0154 - Der Gehetzte von Aralon
zahlen."
Vouner betrachtete ihn verächtlich. „Wahrscheinlich werden Sie nachhelfen, daß es nie soweit kommt."
„Das ist Ihr Risiko!"
In Vouner prallten zwei Meinungen aufeinander. Seine mißtrauische Grundhaltung ließ ihn den Vorschlag des Händlers ablehnen, während ihn seine Vernunft beeinflußte, auf den Plan einzugehen. Die Chance, Pasch oder gar Doun ohne Hilfe zu erreichen, war so gering, daß er das Risiko eingehen mußte.
„Nun gut", sagte er widerwillig. „Denken Sie jedoch daran, daß ich Sie nie aus den Augen lassen werde. Ich werde mir einige Vorsichtsmaßnahmen ausdenken, um die Möglichkeit eines Verrats zu verringern. Sobald ich Schüsse zu meiner Verteidigung abgeben muß, wird der erste Sie treffen."
Darfaß nahm einen Pouner heraus und streichelte ihn sanft. Das Tierchen drückte sich gegen seine Brust und brummte zufrieden.
Der Händler bot ein friedliches Bild, aber seine kleinen Augen redeten eine andere Sprache. Vouner war kein besonders guter Menschenkenner, aber er wußte, daß Darfaß' einziges Ziel der Aktivator war.
„Ich werde Ihnen unauffällige Kleidung beschaffen", unterbrach Darfaß seine Gedanken. „Vielleicht kann ich auch einen Ausweis auftreiben, der Ihren Daten ungefähr entspricht. Das wird einige Zeit dauern, denn ich werde vorsichtig operieren müssen."
Vouners Mißtrauen kehrte erneut zurück.
„Wo werde ich inzwischen sein?"
„Hier!" Darfaß grinste. „In diesem Keller wird Sie niemand finden."
„Bis die von Ihnen informierten Soldaten auftauchen, um mich festzunehmen." Vouner schüttelte seinen Kopf.
Der Händler setzte den Pouner in den Käfig zurück. Vouner wartete, daß er etwas sagen würde, doch Darfaß schwieg. Immer mehr erkannte Vouner, daß er in eine Klemme geraten war. Wenn er sich nicht dazu überwinden konnte, dem Alten etwas Vertrauen entgegenzubringen, saß er in diesem unterirdischen Raum fest.
Vouners einziges Ziel war, mit dem Zellaktivator den Stützpunkt des Imperiums auf AraIon zu erreichen.
„Los!" brach es aus ihm hervor. „Schaffen Sie Kleider und alles andere herbei!"
Sehr langsam, als fürchte er, daß Vouner es sich noch anders überlegen würde, ging Darfaß an dem Terraner vorbei auf den Aufgang zu. Er vermied es, Vouner anzublicken. In den Käfigen bekundeten die erwachten Pouners ihre Enttäuschung über den Abgang ihres Besitzers durch tiefes Brummen.
„Leuchten Sie, damit ich den Verschluß sehen kann", rief Darfaß von der Treppe aus.
Vouner hob die Lampe, der Lichtstrahl fiel auf Darfaß' fette Gestalt, Die Klappe wurde geöffnet, und dämmriges Licht drang in den Raum. Gleich darauf hatte sich Darfaß hinausgeschwungen.
Mit einem Knall schlug die Klappe wieder zu.
Vouner raste die Treppe empor und drückte mit seinen Schultern gegen den Verschluß.
Der Ausgang war von Darfaß verschlossen worden. Vouner hob in unbändigem Zorn den Strahlenkarabiner, um sich zu befreien.
Da öffnete sich ein kleines Schiebefenster. Darfaß' faltiges Gesicht wurde sichtbar.
„Hören Sie auf, den wilden Mann zu spielen", herrschte er Vouner an. „Wenn ich Sie nicht einsperre, verlieren Sie die Nerven und handeln auf eigene Faust."
Die Waffe in Vouners Händen zitterte. Hier unten war die ideale Falle. Darfaß schloß das Fenster, und Vouner hörte ihn davongehen. Die Geräusche der Schritte verklangen, wurden jedoch gleich darauf wieder hörbar. Darfaß öffnete den Eingang und kam zu Vouner herunter.
„Was ist los?" wollte der Terraner wissen.
Darfaß trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. „Der Park wimmelt von Soldaten", berichtete er. „Sie sind bewaffnet und führen Suchgeräte mit."
Ein eiskaltes Gefühl stieg in Vouner hoch. Nun konnte er hier nicht heraus. Sein Gesicht verzerrte sich. Er packte den zurückweichenden Darfaß am Kragen.
„Die Kerle suchen mich. Sie werden auch in den Laden kommen."
Darfaß öffnete seinen Mund, und der üble Gestank der Morun- Blätter schlug Vouner entgegen.
„Lassen Sie mich los!" Darfaß schnappte nach Luft. „Natürlich werden sie in meinen Laden kommen, aber keiner wird Sie finden."
Mit einem Fluch stieß Vouner den Alten von sich.
„Es kann Tage dauern, bis die Soldaten verschwinden", sagte er rau.
Er stieg die Treppe vollständig hinab und hockte sich auf den Stuhl, Darfaß blickte ängstlich zu ihm herunter. Im stillen verwünschte Vouner das Pech, das ihn seit jener Stunde verfolgte, in der er den Aktivator umgehängt hatte. Ein Fluch schien auf
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