Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
mal wieder eine Flasche aufgemacht. Zamorra konnte es deutlich riechen, und auch Joanne roch es. Sie warf ihrem Mann - wenn sie sich unbeobachtet glaubte - giftige Blicke zu. Robert Newman übertrieb seine Begrüßung maßlos. An ihn würde sich der Para-Mann erst gewöhnen müssen. Er umarmte Zamorra wie einen lieben Bruder und nahm ihn mit einem herzlichen Lächeln auf. Randolph Sorensen war mit seiner Zuneigung wesentlich sparsamer. Und von Jill Rooster schlug dem Professor überhaupt die kälteste Ablehnung entgegen, der er jemals begegnet war. Er fragte sich, warum ihn dieses rothaarige Mädchen nicht mochte.
    Zugegeben, man kann nicht der Typ jeder Frau sein. Aber von Jill ging etwas aus, das beinahe an Haß grenzte.
    Hatte sie mit Gordons Tod etwas zu tun?
    Im Aufenthaltsraum war Zamorra lange Zeit der Mittelpunkt. Er wurde mit Fragen bestürmt, mußte von seinen Büchern erzählen, und Newman log noch besser als Zamorra, als er behauptete, er hätte bereits eines seiner hervorragenden Werke gelesen.
    Bestimmt wollte er Zamorra damit nur einen Gefallen erweisen.
    Er sparte nicht mit lobender Kritik und trug so dick auf, daß Zamorra befürchtete, die anderen könnten seine Lügen durchschauen.
    Der Professor hatte eine Flasche Whisky auf den Tisch gestellt. Jeder durfte sich davon nehmen.
    Natürlich bediente sich Ernest Goldstone öfter als die anderen. Zamorra gönnte es ihm. Endlich konnte Joanne es ihm einmal nicht verbieten.
    Zu vorgerückter Stunde gehörte Zamorra bereits so weit zur Familie, daß man meinte, ihm von Gordons tragischem Ende - das sich kein Mensch erklären konnte - erzählen zu können. Zamorra hörte aufmerksam zu.
    Angeblich hatte sich niemand im Hause befunden, als Herb Gordon hierhergekommen war, um das Kündigungsschreiben zu überbringen.
    »Der Geist des Mannes muß sich verwirrt haben«, sagte Newman. »Es war wie bei meinem Hund. Das Tier schnappte plötzlich über und sprang aus dem Fenster auf die Straße.«
    Zamorra erfuhr Hassans Geschichte. Dann erzählte der gesprächige Newman von Rick Jarmyns unerklärlichem Tobsuchtsanfall. Zamorra musterte Sorensen.
    Daß er Magier war, hatte Zamorra schon herausbekommen. Der Mann kam Zamorra nicht ganz sauber vor. Der Professor hatte den Eindruck, daß Sorensen etwas im Schilde führte.
    Hatte Sorensen etwas mit Herb Gordons Tod zu tun?
    Sorensen oder Jill?
    Jemand anders kam für Zamorra nicht in Frage. Er erinnerte sich an eine knappe Bemerkung von Joanne Goldstone.
    Sie hatten über die Hausbewohner gesprochen, und Joanne hatte, als die Rede von Jill gewesen war, gesagt: »Diese Hexe…«
    Nun, Jill Rooster war rothaarig, und sie mochte Zamorra nicht leiden. Aber war sie deshalb gleich eine Hexe?
    Sorensen befaßte sich unter Garantie mit Schwarzer und Weißer Magie. Er wußte bestimmt, wie man bei einem Mitmenschen ein gewisses Angstgefühl erzeugen konnte.
    Und vielleicht war er auch in der Lage, den Geist eines Menschen beziehungsweise eines Hundes zu verwirren.
    Zamorra nahm sich vor, sowohl auf den Magier als auch auf die »Hexe« von nun an sein besonderes Augenmerk zu richten.
    Es war reichlich spät, als sie endlich beschlossen, zu Bett zu gehen. Jill Rooster erdolchte Zamorra mit ihren mißtrauischen Blicken. Ihre Augen fragten ihn: »Was willst du hier? Weshalb bist du gekommen? Was hast du vor? Bist du eine Gefahr für mich?«
    O ja, er war eine Gefahr für sie - vorausgesetzt, sie steckte hinter jenen mysteriösen Vorgängen, die in dieser Familienpension geschehen waren.
    Sie war ein ausnehmend schönes Mädchen, aber sie konnte sicher sein, daß er nicht zögern würde, sie hart anzufassen, falls es nötig sein sollte.
    Sie begaben sich auf ihre Zimmer.
    Jemand klopfte an Zamorras Tür. Es war Robert Newman. Er wollte noch nicht zu Bett gehen und dachte, Zamorra hätte auch noch nicht den Wunsch, in die Federn zu kriechen. Endlich hatte er jemanden im Haus, mit dem er über sich und seinen Beruf sprechen konnte.
    Diese Möglichkeit ließ er sich nicht entgehen. Eine Stunde verging. Er schwatzte von seinen Rollen - von denen, die er gespielt hatte und von denen, die er gern gespielt hätte. Zamorra als Schriftsteller mußte dafür einfach Interesse haben.
    Newman fragte: »Haben Sie noch niemals versucht, ein Theaterstück zu schreiben, Mr. Zamorra?«
    »Doch. Versucht hab' ich's schon«, gab Zamorra zurück.
    Newmans Augen leuchteten vor Begeisterung. Anscheinend erhoffte er sich eine Rolle in dem Stück.
    »Ob ich

Weitere Kostenlose Bücher