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0154 - Der Gehetzte von Aralon

Titel: 0154 - Der Gehetzte von Aralon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen das Landhaus vor dem Robotwagen erreichen."
     
    *
     
    Legarths Landhaus stand am Rande eines großen Parks unweit von Pasch. Sein Stil deutete einwandfrei auf einen terranischen Architekten hin. Als sie zusammen mit ihrem Vater die Treppen zum Eingang hinaufstürmte, beachtete June Legarth die Schönheit der Umgebung kaum. Legarth führte sie ins Speisezimmer und schloß es von außen ab.
    Sie hörte ihn sagen: „Verhalte dich ruhig", dann polterten seine Schritte über den Korridor davon.
    Vom Fenster des Speisezimmers aus konnte sie die Straße überblicken, auf der sich der Robotwagen mit seiner menschlichen Last nähern würde. Sie war tief bekümmert. Dann hörte sie ihren Vater ins Wohnzimmer gehen, wo er sich wahrscheinlich eine Waffe holte. Einen Moment schloß sie die Augen. Durch nichts konnte sie das Unglaubliche verhindern. Um die Unsterblichkeit zu erlangen, würde ihr Vater einen Mord begehen. Sie versuchte, das Unglaubliche zu verstehen, zu begreifen, was den alten Mann zu einer solchen Tat veranlaßte. Es mußte etwas sein, das sie nicht verstand, etwas, das außerhalb ihres Begriffsvermögens lag.
    Bewegungslos stand sie am Fenster.
    Da sah sie den Robotwagen um die Kurve hinter dem Park kommen. Im Sonnenlicht glänzend, schoß er über die glatte Bahn heran. Der alte Legarth erschien auf der Treppe und schritt langsam zur Straße hinaus. Unter seinem Arm hielt er ein Thermogewehr.
    Entsetzt, aber unfähig ihre Blicke abzuwenden, verfolgte June die Geschehnisse.
    Der Robotwagen kam rasch näher. June konnte bereits die Kiste auf seiner Ladefläche sehen. Sie schluchzte.
    Ihr Vater würde zu einem Mörder werden. Sie sah den Robotwagen die Geschwindigkeit verlangsamen. Ruhig stand Legarth am Straßenrand und wartete.
    Das Verlangen nach Unsterblichkeit hatte einen weiteren Menschen aus der Bahn gerissen.
    Irgendwo im Universum mochte es ein geisterhaftes Gelächter geben, spöttische Freude über die Schwäche der Menschen. Das Geistwesen von Wanderer hatte dieses Spiel mit den Zellaktivatoren inszeniert. Schauspieler waren die Menschen.
    Menschen wie Spencer und June Legarth, wie Darfaß und Kler- Basaan.
    Menschen wie Hendrik Vouner.
     
    *
     
    Der Gedanke an das ewige Leben hatte jedes andere Gefühl in Spencer Legarth ausgelöscht.
    Verbissen wartete er auf den Robotwagen. Hoffentlich war dem Terraner die Zeit nicht zu lange vorgekommen. Doch der Mann konnte nicht wissen, auf welchem Weg das Fahrzeug den Transmitter erreichte und wie viel Zeit es dazu benötigte.
    Der Robotwagen kam dicht vor Legarth zum Stehen. Mit zwei Sätzen sprang Legarth auf die Verladerampe. Da stand die Kiste.
    Legarth hob sein Gewehr.
    Er erwartete, daß der Terraner den Deckel von innen öffnen würde. Doch nichts geschah. Anscheinend wartete der Mann mißtrauisch und lauschte.
    Legarth konnte seine Ungeduld nicht länger zügeln. Er versetzte dem Deckel einen Tritt, so daß er auf der anderen Seite des Wagens auf die Straße fiel.
    Fassungslos schaute Spencer Legarth in die Kiste. Seine Waffe fand kein Ziel, der Mann, den er zu sehen geglaubt hatte, war verschwunden.
    Legarth rang nach Luft. Am Boden der Kiste lag ein kleiner Zettel. Er holte ihn heraus. In flüchtiger Schrift stand dort geschrieben: Ein alter Händler, Darfaß, hat mir Unterricht in torguischer Sprache gegeben. Meine Kenntnisse genügten, um die Aufschriften der Kisten zu entziffern. So fand ich schnell heraus, welche Fracht wirklich für den Transmitter bestimmt war. Legarth, Sie sind ein widerlicher Lügner. Vouner.
    Fassungslos ließ Legarth den Zettel fallen. Er kletterte von dem Wagen herunter und ging ins Haus zurück. Er schloß die Tür zum Speisezimmer auf. Seine Tochter stand mit dem Rücken zur Wand gelehnt und sah ihn an.
    „Er ist weg", sagte Legarth.
    „Ich verlasse dich", sagte sie angewidert. „Ich kehre mit dem nächsten Schiff nach Terra zurück."
    Er schien sie überhaupt nicht gehört zu haben. Er ging zum Schrank und holte eine Flasche heraus. Hastig entkorkte er sie und trank. Der Alkohol rann brennend durch seine Kehle.
    Wenn er sich beeilte, konnte er die Verwaltung des Transmitters vielleicht noch rechtzeitig alarmieren. Aber damit hätte er sein eigenes Todesurteil gesprochen.
    Er konnte nichts tun, überhaupt nichts. Noch einmal trank er. Mit einem Ruck schleuderte er das Gewehr von sich.
    „Er ist weg", wiederholte er.
    June Legarth ging an ihm vorbei, hinaus auf den Korridor, zur Treppe auf den Weg zur

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