0152 - Größer als die Sonne
Impos zu bleiben, kommt auch von dem Teufelsding!"
Ihre Minikoms machten ununterbrochen tüt-tüt-tüüüt-tüt-tüt!
In der Zentrale klang das Signal aus dem Lautsprecher. Männer zuckten zusammen, als Thomas Herzog den Raum betrat.
Die Männer ertappten sich bei dem nahezu unwiderstehlichen Verlangen, diesen Zellaktivator zu besitzen.
Das ewige Leben winkte! Ewig leben ...
Wer das Gerät fand und sich umhing, für den gab es kein Altern mehr. Er blieb so alt, wie er im Augenblick war, seine abgebauten Zellen wurden durch die geheimnisvollen Kräfte des Aktivators immer wieder erneuert.
Oberstleutnant Herzog ahnte, was in den Köpfen seiner Offiziere vorging. Ihr Wunsch, einen Aktivator zu besitzen, war der natürlichste aller Wünsche. Doch jeder Mann hatte auch seinen Treueid auf das Imperium abgelegt. Sie alle hatten geschworen, stets den Befehlen des Großadministrators zu gehorchen. Und einer seiner Befehle hatte gelautet: Versucht, die fünfundzwanzig Zellaktivatoren zu finden!
Einer davon lag auf Impos. Er meldete sich mit tüt-tüt... immer noch!
Jeder Mann, auch die sich draußen befanden, hatten das Peilsignal gehört.
„Schwebepanzer anrufen!" sagte Herzog, als gäbe er einen Manöverbefehl.
Nacheinander meldeten sie sich. Die Stimmen der Männer darin zitterten vor Erregung.
„Kreuzpeilverfahren!" bestimmte der Oberstleutnant. Wieder sah er sich um. Die Spannung in der Zentrale war fast ins Unerträgliche Gestiegen. „Meine Herren ...", begann er, „ich möchte ihn auch besitzen, aber ich habe auch einmal geschworen!"
Das war ein geschickter psychologischer Schachzug. Herzog stellte sich mit seinen Offizieren auf eine Stufe. Er hatte zugegeben, wie gern auch er der Besitzer eines Zellaktivators geworden wäre, zugleich aber erinnerte er an den Treueid, den jeder geschworen hatte.
Lachen kam auf, zum Teil klang es nicht echt, zum Teil löste es die Spannung.
Die ersten zwei Schwebepanzer meldeten sich. Die Werte, die sie durchgaben, wurden vom Rechengehirn verarbeitet.
Dazwischen meldete sich die Vermessungsstelle im Schiff. Mitten in der kartographischen Aufnahme ihres nächsten Umgebung hatte sich der Peilsender des Aktivators gemeldet. Überstürzt übermittelte die Vermessungsstelle jetzt eine nicht besonders exakt gearbeitete Landkarte.
Drei weitere Schwebepanzer meldeten sich, die ebenfalls im Kreuzpeilverfahren versuchten, den Aktivator und seinen Standort genau festzulegen. Ein Projektor warf die Landkarte auf die Wand.
Die Vermessungsstelle gab durch, alle Angaben der Positronik übermittelt zu haben. Ein Offizier schaltete Projektor mit Positronik zusammen.
Fünf Linien, die alle ihren Ausgangspunkt auf einem Kreisbogen hatten, trafen sich nicht in einem Punkt, aber sie hatten trotzdem schon den Standort des Zellaktivators bis auf einige Quadratkilometer lokalisiert.
Vier von fünf Schwebepanzern hatten jetzt Stellungswechsel vorgenommen, um von anderen Punkten erneut anzupeilen.
Aus der Funkzentrale kam eine Beschwerde. „Man versteht auf den normalen Wellen kein Wort mehr! Jeder brüllt!"
„Sprechverbot auf dem Funksektor!" ordnete Herzog an. „Warum haben Sie es sich nicht schon verbeten?"
Hastig schaltete der Offizier der Funkzentrale ab.
Auf der Projektion erschienen vier weitere Linien. Sie überschnitten sich an einer Stelle. Die Positronik warf einen genauen Wert aus. Die Karte zeigte unmißverständlich an, daß sich der Zellaktivator in dem Achttausender befand - im Bergriesen, zu dessen Füßen die Ruinenstadt lag.
Bestürzt blickten sich Herzog und Orff an. Vor wenigen Minuten hatten sie noch unter dem majestätischen Eindruck dieses riesigen Berges gestanden, und jetzt wies das Peilverfahren aus, daß der Aktivator mitten im Berg steckte.
„Drei bis viertausend Meter tief im Fels!" gab ein Offizier bekannt.
Herzog gab Funkalarm. Alle Personen, die sich im Freien befanden, hatten auf schnellstem Weg ins Schiff zu kommen. „Schwebepanzer Kreuzpeilung beenden!"
Er beobachtete seine Offiziere scharf, aber unauffällig. Das Mißtrauen in seinem Blick sollten sie nicht bemerken. Nach einigen Minuten atmete Herzog erleichtert auf. Auch seine Männer wurden nicht mehr von dem Verlangen getrieben, den Zellaktivator unter allen Umständen in eigenen Besitz zu bringen. Sie wirkten in diesem Augenblick nicht anders als sonst, wenn es galt, ein schwieriges Problem zu lösen.
Thomas Herzog zog das Wissen der Bordpositronik zu Rate. Er wollte über Es
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