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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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es mal lesen dürfte?« fragte er beinahe ehrfürchtig.
    »Ich habe es nicht mit nach London gebracht. Es liegt in der Schublade meines Schreibtisches in Paris, aber ich kann es Ihnen gern mal schicken, wenn Sie so großen Wert darauf legen.«
    Newman legte die Handflächen aufeinander, als wolle er beten. »Das wäre wundervoll. Ich kenne eine Menge Leute, Mr. Zamorra. Vielleicht kann ich Ihr Stück an einer Londoner Bühne unterbringen.«
    Er war ein armes Würstchen, aber Zamorra blieb nichts anderes übrig, als ihn ernst zu nehmen. »Wenn Sie das schaffen«, sagte der Professor, »dann bestehe ich darauf, daß man Ihnen die Hauptrolle anbietet.« Nun war Newmans Glück vollkommen.
    Zamorra dirigierte ihn geschickt auf ein anderes Thema zu. Newman merkte nicht, daß der Professor ihn über sämtliche Personen aushorchte, die im Haus wohnten. Zamorra erfuhr sogar, wo sie alle gewesen waren, als Herb Gordon mit dem Kündigungsschreiben hier eingetroffen war: Ernest und Joanne Goldstone hatten bei Harrods, einem Großkaufhaus, zu tun gehabt. Jill war beim Friseur gewesen. Randolph Sorensen hatte für einen neuen Fernsehauftritt geprobt. Und Robert Newman hatte auf einer unbekannten Kleinbühne wegen einer winzigen Rolle vorgesprochen. Der Bescheid stand noch aus. Vermutlich würde er ablehnend ausfallen. Also war das Haus tatsächlich leer gewesen, als Gordon hier eintraf. Wer aber hatte ihn dann aus dem Fenster geworfen?
    Eine Frage, deren Antwort Zamorra brennend interessierte.
    Er hoffte, dieses Rätsel so bald wie möglich lösen zu können.
    Newman ging um eins.
    Zamorra war hundemüde, wusch sich und ging dann zu Bett. Aber trotz dieser bleiernen Müdigkeit konnte er nicht sofort einschlafen. Zu viele Dinge spukten ihm im Kopf herum.
    Er ließ alle Personen, mit denen er heute bekannt geworden war, vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Er wußte eine ganze Menge von ihnen.
    Auch von Abel Rooster hatte er gehört, und daß sich die Urne mit seiner Asche im Haus befand.
    Zamorra brummte in seinen imaginären Bart, rollte sich auf die Seite und wollte es für diesen Tag mit dem Grübeln genug sein lassen.
    Aber manchmal fällt es unwahrscheinlich schwer, abzuschalten.
    Etwas zwang ihn, in dieses Haus, in seine Umgebung, in diese Dunkelheit, die ein Geheimnis von großer Grausamkeit barg, hineinzuhören. Er lauschte unwillkürlich mit angehaltenem Atem.
    Plötzlich überlief es ihn kalt.
    Er hörte ganz deutlich ein grauenerregendes Stöhnen.
    Es kam durch die Wand…
    ***
    So wie eine Spiralfeder, die man zusammendrückt und dann jäh losläßt, schnellte Zamorra aus seinem Bett.
    Er mußte wissen, wer diese grauenvollen Geräusche verursachte. Hastig kleidete er sich an.
    Die Müdigkeit war von ihm abgefallen. Er war hellwach und tatendurstig. Das Jackett noch. Dann war er fertig. Sogar den Smith & Wesson nahm er an sich.
    Sicher ist sicher, dachte er sich. Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür. Das Mondlicht reichte, um ihn seinen Weg finden zu lassen, ohne daß er gegen ein Möbelstück stieß. Behutsam drückte er die Klinke nach unten.
    Die Tür ließ sich geräuschlos aufziehen. Er lauschte in den Korridor hinaus. Im Haus herrschte vollkommene Stille.
    Er orientierte sich kurz und stellte fest, daß jenes gespenstische Stöhnen, das durch die Wand an sein Ohr gedrungen war, nicht in diesem, sondern im Nachbarhaus entstanden war.
    Zamorra wollte es ergründen. Schnell schloß er die Tür hinter sich. Niemand bemerkte ihn.
    Er glitt über die Stufen der Treppe, ohne sich durch ein Geräusch zu verraten.
    Unten riß er die Eingangstür ungestüm auf. Da sie von außen nicht ohne Schlüssel zu öffnen war und er von Joanne Goldstone noch keinen Schlüssel bekommen hatte, klemmte er eine alte Zeitung unter die Tür.
    Nun konnte sie nicht mehr zufallen.
    In großer Eile wandte er sich nach links.
    Wenige Sekunden später betrat er das Nachbarhaus. Er fühlte sofort instinktiv, daß hier nicht alles in Ordnung war.
    Seine Nackenhaare sträubten sich. Er ballte seine rechte Hand zur Faust. Mit vibrierenden Sinnen schlich er die Treppe hoch. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.
    Diese Atmosphäre gefiel ihm nicht.
    Sie machte ihm zwar nicht Angst, aber sie erzeugte ein reichliches Maß an Unbehagen.
    Mit aufeinandergepreßten Kiefern erreichte er das Obergeschoß des leerstehenden Hauses.
    Er mußte jederzeit gewärtig sein, daß er von irgendeiner Seite angegriffen wurde. Diese ständige

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