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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so lange im Hause wohnen, wie es ihm beliebe.
    Als wir endlich allein waren, räumte Atlan seine Lagerstatt zur Seite und öffnete eine Bodentür. In dem Kellerraum war ein Teil der Spezialausrüstung untergebracht.
    „Tromur wird heute noch reparierte und geschärfte Hiebwaffen zur Wachstation des Timos schicken. Die Festung sichert die Ausfallstraße nach Westen ab. Sie haben Ihren Versorgungsbunker an der Wasserpumpe angelegt, sagten Sie?
    Gut, dann fahren Sie mit dem Karren. Er wird das Wasserwerk passieren. Springen Sie dort ab, nehmen Sie sich neue Geräte und kommen Sie zurück. Ich werde Sie mit Kasom erwarten.
    Haben Sie Neuigkeiten aus dem Hauptquartier mitgebracht?"
    Nein, viel hatte ich nicht mitzuteilen. Ich berichtete von meiner Landung und gestand auch, von dem Saurier eingeatmet worden zu sein. Ängstlich beobachtete ich Atlans Gesicht, aber dieser wunderbare Arkonide verspottete mich nicht. Ganz sachlich meinte er: „Das war ausgezeichnet. Herr Major. Unauffälliger hätten Sie nicht schießen können."
    Ich fühlte mich erleichtert und war Atlan behilflich, den bereits entwickelten Film aus der Kamera zu nehmen. Sie war in der oberen Verdickung des Knotenstockes eingebaut worden.
    Die Farbbilder waren scharf und dreidimensional. Wir schoben sie in den elektronischen Taster eines Erkennungsgerätes, das auf die Werte von Leutnant Ebrolo einjustiert war.
    Fünf Minuten später wussten wir, dass Ebrolo und der Edle Magontin derselbe Mann waren.
    „Na also!" sagte der Lordadmiral gelassen und doch so bedeutsam, dass es mir kalt über den Rücken lief.
    Ehe ich mich auf den Hof schlich und auf den fahrbereiten Karren kletterte, erhielt ich noch einige Anweisungen. Atlan war sich noch nicht darüber klar, ob er auf Grund der neuen Sachlage den Stützpunkt im Haus des Schmiedes räumen sollte oder nicht.
    „Wenn ich nicht mehr hier sein sollte, kommen Sie zum Hafen.
    Der Zweimastsegler OGOLAM ist mein Eigentum. Melden Sie sich an Bord. Ich gelte als Kapitän und Eigner des Küstenschiffes. Mein Name ist Fennetra."
    Ich fand es erstaunlich, was der Chef seit seiner Landung auf Eyciteo II geleistet hatte. Auf der OGOLAM befand sich ein großes Versorgungsdepot mit Waffen, Nachrichtengeräten und Spezialausrüstungen, wie sie zur Abwehr der Antis entwickelt worden waren.
    Kurz vor Sonnenuntergang fuhr der Waffenschmied ab. Ich hörte, wie er über die Zumutung schimpfte, bei Nacht die unsicheren Wege benutzen zu müssen. Mir war es einerlei. Ich suchte mir ein Plätzchen und schlief sofort ein. Bei der Kontrolle an den Festungswällen würde ich bestimmt wach werden. Über solche Dinge machte ich mir keine Sorgen.
    Ich träumte von einem feuerspeienden Ungeheuer, das mich fressen wollte. Dieser Traum regte mich so auf, dass ich von meinem Kampfgeschrei erwachte.
    Erschreckt lauschte ich nach draußen. Der Karren rumpelte über hölzerne Zugbrücken und wurde dann angehalten. Die Kontrolle war flüchtig. Ich brauchte mich nicht zu verstecken.
    Erst eine Stunde später kam mir die Gegend bekannt vor.
    Eyciteo II besaß keinen Mond. Dafür war der leuchtende Wasserstoffring vor dem Milchstraßenzentrum so hell, dass ich mühelos jeden Strauch erkennen konnte.
    Beim Pumpwerk sprang ich ab, zückte meinen Impulsstrahler und sah mich nach streunenden Tieren um. Ein Wurm wollte mich verspeisen, und ein Nachtvogel stieß mit krächzendem Schrei auf mich hinab, so dass ich unter den morschen Bohlen des Wasserbehälters in Deckung gehen musste.
    Es ist schon eine Plage, wenn man so klein ist wie ich. Ich wartete vielleicht zehn Minuten lang; dann verlor ich die Geduld.
    Wenn der Vogel nicht gutwillig wich, musste er eben dazu gezwungen werden.
    Ich warf ihm einen Stein an den Kopf, brüllte wie ein terranischer Tiger und zeigte dazu mein kräftiges Gebiss. Das genügte!
    Unangefochten erreichte ich meinen Bunker, in dem mir endlich wieder bewusst wurde, dass ich ein zivilisierter Mensch war.
    Ich aß eine Frischkonserve, schluckte dazu zwei Konzentrate und suchte meine Ausrüstung zusammen. Atlan hatte mir strikt befohlen, kein Antigravgerät zu verwenden. Also musste ich mich erneut mit einem Hubkreisler begnügen.
    Diesmal wählte ich als Energiequelle einen Mikroreaktor, um nicht auf die leistungsschwache Batterie angewiesen zu sein. Als ich auf die Uhr sah, stellte ich fest, dass ich viel Zeit vertrödelt hatte. Die Zugtiere des Waffenwagens waren nicht besonders schnell gewesen.
     
     
    4.
     
    Bericht:

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