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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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York auf uns zukam'en, vier Gangster, von denen jeder für jede Gewalttat gut war; Ganoven, denen ohne weiteres zuzutrauen war, inmitten einer Menschenmenge von Unbeteiligten eine Schießerei anzufangen. Sie gehörten zur Gang von Guy Hollet, und Guy Hollet saß seit zwei Wochen in der Todeszelle des New Yorker Zuchthauses und wartete auf den Henker, der ihn zum Elektrischen Stuhl führen sollte.
    Es war John Healthy gewesen, der den schlauen und mächtigen Guy dorthin gebracht hatte. Guy Hollet, der New Yorks Unterwelt beherrschte wie kaum ein Gangster vor ihm, der es längst nicht mehr nötig hatte, selbst mit der Pistole, der Faust oder dem Messer zu arbeiten, dessen Wink genügte, um unbequeme Mitwisser zu beseitigen, Aufsässige verschwinden zu lassen und säumige Zahler so zusammenschlagen zu lassen, daß sie nie wieder die Zahlungstermine vergaßen, dieser Guy Hollet schien unangreifbar, weil ihm nichts zu beweisen war.
    Es hängt mit den Gesetzen unseres Landes zusammen, daß ein Gangster um so schwieriger zu fassen ist, je größer und mächtiger er wurde. Die Verfassung der Vereinigten Staaten beschränkt die Macht des Staates über seinen Bürger gewaltig. Das ist eine gute Sache für gute Bürger, die sich an Recht und Gesetz halten, aber leider nutzen die Gangster die Rechte der Verfassung aus. Sie bezahlen die besten Anwälte. Sie schlüpfen durch alle Maschen, und sie nutzen schamlos den Grundsatz unserer Gerichte aus, daß kein Mann verurteilt werden darf, dessen Schuld nicht über alle Zweifel erhaben ist. Geld und Erpressung verschaffen ihnen Alibis. Ihre »Gorillas« beseitigen die Zeugen und schüchtern die Geschworenen ein.
    Das alles trägt dazu bei, daß ein Mann vom Schlage Guy Hollets bei uns relativ gute Aussichten hat, alt zu werden und sein Vermögen zu mehren. Erinnern Sie sich, daß wir vor runden fünfundzwanzig Jahren Al Capone nur auf dem Umweg über die Steuerhinterziehung ins Kittchen bringen konnten, obwohl alle Welt wußte, daß er der größte Alkoholgangster der Staaten war.
    Als John Healthy auf Guy Hollet angesetzt wurde, nicht allein natürlich, sondern als einer von vielen G-men, die vielen Fäden nachgingen, um daraus ein Netz zu weben, in dem Guy zu fangen wäre, sagte sich John, daß es wenig Sinn hätte, Hollets Karriere der letzten Jahre zu durchleuchten. Seit der Gangster sein Hauptquartier im Büro der South Fruit Company in der 39. Straße aufgeschlagen hatte und dort als scheinbar ehrsamer Importeur um die Versorgung der New Yorker Bevölkerung mit Ananas, Bananen und Apfelsinen bemüht war, hielt er sich von jeder aktiven Beteiligung zurück. Selbst seine Leibwache, Smally, Aguzzo, die Raggers und was sonst sich in seiner Nähe herumtrieb, nahmen die Kanonen nur noch selten in die Faust. Wenn jemand zu erledigen war, wurde ein Mann aus einer fremden Stadt geholt, das Opfer wurde ihm gezeigt. Der Killer tat die Arbeit und verschwand mit dem nächsten Flugzeug nach Frisco, Detroit oder Chicago.
    Healthy vertiefte sich in Guy Hollets Vorleben. Er ging Geschehnissen nach, die zwanzig Jahre zurücklagen und an denen der knochige Mann mit dem viereckigen Gesicht vielleicht beteiligt gewesen sein konnte, der Guy Hollet damals war. Er bekam heraus, daß Hollet kurz vor dem Eintritt der Staaten in den Weltkrieg für Alfred Higgins gearbeitet hatte, der damals an der mexikanisch-amerikanischen Grenze einträgliche Schmugglergeschäfte unterhielt. Von Higgins glaubte man allgemein, daß er bei dem japanischen Angriff auf Pearl-Harbour umgekommen wäre, denn er hatte sich zu dieser Zeit dort aufgehalten und war danach nie wieder aufgetaucht. Natürlich platzte seine Gang während des Krieges.
    John Healthy stöberte in dieser Sache herum, die durch den Krieg in Vergessenheit geraten war. Er fand ein paar Anzeichen, die darauf hindeuteten, daß Alfred Higgins schon ein Jahr vor seinem Ende nicht mehr Herr seiner Bande gewesen war, und daß seine Reise nach Pearl-Harbour zu einem so ungünstigen Zeitpunkt nicht einem geschäftlichen Zweck gedient hatte, sondern einfach eine Flucht gewesen war; eine Flucht vor der Pistole seines ehemaligen Untergebenen Guy Hollet.
    John fand die Akten von drei oder vier ungeklärten Morden an Leuten, die damals aktiv an dem Greaizschmuggel mitgewirkt hatten, und er stieß auf den besonders häßlichen Fall eines illegalen Einwanderergeschäftes mit Chinesen, die gegen Zahlung einer beachtlichen Summe ohne Papiere von Mexiko per Schiff in die

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