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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen ihnen schweres Artilleriefeuer ein.
    Die Geschütze von der Ringmauer schossen.
    Jetzt wurden sie von den Belagerten unter Feuer genommen!
    Der Ausfall der Terraner wurde schlagartig gestoppt.
    Wenn sich die dreißig Mann auf der Rundfläche des Polturms nicht sofort mit ihrem Raketenbeschuß auf die neue Situation einstellten, mußte Oberstleutnant Herzog in wenigen Minuten den Befehl zum Rückzug geben.
    Heulend rasten die ersten Raketen der Stadt zu. Ob sie ihr Ziel erreichten, konnte Thomas nicht sehen. Drei Meter vor ihm war eine Granate in den weichen Boden geschlagen und hatte ihn nach der Explosion mit Erdreich überschüttet. Die Splitter waren glücklicherweise über ihn hinweggezischt.
    Aber der Oberstleutnant konnte im Moment nichts mehr sehen.
    Seine Augen waren voller Sand. Wild rieb er sie. Plötzlich fühlte er sich am linken Arm ergriffen und eine Stimme, die ihm bekannt vorkam, sagte: „Nicht doch!"
    Der Mann, der nur zwei Worte zu sagen wußte, der aber mit unglaublicher Geschicklichkeit Thomas Herzog das letzte Staubkorn unter dem Augenlid hervorholte, hieß Tyll Leyden. Daß um sie herum die Granaten einschlugen, schien ihm nichts auszumachen.
    „Danke, Leyden!" sagte Herzog.
    „Selbstverständlich", wehrte der Astronom und Physiker ab, zugehörig zur Kampfgruppe Herzog und auf dessen ausdrücklichen Befehl sein Adjutant.
    Rechts von ihnen hielten drei Mann, die eine Raketenlafette mit sich führten, nichts mehr davon, in Deckung zu bleiben.
    „Feuer her!" brüllte einer. Einer der fünf Feuerträger arbeitete sich kriechend heran. Die Raketenlunten wurden in Brand gesetzt.
    Sechs Projektile zogen heulend und fauchend der Stadt zu.
    „Treffer...! Treffer...! Treffer!" jubelten die Männer rechts und links. Genau über dem Wasserdurchlaß der Ringmauer, genau auf der Mauerkrone, waren die Raketen ins Ziel gekommen.
    Auf der Plattform des Polturms hatte man sich auch wieder eingeschossen. Wie schon beim Feuerüberfall vom Waldrand her, so setzte jetzt auch das Trommelfeuer von der Stadt schlagartig aus.
    Herzog sprang auf. Er gab seinen Gruppen das Zeichen loszustürmen.
    Die Postenkette vor ihnen war verschwunden. Über ihren Köpfen heulten Pulverraketen zur Stadt.
    Die Kampfgruppen erreichten die Senke und durchquerten sie ohne Beschuß. Zwischen Büschen sahen sie den Fluß und sein steiles Ufer.
    Herzog nahm den Umweg durch die drei Flußschleifen in Kauf.
    Dreihundert Mann stürmten am Wasser entlang.
    Plötzlich krachten von der Böschung herunter Schüsse. Herzog und seine Männer wurden von einer wild brüllenden Schar Kugelbauchmenschen angegriffen. Hinter dem Kommandanten sank ein Mann stöhnend zu Boden. Drei weitere bekamen Streifschüsse ab, die die Männer aber glücklicherweise nicht außer Gefecht setzten.
    Die handgefertigten Gewehre der Terraner waren besser als die Handfeuerwaffen der Urbevölkerung Impos'. Laut Anweisung feuerten die Männer in die Duft, während andere wiederum ihre Tränengashandgranaten die Böschung hinaufschleuderten.
    Wieder setzte dort oben Geschrei ein. Drei Kugelbauchmenschen stürzten sich in panischer Angst die Böschung herunter und standen unten blitzschnell auf den Beinen.
    Sie hielten unverwandt ihre drei Arme hoch, rasten auf wenige Meter Abstand von der Spitze der Kampfgruppe auf das Wasser zu und warfen sich in die reißende Strömung. Im nächsten Augenblick riß das Wasser sie mit sich.
    Von der Böschung war nichts mehr zu hören. Herzog wollte aber einen weiten Überfall auf seine Männer unterbinden. Er beauftragte Leyden mit zehn weiteren Männern, oben entlangzumarschieren.
    Der nickte nur, wartete, bis die zehn Mann bestimmt waren, und stieg mit ihnen hinauf.
    Bis zur Ringmauer sah Thomas Herzog die Gruppe nicht wieder.
    Er hatte sie schon abgeschrieben, als Tyll Leyden plötzlich neben ihm stand, ihm eine heftigen Stoß gab, so daß der Oberstleutnant zur Seite geschleudert wurde.
    Der dumpfe Aufprall neben Herzog verschloß ihm den Mund. „Wie in der Steinzeit!" kommentierte Leyden den Vorfall, während der Oberstleutnant begriff, daß er dem anderen das Leben zu verdanken hatte. Denn ihm war entgangen, daß von der dreißig Meter hohen Mauer ein zentnerschwerer Stein heruntergekommen war.
    Die Terraner hatten die Kugelbauchmenschen bis auf drei Kilometer Entfernung zurückgejagt.
    Durch eine Signalrakete, die hoch in den hellen Tag stieg und dort unter grellrotem Leuchten explodierte, ließ Herzog der Besatzung auf

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