0152 - Größer als die Sonne
eigentlich noch den Wunsch, auf diesem Mond zu bleiben, oder möchten Sie lieber in dieser Minute starten?"
„Sir ..." Der Wissenschaftler verstummte leicht verwirrt. „Ob ich noch in dieser Minute starten möchte? Eine eigenartige Frage. Fort von hier ...? Im Gegenteil! Einmal diese interessante, uralte Ruinenstadt, und... Auch das ist seltsam! Ich habe den Wunsch, hier zu bleiben."
Thomas Herzog machte ihn mit seinen Sorgen vertraut. „Wir alle haben den unerklärlichen Wunsch, auf diesem Mond zu bleiben. In wenigen Minuten gebe ich Voralarm. Sie wissen dann, aus welchem Grund. Beachten Sie ihn, aber führen Sie Ihre Bohrungen ruhig weiter. Ende."
In diesem Augenblick kam die erste der Sonden zurück, die der Explorer ausgesandt hatte, um diesen Mond kartographisch aufzunehmen und Messungen aller Art vorzunehmen.
Oberstleutnant Herzog saß mit seinen Offizieren und Orff zusammen. Gus Orff war der einzige wissenschaftliche Experte, der von militärischen Dingen nichts verstand.
„Meine Herren", sagte Herzog, „informieren Sie alle Gruppen, bevor der Voralarm ausgelöst wird. Ich möchte keine Unruhe aufkommen lassen, aber ich möchte auch, daß jeder sich über dieses Eigenartige Gedanken macht."
Damit entließ er seinen Stab. Mit Orff blieb er allein in der Kabine zurück. Schweigend sahen die beiden Männer sich an. Sie waren ratlos. In das Schweigen hinein sagte Thomas Herzog halblaut: „Ich habe einen Verdacht, mehr aber auch nicht..."
„Wieder Verdacht gegen Tyll Leyden?" fragte Orff fast lauernd.
„Nein", erwiderte Herzog. „Gegen jemand anders. Aber mein Verdacht kann unsinnig sein."
Orff fühlte, daß Herzog nicht weiter darüber sprechen wollte. Er versuchte, ihn vom Thema abzubringen. Der Kommandant ging auf dieses gutgemeinte Ablenkungsmanöver nicht ein.
„Es ist regelrecht unheimlich, daß wir alle den Wunsch haben, für immer und ewig auf diesem Mond zu bleiben. Jetzt beruhigt es mich, daß ich Perry Rhodan eine kurze Meldung mit unseren Koordinaten übermittelt habe. Kommen Sie, Orff. Gehen wir nach draußen und sehen uns die Ruinenstadt einmal an. Wollen Sie?"
*
Einzigartig wirkte die gigantische Bergkulisse, deren Gipfel sich schneebedeckt in den wolkenlosen, grünblauen Himmel reckten.
Thomas Herzog und Gus Orff, die in der großen Schleuse standen und hinausblickten, wurden von diesem majestätischen Bild beeindruckt. Ihr Blick wanderte nach rechts und links, ging in die Höhe zu den Graten und Gletschern, ging in die Tiefe, wo am Fuß des mächtigsten Berges in einem Talkessel, der deutlich einen Halbkreis bildete, die Ruinen der toten Stadt lagen. Als Mahnung, daß alles vergeht, überragte der zum größten Teil zerfallene Turm die zusammengestürzten und verwitterten Bauwerke.
Doch immer wieder fesselte das Massiv ihre Aufmerksamkeit: eine dunkle Felswand, fast bis zur Spitze reichend, viele Kilometer breit und nur hier und da von dunkelbraunen Gesteinsadern durchzogen. Aus der Ferne sah diese Wand wie ein gigantische Schiefertafel aus.
Die Männer mußten zur Seite treten. Weitere Schwebepanzer wurden ausgeladen. Ein starkes Kommando Arbeitsroboter stampfte aus dem Schiff. Die Rampe erzitterte leicht.
Wieder kam eine Sonde von ihrem Flug zurück. Automatisch steuerte sie den Sondenhangar an und verschwand im Explorer.
Orff hatte ihr einen kurzen Blick geschenkt. „Auch sie hat kein intelligentes Leben auf diesem Mond entdeckt. Wer hat ihm eigentlich den Namen Impos gegeben?"
„Irgend jemand, der ihn imposant fand", sagte Herzog unbeteiligt. „Schade, daß Leyden mit der faltonschen Theorie nur fünfzig Prozent Erfolg gehabt hat."
Orff riß den Kopf herum und schaute den Oberstleutnant an: „Jetzt reden Sie auf einmal so? Sie haben damit Ihre Meinung geändert?"
„Ist das ein Fehler? Ich habe sogar in meiner Meldung an Perry Rhodan auf die faltonsche Theorie hingewiesen. In Terrania wird man schon dabeisein, sie nach allen Seiten zu prüfen."
„Gratuliere!" sagte Orff. „Ich ..."
Ihre Minikoms am Handgelenk sprachen an.
Kurz - kurz - lang - kurz - kurz! Ununterbrochen!
„Ich habe es geahnt!" rief Herzog aufgeregt.
Einer der fünfundzwanzig Zellaktivatoren hatte sich mit diesem Peilton gemeldet. Hier, auf Impos, hatte Es eines dieser Geräte versteckt.
Herzog und Orff hasteten zum Hauptantigravlift. „Davon ist der hypnotische Zwang ausgegangen", sagte Herzog, als sie im Schacht zur Zentrale hinauf schwebten. „Und unser aller Wunsch, auf
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