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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ihn herum zu rotieren an. So schnell, daß er die Gegenstände, die ihn umgaben, kaum noch erkennen konnte.
    Buchstäblich aus dem Nichts heraus sprang ihn eine hagere Gestalt an.
    Gordons Augen weiteten sich vor Schreck.
    Der Raum hatte auf einmal keine Wände mehr. Gordon hatte den Eindruck, auf einer riesigen Platte zu stehen. Der Mann mit den glühenden Augen näherte sich ihm in drohender Haltung.
    Sein schlohweißes Haar stand gesträubt von seinem Kopf ab. Die blutleeren Lippen verzerrten sich in diesem schrecklichen Moment zu einem bösartigen, gemeinen Grinsen.
    Abel Rooster streckte die knöchernen Hände nach dem Verwalter aus.
    Gordon versuchte die Hände wegzuschlagen, doch er hieb mit beiden Fäusten durch die Geisterarme hindurch. Atemlos stürzte er sich auf den Spuk.
    Er dachte, sein bedrohtes Leben nur mit einem beherzten Angriff verteidigen zu können, doch ein Satansdiener wie Rooster war auf diese Weise nicht zu besiegen.
    Rooster nützte die gegen ihn gerichtete Attacke geschickt aus. Er wich blitzschnell zur Seite.
    Seine Hände schossen vor. Sie packten Herb Gordon mit ungewöhnlicher Kraft, verstärkten den Schwung des vorwärtsstürmenden Mannes noch um ein Vielfaches, hoben ihn regelrecht hoch, und schleuderten ihn auf die Straße hinunter.
    Gordon flog kopfüber aus dem Fenster…
    ***
    Sie befanden sich in der Polo Lounge von Professor Zamorras Hotel. Der Para-Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt. David Wagner riß sich nervös die Zigarre aus dem Mund. »Ich sage Ihnen, da geht es nicht mit rechten Dingen zu. Ron Samuels ist ein guter Freund von mir, wie Sie wissen. Ich möchte ihm gern unter die Arme greifen. Sie verstehen, was ich meine?«
    »Ich denke ja, Mr. Wagner.« Zamorra nickte. »Sie möchten, daß ich mich der Sache annehme.«
    »Wenn ich mit Ihren Fähigkeiten ausgestattet wäre, würde ich es selbst tun!« sagte Wagner.
    Er hatte Zamorra vor einer Stunde aufgeregt angerufen und ihm erzählt, auf welche tragische, zugleich aber auch mysteriöse Weise der Verwalter Herb Gordon sein Leben verloren hatte.
    »Ausgerechnet am Tag, an dem er das Kündigungsschreiben überbringen sollte!« sagte Wagner kopfschüttelnd. »Und gestern hat Samuels von einem anscheinend Geisteskranken einen Drohanruf bekommen…«
    »Ich werde mit Samuels reden«, versprach Zamorra.
    »Ich rufe ihn an und teile ihm mit, daß Sie kommen«, sagte Wagner.
    Zehn Minuten später saß Zamorra in seinem geliehenen Corsair und fuhr zu Ron Samuels. Samuels empfing Zamorra persönlich.
    Sein Butler stand im Hintergrund, für den Fall, daß er gebraucht würde.
    Samuels bedeutete dem Mann jedoch mit einer raschen Handbewegung, daß er sich schon selbst um die Wünsche des Professors kümmern würde. Sie schlossen sich in Samuels Arbeitszimmer ein. Der Industrielle bot Zamorra Platz an.
    Zamorra hatte Samuels ganz anders in Erinnerung: ruhig, ausgeglichen, freundlich, souverän.
    Das alles war er jetzt nicht mehr.
    »Erzählen Sie mir von diesem Anruf, Mr. Samuels«, bat Zamorra sein Gegenüber.
    Ron Samuels fuhr sich über die Augen. Er dachte kurz nach und gab dann sinngemäß wieder, was sich am Abend vorher ereignet hatte. Ein Drohanruf also.
    Samuels solle von seinem Vorhaben - die Familienpension räumen zu lassen - abgehen…
    Samuels hüstelte. »Offengestanden, ich dachte an einen schlechten Scherz, Professor.«
    »Wer nimmt einen solchen Anruf schon ernst.«
    Samuels seufzte schwer. »Ich hätte der Sache nachgehen müssen. Vielleicht hätte ich die Polizei einschalten sollen. Seit heute weiß ich, daß jeder Drohanruf ernstzunehmen ist.«
    »Würden Sie die Stimme des Anrufers wiedererkennen, Mr. Samuels?«
    »Ich bin nicht sicher. Sie klang so verzerrt, so unnatürlich…« Samuels stockte. »Vielleicht denken Sie jetzt, ich hab' sie nicht mehr alle beisammen. Aber ich hatte den Eindruck, der Telefonhörer wäre furchtbar kalt, Professor.«
    Ein kalter Hörer! Eine Spielart der Dämonen. Sie hatten viele Tricks auf Lager. Es gab fast nichts, was sie nicht konnten. Möglicherweise hatte der Anrufer die Absicht gehabt, Samuels mit dieser Kälte zusätzlich zu erschrecken.
    »Leider gibt es so etwas«, sagte Zamorra.
    Der Großgrundbesitzer und Industrielle blickte ihn bekümmert an. »Sagen Sie's mir schonungslos, Professor. Sind hier irgendwelche übernatürliche Kräfte im Spiel?«
    »Ganz bestimmt.«
    »O mein Gott«, stöhnte Samuels.
    »Herb Gordon ist nicht aus freien Stücken auf die

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