten, als in ein anderes Haus umzusiedeln, wo sie ihren Pensionsbetrieb fortführen können. Leider fand sich bis zum heutigen Tag noch nicht das passende Gebäude. Aber ich bin sicher, daß sich auch dieses Problem in den nächsten Tagen aus der Welt schaffen lassen wird.«
    An jenem Abend war Professor Zamorra der Meinung, in dieser Hinsicht könnten keine Schwierigkeiten zu erwarten sein.
    Samuels war ein tüchtiger Mann, der offenbar immer erreichte, was er wollte.
    Doch diesmal sollte ihm der Erfolg untreu werden…
    ***
    Es wurde immer schlimmer mit Rick Jarmyn.
    Er war Gebrauchsgraphiker von Beruf, und er hatte vor wenigen Jahren einen guten Namen in der Branche gehabt. Sogar Ausstellungen mit seinen Arbeiten wurden veranstaltet.
    Aber dann hatte er die schicksalsschwere Begegnung mit dem Rauschgift. Vorbei war es mit den gut dotierten Aufträgen.
    Vorbei war es mit den ruhigen Händen. Heute konnte er kaum noch den Zeichenstift ruhig halten, wenn er dieses Teufelszeug nicht in den Adern hatte.
    An manchen Tagen heulte er wie ein kleiner unglücklicher Junge, und er wollte sich das Leben nehmen. Aber dazu reichte sein Mut niemals aus.
    Und so griff er wieder zur Spritze, um auf diese kostspielige, langwierige Weise Selbstmord zu begehen.
    Hin und wieder verschaffte ihm ein Freund von früher einen kleinen Job unter der Hand. Manchmal durfte er für jemanden Schilder malen.
    Sie wurden von Mal zu Mal mieser. Bald würden auch diese Aufträge versiegen.
    Nur selten gab es für Jarmyn einen bescheidenen Geldregen. Davon bezahlte er dann die zumeist rückständige Miete bei Joanne Goldstone, und für den Rest deckte er sich mit Heroinbriefchen ein, die von Woche zu Woche im Preis stiegen.
    Wo sollte das noch mal hinführen?
    Jarmyn hatte Angst davor, daß er eines Tages einen Mord begehen würde, um das Geld für den nächsten Schuß zusammenzukriegen.
    Grau war sein Gesicht. Dicke Tränensäcke hingen unter seinen blutunterlaufenen Augen. Seine Kleider waren schäbig. Er hatte kein Geld für neue Sachen.
    Jeder Shilling, den er erübrigen konnte, wanderte auf direktem Weg zum Dealer.
    Ein teuflisches Leben, das Jarmyn zu führen gezwungen war. Gern wäre er umgekehrt auf diesem abschüssigen, glitschigen Weg, der schnurstracks ins Unheil führte. Aber er hatte nicht die Kraft dazu.
    Der Dealer hieß Tom Brodie.
    Brodie war ein baumlanger Bursche mit blondem Haar und einer Seele, die so schwarz war, daß sich der Teufel jetzt schon die Finger danach leckte.
    Er wohnte in einer schwimmenden Hütte, die auf der Themse verankert war.
    Jarmyn stellte den Kragen seiner schwarzen Jacke auf.
    Er stakste über den wippenden Brettersteg und stand dann vor der Eingangstür des Hausboots. Brodie hatte ihn kommen gesehen, deshalb klopfte Jarmyn nicht an die Tür, sondern wartete, bis Brodie sich bequemte, aufzumachen. Die Bretter ächzten, als der Mann drinnen auf die Tür zuschlurfte.
    Auf dem grauen Wasser der träge dahinfließenden Themse hockten trübe Nebelschleier.
    An manchen Tagen waren sie so dick, daß man nirgendwo in den Straßen Londons die Hand vor den Augen sehen konnte. Dann kam der Verkehr zum Stillstand. Die Leute mußten sich zu Fuß nach Hause tasten. Jedermann fluchte, aber keinem war es bislang gelungen, ein wirksames Mittel gegen diesen geisterhaften Nebel zu finden.
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Rick Jarmyn schüttelte sich. Schnell trat er ein. »Mann, ich verstehe dich nicht, Brodie. Du

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