0156 - Myxins Entführung
unschädlich machen konnte, wenn es zu einem Zusammentreffen zwischen ihnen kam.
Immer mehr näherte sich der Samurai des Satans dem Versteck des Chinesen. Manchmal blitzte seine Klinge auf, wenn er sie hastig bewegte und irgendwelche Hindernisse damit zur Seite räumte.
Ein anderer Plan nahm in Sukos Hirn Gestalt an. Wenn Tokata ihn ungesehen passierte, konnte er ihn ruhig laufen lassen, dann war ein Gegner weniger im. Tal.
Aber diese Hoffnung wurde zerstört.
Die Gefahr kam von einer anderen Seite, denn nicht nur Tokata war unterwegs, sondern auch Asmodinas Todesengel. Sie schwebten über den Bäumen und beobachteten. Da die abgeschlagenen Fichten eine Schneise gerissen hatten, besaßen sie zum Teil sogar eine ziemlich gute Sicht.
Und sie entdeckten Suko.
Nach wie vor konzentrierte sich der Chinese auf Tokata, während zwei Todesengel ihre Chance wahrnahmen und aus dem Köcher ihre verdammten Pfeile holten.
Sie befanden sich noch in der Luft, als sie die Pfeile bereits auf die Sehnen legten.
Um Suko jedoch zu treffen mußten sie nahe genug an ihren Gegner heran. Für den Chinesen erwies es sich als Vorteil, daß den beiden Todesengeln zahlreiche Baumkronen im Weg standen. Wenn sie jetzt schon schossen, würden die Pfeile unter Umständen von den Zweigen der Fichten abgelenkt.
Sie flogen näher.
Und auch Tokata kam.
Suko hatte sich entschieden.
Er wollte den Samurai des Satans nicht vorbeilassen, sondern die einmalige Chance nützen.
Der Chinese holte den Stab hervor. Fest hielt er ihn in der rechten Hand und richtete sich langsam dabei auf. Jetzt hatten auch die zwei Todesengel freie Schußbahn.
Sie spannten die Sehnen. Ihre Gesichter wirkten kalt und starr. Noch ein Flügelschlag, dann befand sich ihr Gegner genau in der richtigen Entfernung…
***
Mit nahezu lautlosen Sprüngen hetzte Kara auf ihre Gegnerin zu. Lupina hatte noch nichts bemerkt, war völlig ahnungslos, und die Augen des schwarzhaarigen Mädchens, das schon einmal gelebt hatte, leuchteten auf.
Doch Lupina war nicht nur zur Hälfte ein Tier, sie besaß auch einen untrüglichen Instinkt.
Raubtierinstinkt.
Als Dr. Tod, der die Gefahr im letzten Augenblick sah, ihr einen Warnschrei zurief, da wirbelte sie herum. Dies geschah mit einer geschmeidigen Bewegung, und gleichzeitig duckte sich Lupina zur Seite.
Kara hatte Pech.
Sie war noch nicht nahe genug heran, es fehlte der berühmte Bruchteil einer Sekunde.
Lupina schaffte es, sich nach hinten zu werfen, als die Schöne aus dem Totenreich zustieß.
Die Schwertklinge wischte zwischen Hals und Schulter der blondhaarigen Werwölfin vorbei. Sie rasierte nur ein paar Haare vom dichten Fell, das war alles.
Kara schrie vor Wut auf.
Ihr eigener Schwung war schwer zu bremsen, und so taumelte sie voll in das Quadrat zwischen den Steinen und stolperte auch über die Linien, die das Quadrat außen an den Rändern und diagonal im Innern verbanden.
Aber Kara fing sich wieder. Und zwar schneller, als Dr. Tod und Vampiro-del-mar gerechnet hatten.
Sie griff die Todesengel an.
Die beiden hielten noch immer Myxin fest, der nach wie vor in dem magischen Stein eingeschlossen war.
Bevor die Todesengel überhaupt reagieren konnten, war Kara bei ihnen und kam über sie wie ein Gewitter.
Ihr Schwert pfiff durch die Luft.
Nun zeigte es sich, daß sie nichts verlernt hatte. Die langen Jahre in Atlantis waren eine wirklich gute Schule gewesen. Kara konnte fechten und kämpfen. Sie führte die Klinge wie ein Krieger, und die Dienerinnen der Asmodina bekamen dies zu spüren.
Die erste starb unter einem Hieb, den Kara von oben nach unten führte. Plötzlich verlor das rothaarige Wesen mit den schwarzen Flügeln den Halt und sank in sich zusammen.
Grauer Staub blieb zurück.
Kara lachte wild auf, ihre Augen funkelten, während sie schrie: »Ich befreie dich, Myxin, ich ganz allein!« Sie attackierte den zweiten Todesengel.
Der wollte sich mit einem raschen Sprung aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich retten, kam aber nicht weit, denn Kara war einfach zu schnell für ihn.
Sie machte einen Ausfallschritt, der schon fast ein Spagat wurde, und ihr rechter Arm, der durch das Schwert verlängert wurde, rammte vor. Die Klinge traf den Todesengel dort, wo sich der freie Streifen Haut zwischen der Lederkleidung befand.
Das Gesicht verzerrte sich, wurde noch starrer, als es ohnehin schon war, und schien einzufrieren. Dann zeigten sich die ersten Risse, und es fiel buchstäblich auseinander.
Kara hatte
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