0154 - Der Gehetzte von Aralon
gestapelt waren.
Vouner zählte die Sekunden. Warum fuhr dieser verdammte Wagen nicht endlich ab? Schweißüberströmt wartete er weiter. Er hatte sich in eine Lage gebracht, aus der es keinen Ausweg mehr gab, wenn nur der geringste Zwischenfall passierte.
Endlich ruckte der Wagen an. Völlig lautlos glitt er von der Rampe hinweg. Die Unebenheiten des Bodens wurden von der pneumatischen Federung fast ganz aufgefangen.
Jetzt, dachte Vouner. Jetzt fährt er von Legarths Gelände.
*
Das Bild des Obersten Sprechers des Medizinischen Rates von Aralon wurde deutlicher auf der Mattscheibe sichtbar. Unbehaglich blickte Uwasar zu seinem unmittelbaren Vorgesetzten hinauf.
Dann schaltete er die eigene Übertragungsanlage ein. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich.
„Nun?" fragte Tabes. „Was haben Sie erreicht?"
„Nichts", gestand der Agent ein. „Es sieht so aus, als sei dieser Terraner wie vom Erdboden verschwunden."
Tabes war ungehalten. „Wollen Sie damit sagen, daß dieser Mann noch immer im Besitz des Zellaktivators ist?"
„Ja", bestätigte Uwasar. „Es wäre ihm fast gelungen, über den Ozean zu entkommen."
„Mit einem Boot?" erkundigte Tabes sich ungläubig.
„Bestimmt wollte er nicht schwimmen", entfuhr es Uwasar, der durch die Mißerfolge verärgert war. „Wir besetzten sämtliche Start- und Landeplätze in Pasch. Es ist einfach unmöglich, daß er durch die Luft entkommen kann. Der Seeweg ist ihm jetzt ebenfalls versperrt. Er muß irgendwo in Pasch sein, aber wir haben ihn bisher nicht entdecken können. An der Küste gibt es eine Höhle der Schmuggler, deren Organisation Sie ja stillschweigend dulden, dort fanden wir Spuren." Bittere Kritik schwang in Uwasars Worten mit. „Ohne die Unterstützung eines Schmugglerführers wäre er nie bis nach Pasch gekommen."
„Kümmern Sie sich nicht um Politik", verlangte Tabes nachdrücklich. „Ihre Aufgabe ist es, diesen Terraner zu verhaften, nicht aber, die Maßnahmen des Rates zu kritisieren."
Uwasar entschuldigte sich.
„Noch etwas", sagte Tabes. „Kommen Sie nicht auf die Idee, mich hintergehen zu wollen. Sie sind ein erfolgreicher Agent, Uwasar, aber von Diplomatie verstehen Sie nichts."
Der Agent wurde blaß. Tabes lächelte zu ihm herunter.
„Was ist mit dem Transmitter?" fragte der Oberste Sprecher.
„Kann er nicht auf diesem Wege nach Doun gelangt sein?"
„Sie wissen, wie streng alle Personen kontrolliert werden, die den Transmitter benutzen", wandte Uwasar ein.
„Er muß nicht unbedingt als Person in den Transmitter gegangen sein."
Uwasars Augen blitzten. „Sie denken, daß er als Fracht getarnt... aber nein, dabei hätte er die Hilfe eines Spediteurs haben müssen."
„In Pasch lebt ein terranischer Geschäftsmann", erinnerte sich Tabes. „Ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern. Aber er hat einen Vertrag mit der Transmitterverwaltung, der ihm gestattet, terranisches Frachtgut, das von Forungs kommt, nach Doun weiterzubefördern."
Der Agent klatschte in die Hände.
„Das ist eine Spur", sagte er. „Wir werden uns sofort darum kümmern."
Der Ärger, daß er nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen war, schwang deutlich in seiner Stimme mit.
„Lassen Sie sich nicht aufhalten", empfahl ihm Tabes. „Vielleicht ist es schon zu spät."
*
Vouner spürte, wie das Fahrzeug zum Halten kam. Er war in der Nähe des Transmitters angelangt. Sicher war Legarth nicht der einzige Spediteur, der sich des Transmitters bediente. Deshalb war es möglich, daß Vouner noch eine längere Wartezeit bevorstand.
Allmählich glaubte er, daß er es schaffen würde, durch den Transmitter zu kommen. Doch seine Spannung ließ nicht nach.
Was erwartete ihn, wenn er in Doun herauskam? Für wen war diese Fracht bestimmt? Würde man die Kisten zunächst in ein Lager bringen oder sofort öffnen?
All diese Fragen konnte er erst an seinem Ziel beantworten, wenn man ihm noch Zeit dazu ließ.
Der Wagen fuhr wieder an, und Vouner unterbrach seine Überlegungen. Er richtete sich in seinem engen Versteck auf. Was bedeutete dieses nochmalige Anfahren? Wurde der Transporter zu einer Kontrollstelle gebracht? Hatte Legarth etwa die Verwaltung des Transmitters angerufen, nachdem er den Zettel entdeckt hatte? Nein, damit hätte sich der Mann selbst geschadet.
Vouners Hände umklammerten den Zellaktivator. Nach wie vor hing er an seiner Brust. Er mußte ihn bis zum Stützpunkt behalten, dann war er in Sicherheit.
Das Robotfahrzeug blieb
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