0156 - Myxins Entführung
magisch aufgeladen, aber konträr, nicht mit Schwarzer Magie. Sie kompensierte die andere, deshalb machte mir der magische Halsreifen nichts.
Aber das wußte nur ich und nicht Asmodina. Auch würde ich mich hüten, ihr ein Wort zu sagen.
»Gehen wir!« befahl sie.
Die Todesengel nahmen mich in die Mitte. Zwei gingen vor, die beiden anderen hinter mir. Ihre Bögen hielten sie nach wie vor schußbereit. Obwohl Asmodinas Magie bei mir nicht wirkte, fühlte ich mich dennoch ziemlich mies. Ich dachte an Myxin, der gefangen war. Eine gute Chance, ihn zu befreien, sah ich trotz allem. Zudem schlich auch noch Tokata durch den Wald und suchte Suko. Wenn die beiden aufeinandertrafen, würde Suko bestimmt den kürzeren ziehen, denn Tokata war einfach zu mächtig.
Und Kara?
Sie allein gegen Vampiro-del-mar, Dr. Tod und Lupina?
Ein fast aussichtsloses Unterfangen. So kam es nicht von ungefähr, daß mir die Knie zitterten, als ich zwischen den Todesengeln den Hügel hinunterschritt und wir uns immer mehr dem Ziel näherten, wo es schon bald zu einer Eskalation kommen sollte…
***
Auch Suko bewegte sich vorsichtig durch den Wald. Er wußte genau, daß zahlreiche Gefahren lauerten, und hatte sich ungefähr gemerkt, wo er und Kara von John Sinclair getrennt worden waren.
Der Chinese wollte die Stelle wiederfinden, Auch er wunderte sich, daß Apep, die Höllenschlange, so plötzlich verschwunden war.
Anscheinend hatte sie ihre Aufgabe erfüllt, und der Zweck war erreicht.
Sollte das vielleicht heißen, daß sich John in den Klauen seiner Gegner befand?
Davon mußte Suko nach reiflicher Überlegung und Einschätzung der Dinge leider ausgehen. John hätte bestimmt versucht, sich zu melden, aber Suko hatte nichts gehört.
Er suchte weiter. Eigentlich drängte es ihn ins Tal, aber er nahm den Weg hügelan. Oft zog er sich an den stärker aussehenden Zweigen und Ästen weiter, hangelte sich so nach oben und suchte die Stelle, die für ihn wichtig war.
Die Bäume waren, von Apep in wilder Wut herausgerissen und geschleudert, irgendwo aufeinandergefallen. Dort ungefähr hatten Suko und Kara. John Sinclair aus den Augen verloren, und in der Tat erkannte er die Stelle wieder.
Es war ein wildes Durcheinander von jungen und älteren Fichten, die kreuz und quer übereinanderlagen. Suko konnte den Weg, den sie genommen hatten, zurückverfolgen.
Die Bäume hatten eine regelrechte Schneise gerissen.
Apep hatte wirklich mit unvorstellbarer Gewalt gewütet. Suko wollte noch näher an den Schauplatz heran, zuckte aber zurück, da er Geräusche gehört hatte.
Er lauschte, konzentrierte sich und identifizierte die Geräusche auch. Es waren Schritte. Vorsichtige Schritte. Jemand schlich durch den Wald. Aber wer?
Die Schritte klangen von Suko aus gesehen rechts auf. Der Chinese hörte genau, wenn kleine Zweige brachen oder der heimliche Schleicher irgendwo gegenschrammte.
Suko hatte sich geduckt und hinter einer breiteren Fichte Deckung gefunden. Der Baum stand schräg, das Wurzelwerk schaute zum Teil aus dem Boden hervor. Daran stützte sich Suko ab und drehte vorsichtig den Kopf, um zu sehen, wer sich da so klammheimlich durch den Wald bewegte.
Zuerst sah der Chinese nichts.
Er horchte weiter, beugte sich noch weiter vor und sah dann unterhalb seines Verstecks die Gestalt.
Es war Tokata!
Für einen Moment zogen sich die Magenmuskeln des Chinesen zusammen. Auch er kannte den einarmigen Dämon, wußte um seine Gefährlichkeit, und wenn er Suko entdeckte, würde es zu einem mörderischen Kampf kommen.
Der Samurai des Satans hatte sein Schwert gezogen. Er benutzte es mal als Schlaginstrument, um sich den Weg freizubahnen, und dann wieder als Stütze, wenn der Hang zu schräg wurde und Tokata sonst das Gleichgewicht verlor.
Suko behielt ihn im Auge. Und wie der Teufel es wollte, der verdammte Dämon schritt genau in seine Richtung.
Ahnte er, wer hinter dem Baum hockte?
Suko spürte das kalte Gefühl im Nacken und machte sich auf eine Auseinandersetzung gefaßt.
Er dachte an seine Waffen.
Beretta, Dämonenpeitsche und der Stab.
Letzterer war am besten, nur hatte es mit ihm auch eine besondere Bewandtnis. Suko konnte ihn einsetzen, dann wurde die Zeit für fünf Sekunden angehalten, aber er durfte seine Gegner nicht töten. Würde er das tatsächlich tun, dann wäre damit die Magie des von Buddha vererbten Stabs aufgehoben.
Diese Gedanken schossen Suko durch den Kopf. Er dachte auch weiterhin darüber nach, wie er Tokata
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