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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann. Nicht wahr, Kappak?"
    Lemmy sprang auf. Sein eckiges Gesicht war rot vor Zorn.
    „Du Großsprecher!" schrie er. „Mir drohen .. .!" Er zischte verächtlich und fing an zu lachen. Während er lachte, sah er Kappak von der Seite her an.
    „Kappak wusste über die Aras Bescheid", fuhr Marr fort. „Du nicht, Lemmy."
    Er sah, wie Lemmy unsicher wurde. Rasch trat er zwei, drei Schritte schräg zur Seite. Kappak, der den Blick nicht von ihm ließ, fauchte ihn an: „Bleib im Bild, Terraner! Keinen Schritt weiter!"
    Marrs Herz machte einen Sprung. Die Kamera musste irgendwo über ihm sein. Wahrscheinlich stand er jetzt schon am unteren Rand der Bildfläche. Noch einen oder zwei Schritte weiter, und die beiden dort würden ihn nicht mehr sehen können.
    „Du bist jetzt noch nicht zum Nachdenken gekommen, Lemmy", fuhr er spottend fort. „Aber überleg doch mal: Aus welchem Grund hat Kappak wohl Geheimnisse vor dir gehabt?"
    Und Lemmy Pert, aufgeregt und voller Wut, tappte blindlings in die Falle. Er trat dicht neben Kappak, neigte sich langsam ein wenig zu ihm hinunter und fragte lauernd: „Richtig, Kappak. Warum?"
    Kappak machte eine abfällige Handbewegung.
    „Hör auf, du Narr! Merkst du nicht, dass er uns nur aufhetzen will?"
    „Was sollte er davon haben?", wehrte Lemmy verächtlich ab. „Er steht da unten und kann uns nichts tun. Er hat auch keinen Vorteil davon, dass er solche Dinge sagt." Mit einem Ruck schossen Lemmys fleischige Hände nach vorn und packten Kappak beim Kragen. „Antworte, du hinterhältiger. Bursche!" Kappaks feister Kopf wurde hin- und tiergeschleudert. Lemmy fuhr fort zu schreien, und Kappak schrie jetzt ebenfalls. Keiner achtete mehr auf die Gefangenen. Marr drehte sich um. Garika war die einzige, die seine Bewegung bemerkte. Marr winkte ihr beruhigend zu, dann glitt er blitzschnell zur Seite und überschritt die Linie, an der zuvor eine Wand den weiten Laborraum von der Vorhalle abgetrennt hatte.
    Hastig lief er zwischen den Reihen der Versuchstische hindurch.
    Das Blut klopfte ihm in den Schläfen, und immer wieder glaubte er Lemmys oder Kappaks warnende Schreie zu hören, wenn sie bemerkten, dass er aus dem Bild verschwunden war. Einmal blieb er stehen,. um sich zu vergewissern. Aber was er hörte, war nur das zornige Geschrei der beiden Streitenden.
    Marr rannte weiter auf den Generator zu.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis er das Ziel erreichte. Von der Anstrengung blieb ihm die Luft weg. Er musste sich ein paar Sekunden lang gegen die Metallkuppel des Generators lehnen, um die Erschöpfung zu überwinden. Dann machte er sich an die Arbeit. Er zwang die Hände zur Ruhe, als er begann, Hebel und Schalter der Schaltplatten zu bedienen: Für jeden Griff nahm er sich eine Sekunde Zeit. Lautlos sprangen die bunten Lichter der Kontrolllampen auf. Ein neues Gespräch wurde hörbar, als der Generator weitere Energiequellen aktivierte.
    Marr erreichte die letzte Schaltplatte. Bis jetzt war er im ungewissen gewesen, ob er dort von der Vorhalle aus richtig beobachtet hatte. Aber ein Blick auf das weitflächige Schaltsystem bewies ihm, dass er an der richtigen Stelle war. Frequenzregler grob und fein, Antennenposition, Leistungsaufnahme und -abgabe, Bündelwinkel - alles war vorhanden.
    Vor sich hatte er den leistungsstarken Hypersender des Ara-Stützpunktes, das gleiche Gerät, das auch die irreleitenden Impulssequenzen ausgestrahlt hatte, durch die die NEU BRISBANE nach Nowhere gelockt worden war.
    Marr jedoch hatte die Absicht, den Sender für einen anderen Zweck zu verwenden.
    Er stellte den Bündelwinkel auf den höchsten Wert, so dass der Sender in alle Richtungen gleichzeitig arbeitete. Auch Leistungsaufnahme und -abgabe regulierte er auf ein Maximum, damit ein Höchstmass an Reichweite erzielt würde. Die Antenne ließ er, wo sie war, sie spielte ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Frequenz wählte er so, dass die Sendung von jedem handelsüblichen Schiffsempfänger aufgenommen werden konnte. Er hatte keine Zeit mehr, eine der Frequenzen zu wählen, die dem Funkverkehr der Imperiumflotte vorbehalten waren.
    Den Text seiner Sendung hatte er schon längst parat. Vor sechs, sieben Jahren, als er noch Dienst in der Flotte tat, gab es eine bestimmte Sequenz von Zeichen, die höchste Gefahr und eine dringende Bitte um Hilfe ausdrückte. Wenn die Zeichen noch in Gebrauch waren, dann würde die Flotte ihm wahrscheinlich den Prozess dafür machen, dass er als Privatmann sie

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