Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
Vom Netzwerk:
Auffälliges entdecken.
    Mit zwei Sprüngen überquerte ich den Weg und verschwand auf der anderen Seite wieder im Busch. Dort ließ ich mich zu Boden gleiten und blieb regungslos liegen.
    Aber kein Geräusch verriet die Nähe weiterer Gegner. Nachdem ich eine Weile gewartet hatte, richtete ich mich behutsam wieder auf und schlich weiter. Es war doch unwahrscheinlich, dass nur Forster am Waldrand geblieben sein sollte, um allein mit uns den Kampf aufzunehmen.
    Die nächsten zehn Minuten spannten meine Nerven bis zum Zerreißen. Hatte da nicht ein Zweig geknackt? Dort etwas geraschelt?
    Das Einzige, was ich fand, und auch das nur, weil ich plötzlich mit dem Fuß darauf trat, war eine Pistole. Ich bückte mich, sah sie an und musste unwillkürlich grinsen. Es war eine FBI-Pistole, und die Nummer wies sie als Phils Waffe aus. Das Magazin war leer. Entweder hatte der Sturm sie hier hergewirbelt oder jemand von Roysons Leuten hatte sie weggeworfen, weil er keine Munition zu der Waffe hatte.
    Ich schob sie in den behelfsmäßigen Gürtel, den ich mir aus Lianen um den Leib gewunden hatte, richtete mich auf und schlug mich zum Waldrand durch.
    Noch einmal lauschte ich lange auf irgendwelche Geräusche. Nichts war zu hören, was auf die Gegenwart von Menschen gedeutet hätte.
    Schnell lief ich hinüber zu dem Felsbrocken, hinter dem Phil mit Stewett wartete. Mein Freund atmete auf, als er mich wohlbehalten wieder vor sich sah.
    »Forster ist tot«, sagte ich. »Ich musste ihn erschießen, er hatte den Finger schon am Abzug und wäre eine halbe Sekunde später zum Schuss gekommen. Wir stießen mitten im Busch aufeinander.«
    »Marcello haben sie selbst umgebracht«, sagte Phil. »Stewett ist zu uns übergelaufen, Flint hat das Rückgrat gebrochen und Forster ist auch tot. Die Bande schmilzt zusammen.«
    »Gehen wir Zurück zu Johnny«, sagte ich. »In höchstens einer Viertelstunde wird es dunkel sein.«
    Wir machten uns an den Abstieg. Stewett nahm Forsters Gewehr. Zuerst wollten wir noch einmal nach Flint sehen, aber als wir zu ihm kamen, war er bereits gestorben, sein Schicksal hatte ihm weitere Schmerzen erspart. Es war gnädiger gewesen, als er sich zu Lebzeiten erwiesen hatte.
    Schweigend machten wir uns auf den Rückweg. Wir hatten Glück, denn die Dunkelheit brach erst herein, als wir den Abstieg hinter uns hatten und bereits wieder unten am Strand waren.
    Wir schritten weit aus, aber noch bevor wir Johnny erreicht hatten, stieg am Himmel ein Mond herauf, der die ganze Insel mit einem bleichen, fahlen Licht übergoss.
    Wir fanden unseren Baum sofort und machten uns bemerkbar.
    »Ich komme runter!«, rief Johnny. »Und ich habe eine gute Neuigkeit! Fort Lee hat sich gemeldet. Der Zerstörer steht nur zwei Tagereisen von hier. Übermorgen wird er hier sein. Der wachhabende Offizier, der den Spruch erwidern ließ, muss ein Witzbold sein.«
    Es raschelte in der Krone des Baums, und gleich darauf landete Johnny in voller Lebensgröße neben uns im Sand.
    »Wieso ein Witzbold?«, erkundigte sich Phil.
    Johnny stand auf, kratzte sich in seinen Bartstoppeln und meinte: »Na ja, er ließ funken: Geld oder Wertsachen mitbringen, anderenfalls Offiziersmesse tabu. Was soll denn das bloß bedeuten?«
    Ich lachte.
    »Das war McRian, der Zweite Ingenieur. Er kann keine zwei Tage leben, ohne nicht wenigstens einen halben davon gepokert zu haben. Wir haben ihm schon ein paar Dollars abgenommen, jetzt träumt er wohl davon, wie er sie zurückgewinnt.«
    ***
    Wir erzählten Johnny unsere Erlebnisse mit Flint und Forster und richteten uns für die Nacht ein. Um unsere Waffen nicht in den Sand legen zu müssen, holten wir das Paket mit dem Schlauchboot aus der Baumkrone herunter und rollten das Boot auseinander. Darauf legten wir unsere Tommy Guns, Phils wiedergefundene Pistole und das Gewehr ab. Danach teilten wir die Wachen ein, legten uns in den noch immer warmen Sand und schliefen.
    In dem Augenblick, als ich mich ausstreckte, spürte ich die Strapazen der letzten achtundvierzig Stunden. Abgesehen davon, dass wir die letzte Nacht gar nicht geschlafen hatten, taten mir auch alle Muskeln weh von den Leistungen, die wir ihnen abverlangt hatten.
    Ich war so schnell eingeschlafen, wie es bei mir immer der Fall ist, wenn ich einiges hinter mir habe. Phil hätte mich eine Stunde nach Mitternacht wecken müssen, weil dann zwei Stunden Wache für mich anlagen. Aber als ich wach wurde, war es bereits hell.
    Es dauerte eine Weile, bis ich

Weitere Kostenlose Bücher