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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rand ihres Loches legte.
    „Was haben Sie vor?" brüllte Herzog ihm ins Ohr.
    „Denen das Schießen abgewöhnen!" Das war Leydens knappe Antwort.
    Einen Augenblick später lauschten beide. Bisher nie erlebtes Geschützfeuer dröhnte über der Stadt. Sie sahen sich an und nickten. Sie hatten begriffen, daß die eingeschlossenen Kugelbauchmenschen wieder ihre Stadtmauer besetzt hatten und mit ihren dort fest eingebauten Kanonen in das Heer der Angreifer feuerten.
    Mit Sorgen dachten sie an die auf der Mauer zurückgelassenen verletzten sechzehn Mann mit ihren vier Helfern.
    „Für jeden Toten, den wir durch Es und sein wahnsinniges Spiel zu beklagen haben, möchte ich Es an den Galgen bringen!" sagte Thomas Herzog wütend. „Leyden, Sie verdamm ...!"
    Der lag schon wieder neben ihm, aber auf der Kante ihres Loches fehlten zwei Handgranaten. Nur noch drei lagen dort.
    Blitzschnell hatte Tyll Leyden sich ungeachtet des Kugelregens aufgerichtet, zwei der Tränengasbehälter nach rechts geworfen und war dann wieder in Deckung gegangen.
    Schrille Schreie drangen jetzt zu ihnen herüber. Das Gewehrfeuer von dieser Seite ließ nach. Leyden griff zum nächsten Gasbehälter.
    „Legen Sie sich mal auf den Rücken!" Es kümmerte Leyden nicht, daß Thomas Herzog Oberstleutnant und sein Kommandant war.
    Herzog schluckte, dann versuchte er, sich in ihrem Loch auf den Rücken zu legen. Mit Mühe und Not gelang es ihm.
    „Luft anhalten!" rief Leyden ihm zu.
    Herzog hielt die Luft an. Deshalb konnte er nicht protestieren.
    Auch wenn er es gewollt hätte, wäre es ihm nicht möglich gewesen.
    Tyll Leyden stand mit seinem vollen Körpergewicht auf seinem Brustkorb.
    Tyll Leyden warf haarscharf an der Kante des deckungsgebenden Mauerrestes zwei Plastikbehälter nach links.
    Eine Sekunde lang hatte er auf Herzogs Brustkorb gestanden. „Erledigt!" sagte er danach. Keuchend richtete Herzog sich auf.
    Auch von links drang schrilles Geschrei zu ihnen herüber. Der Oberstleutnant erkannte die veränderte Situation, die seiner Kolonne jetzt einige Chancen gab.
    „Raus aus den Löchern! Handgranaten werfen!" brüllte er nach hinten, indem er seine Hände, als Trichter geformt, vor den Mund legte.
    Eine Hand griff nach seinem Armgelenk. Tyll Leyden stand schon zwischen den Trümmern.
    Wie macht er das, fragte sich Herzog, und kletterte schnell mit Leydens Unterstützung aus dem Loch.
    Sein Befehl war hier und da gehört worden. Plastikgranaten flogen nach allen Seiten. Eine Gaswolke kam auf sie zu. Männern liefen die Tränen über das Gesicht. Sie fluchten wie Musketiere.
    Aber die anderen schafften sich mit ihrer harmlosen Waffe Luft.
    Das schrille Geschrei der entsetzten Impos entfernte sich immer weiter. Das Gewehrfeuer war bis auf einzelne ungezielte Schüsse verstummt.
    „Weiter!" brüllte Herzog. „Meldung an mich, wer vermißt wird!"
    Als sie die Trümmerstrecke hinter sich hatten, erreichte ihn die Meldung, daß es glücklicherweise nur drei Leichtverletzte gegeben hatte.
    Sie befanden sich wieder in einer winkligen Gasse. Sie vertrauten einfach darauf, daß auch diese Häuser geräumt waren.
    „Können Sie sich vorstellen, wohin die ganze Stadtbevölkerung geflohen ist, Leyden?"
    Der schüttelte nur den Kopf.
    Die Angreifer kamen erstaunlich schnell vorwärts. Dreimal schlug ihnen aus Seitengassen Feuer entgegen. Mit einigen Gasgranaten vertrieben sie die Kugelbauchmenschen.
    „Ich frage mich immer wieder, warum keiner von uns auf den Gedanken gekommen ist, mit den Impos Verbindung aufzunehmen, Leyden!"
    Der betrachtete sich nicht als angesprochen. Er warf eine Gasgranate in die Gasse zu seiner Rechten. Zwischen einer Gruppe Kugelbauchmenschen, die über das Auftauchen der anderen Rasse so erschreckt war, daß auch nicht einer sein Gewehr hochriß und schoß, platzte der Plastikbehälter auseinander. Die Impos machten auf der Stelle kehrt und jagten durch die Gasse davon.
    Herzog wagte es, kurz Tyll Leyden anzusehen. Zum wiederholten Male hatte der Wissenschaftler vor ihm, dem erfahrenen und auf der Raumakademie ausgebildeten Offizier, Gefahren entdeckt und blitzschnell reagiert.
    Leydens Gesicht zeigte weder Stolz noch Triumph. Wurf bereit trug er in jeder Hand einen Plastikbehälter. Seine beiden letzten Gasgranaten.
    Der schwarzen Wand waren sie unmerklich nähergekommen.
    Ihre dunkle Oberfläche war so glatt wie eine polierte Schieferplatte.
    An einigen Stellen durchzogen dunkelbraune Adern das Gestein.
    Die Gasse, durch

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