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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Art und Weise nicht mehr ernähren. Nicht vertraut mit der Flora Australiens, probierte er Pflanzen und Früchte aus, testete sie auf ihre Verträglichkeit. Das bekam ihm ganz und gar nicht. Zwar zügelte er seinen Heißhunger und nahm nur geringe Mengen zu sich, aber beinahe hätte es ihn umgebracht.
    Gor erlebte eine Nacht mit, in der sich Horvath in Höllenpein und fiebrigem Delirium auf dem Boden wälzte. Der Morgen kam, und für Horvath brachte er endlich Friede. Lee Horvath überwand die Krankheit, kroch auf allen vieren in den Schatten und schlief seiner Genesung entgegen. Was blieb, war der Hunger. Er mußte etwas Eßbares finden, sonst kam er in dieser Wildnis um.
    Inzwischen hatte er gelernt. Er konnte die Pflanzen einigermaßen untereinander unterscheiden und konnte sich über Wasser halten.
    Gor: »Deine Magie, Horvath! Sie half dir auch da, diese unmenschlichen Strapazen zu überstehen. Einen normalen Menschen hätte der Tod ereilt.«
    Horvath, der sich niemals Gedanken darüber gemacht hatte, sah jetzt klar und deutlich, daß Gor recht hatte.
    Weiter ging sein Weg. Wochen vergingen. Er hatte sich hoffnungslos verirrt, hatte keinen Zeitbegriff mehr. Die Gegend war felsig. Wieder einmal hatte er einen Fehlgriff getan und lag fiebernd in einem Gebüsch. Er war nicht einmal fähig, einen Arm zu heben.
    Da hörte er Schritte. Nackte Füße, die iiber Felsgestein patschten. Sie näherten sich ihm. Schatten tauchten über ihm auf. Er wurde auf den Rücken gerollt. Durch die farbigen Schleier vor seinen Augen sah er fremde Gesichter, von der Sonne verbrannt, vom Wetter gegerbt.
    Fremdartige Laute, deren Sinn er nicht begriff. Es war ihm auch gleichgültig. Sollten sie mit ihm machen, was sie wollten. Noch schlimmer konnte es nicht werden.
    Lee Horvath verlor das Bewußtsein. Als er erwachte, spürte er eine Übelkeit erregende Schaukelbewegung. Noch immer war er so geschwächt, daß er sich nicht wehren konnte. Es war dunkel um ihn herum. Er brauchte lange, um zu begreifen, daß man ihn mit Händen und Füßen an einen Pfahl gebunden hatte und ihn trug.
    Wohin?
    Was waren das für Menschen, die sich seiner angenommen hatten?
    Wilde Hoffnung erfüllte ihn. Nein, das waren gewiß keine Schergen der hiesigen Behörden. Er war tagelang auf keinen Menschen getroffen. Wo befand sich die nächste menschliche Ansiedlung?
    Ein Gedanke: Eingeborene! Er hatte gehört, daß es in Australien noch vereinzelt Stämme gab, die ein karges Dasein fristeten und sich vor der Zivilisation des Weißen Mannes zurückzogen. Sie mieden die Weißen wie die Pest, klammerten sich an ihre alte, von der sogenannten Zivilisation verschüttete Kultur.
    Wenn es so war, dann waren diese Eingeborenen auf einen Weißen nicht gut zu sprechen. Horvath dachte es und verlor seine Hoffnungen dabei. Welches Schicksal erwartete ihn?
    Irgendwann verlor er wieder das Bewußtsein. Als er wieder aufwachte, lag er auf einem schmutzigen Lager. Es roch feucht und modrig wie in einer Gruft. Seine nackten Handflächen berührten rauhen Fels. Eine Höhle! Von irgendwo kam Licht. Horvath blinzelte hinein.
    Er hörte einen eigenartigen Singsang, der seinen Geist einlullte und ihn in Bewußtlosigkeit zurückdrängen wollte. Er konnte sich kaum dagegen wehren.
    Ein uraltes Gesicht. Die Haare waren korkenzieherartig gewunden und dick eingefettet. Der Alte stank bestialisch nach ranzigem Tierfett und anderen, undefinierbaren Dingen. Wasser schien hier rar zu sein - und Waschen völlig unbekannt!
    Der Gestank nahm Horvath den Atem. Er erbrach.
    Es tat ihm gut, denn der Rest der ungenießbaren Früchte, die er gegessen hatte, verließ so auf natürlichem Wege und nur halb verdaut seinen Körper.
    Lee Horvath schlief ein. Wie lange der tiefe, traumiose Schlaf gedauert hatte, wußte er nicht mehr. Durch einen kalten Schwall Wasser weckten sie ihn. Er prustete wie ein begossener Pudel und erntete schadenfrohes Lachen. Sie stießen ihn mit den Füßen, bis er all seine Kräfte zusammennahm und aufstand.
    Wankend wie ein Schilfhalm im Wind stand er da. Zwar hatte er die Krankheit wieder überwunden, aber die Schwäche ließ seine Glieder zittern.
    Die Eingeborenen versorgten ihn mit dürftiger Nahrung. Beinahe ununterbrochen war er damit beschäftigt, niedrige Arbeiten zu verrichten. Er säuberte die Höhlen der Eingeborenen, fertigte primitive Jagdgeräte. Nur stundenweise gönnte man ihm Schlaf. Immer war da jemand, für den er arbeien mußte.
    »Es war schlimmer noch als

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