Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nachricht, daß die Kampfgruppe jetzt von der Mauer in die Stadt stieg.
    Es war kein Problem, in die Stadt zu kommen. Breite, grob gebaute Treppen führten nach unten, an einigen Stellen sogar steile Fahrbahnen, über die man wohl die primitiven Geschütze nach oben gebracht hatte. Man hatte sich die Kanonen genau angesehen und immer wieder den Kopf geschüttelt. Aber dann war es den Terranern vergangen, noch länger abfällig über die Waffentechnik der Impos zu urteilen. Als man die ersten, gut zwanzig Zentimeter durchmessenden Granaten entdeckte und sich die Zünder ansah, sagten Techniker: „Das ist unwahrscheinlich, diese Feinmechanik. Sie paßt gar nicht zu den primitiv gebauten Kanonen. Das ist das gleiche, als wenn wir Terraner zur Steinzeit Blaster hätten bauen können."
    Das Rätsel der Granaten und ihrer Zünder blieb ungelöst. Mit zweihundert Mann machte Thomas Herzog sich auf, die Stadt der Impos zu durchqueren, um den Singenden Berg zu erreichen, in dem Es einen seiner Aktivatoren versteckt hatte.
    Vier Mann ließ der Kommandant bei den Verwundeten zurück.
    Das Schicksal kam den Terranern zu Hilfe. Der frische Wind ließ merklich nach, als sie auf der anderen Seite am Fuß der Ringmauer angelangt waren und eine enge Gasse vor sich sahen.
    In acht Kolonnen teilte Herzog seine Einsatzgruppe auf. Ihr Ziel war auch in den Gassen nicht zu übersehen. Drohend stand die schwarze, schieferglatte Wand des Singenden Berges über der Stadt und inzwischen, durch die Rotation des Mondes etwas versetzt, der Methanriese Herkules.
    Schrittweise tasteten sich die Männer vor, als sie über acht verschiedene Gassen die Stadt betraten. Sie blickten durch die kreisförmigen Fensteröffnungen in einfache, fremdartig eingerichtete Wohnungen. Sie fanden keinen einzigen Impos. Alle Häuser waren leer.
    Mit drei Kolonnen hatte die Gruppe Herzog wieder Verbindung.
    Wo die restlichen steckten, wußte man nicht.
    Wieder einmal eröffnete die Artillerie der Belagerer aus allen Rohren das Feuer. Satanisch jaulend kamen die Granaten heran, explodierten in den engen Gassen oder auf den Flachdächern der einstockigen, stabil gebauten Häuser.
    Von Minute zu Minute wurde das Trommelfeuer stärker. Die Männer begannen zu murren.
    Auch Herzog verstand nicht, warum plötzlich ihre Tränengasraketen in den Artilleriestellungen der Belagerer keine Wirkung mehr haben sollten. Im Augenblick, als er sich diese Frage stellte, zitterte der Boden unter seinen Fußen. Keine hundert Schritte vor ihnen ereignete sich eine gewaltige Explosion. Die Terraner suchten Deckung. In den kreisrunden Türen der Häuser lagen sie neben- und übereinander, wahrend draußen auf der Gasse ein Bombardement von Steinen herunterging.
    Als die nächste Explosion Sekunden später erfolgte, dann die dritte, vierte und fünfte, ahnten viele, wie verzweifelt die Impos kämpften.
    Die Stadtbewohner hatten sich von den eindringenden zweiarmigen Riesen weit abgesetzt und versuchten, die vermeintlichen Eroberer nun dadurch aufzuhalten, indem sie ganze Straßenzüge durch Sprengungen zerstörten.
    Thomas Herzog wußte, daß es diese Impos auf diesem dritten Mond seit Jahrtausenden nicht mehr gab, er wußte, daß Es mit ihnen, den Terranern seine mehr als eigenartigen Scherze trieb. Er wußte, daß alles um sie herum wirklich-unwirklich war, und gerade das machte alles zu einer ungeheuren nervlichen Belastung.
    Ungeachtet der herunterprasselnden Steine verließ Oberstleutnant Herzog seine Deckung, sprang von Haus zu Haus und suchte die Gruppen, die die Raketen mit sich führten.
    Überall gab er den gleichen Befehl: „Vierfünftel der Pulvertreibladung herausnehmen. Verschießt sie dann schräg auf die schwarze Wand zu. Ich muß die Kugelbauchmenschen davon abhalten, ihre Stadt völlig zu zerstören."
    Drei Ausfälle gab es dabei. Dreimal wurde ein Mann von einem Stein getroffen. Aber die Verletzungen waren nicht schwer. Herzog nickte grimmig, als er davon hörte.
    Abermals gab es eine Explosion in der Gasse, in der sie in Deckung lagen. Wieder sank nicht weit vor ihnen eine Reihe Häuser in Trümmer. Endlich hörte Herzog das Zischen der hochsteigenden Raketen. Er verließ die Deckung, sah den Projektilen nach und atmete erleichtert auf, als er sie nach kurzem Flug abkippen sah.
    „Besser die halbe Stadt heult, als daß die halbe Stadt in Trümmern liegt. Auch wenn Es hinterher wieder alles repariert! Ich möchte ihm..." Er sprach es nicht aus, weil er sah, daß es ewig

Weitere Kostenlose Bücher