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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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kapierte, wo ich mich befand. Ich rieb mir die Augen, setzte mich auf und sah mich um.
    Phil lag neben dem Baum und schlief. Wahrscheinlich hatte er sich bei Beginn seiner Wache mit dem Rücken dagegen gelehnt und war eingeschlafen. Man konnte es ihm nicht übel nehmen, denn ich weiß nicht, ob es mir gelungen wäre, die Augen offenzuhalten.
    Ich weckte die anderen. Phil war es sichtlich peinlich, dass er bei der Wache eingeschlafen war.
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Köpf«, sagte Johnny. »Mir wäre es nicht anders ergangen. Ich bin jetzt noch halb tot vor Müdigkeit. Außerdem tun mir noch immer alle Muskeln weh.«
    Er wollte noch etwas sagen, blieb aber plötzlich mit halb geöffnetem Mund sprachlos stehen. Stumm zeigte er auf das auseinandergerollte Schlauchboot
    »Was ist denn?«, fragte ich, denn ich verstand nicht, was er wollte.
    »Das Gewehr ist weg!«, rief er.
    Wir überzeugten uns. Statt des Gewehrs gab es vom Wald her und zu ihm zurück eine deutliche Spur zweier nackter Füße im Sand.
    »Ein Eingeborener musste es geholt haben«, überlegte ich. »Wäre es jemand von Roysons Leuten gewesen, so hätte er erstens alle Waffen genommen, und zweitens lebten wir dann wahrscheinlich schon nicht mehr.«
    »Ein Glück, dass er wenigstens die Maschinenpistolen hiergelassen hat«, meinte Phil betreten.
    Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    »Nun mach dir keine Vorwürfe, mein Junge. Jeder von uns wäre nach den Strapazen der letzten Tage eingeschlafen. Und das Gewehr können wir verschmerzen. Ich bin dafür, dass wir sofort aufbrechen. Vielleicht schlafen die anderen noch. Es ist erst halb fünf.«
    »Dann los«, nickte Johnny. »Soll ich das Schlauchboot wieder rauf in den Baum bringen?«
    »Das ist nicht nötig«, meinte ich. »Wir brauchen es nicht mehr, denn der Zerstörer kommt ja morgen. Und außerdem wird keiner so verrückt sein, mit diesem Spielzeug sich hinaus auf die See zu wagen. Gehen wir. Je früher wir sie aufgestöbert haben, umso besser. Der Himmel mag wissen, was sie vielleicht in den Dörfern anrichten.«
    Meine Befürchtung war nur zu richtig. Das zeigte sich bald.
    ***
    »Kein Mensch hier«, sagte Johnny und sah sich kopfschüttelnd in dem ersten Dorf um, als wir es erreicht hatten. Ein paar der kleineren Hütten hatte der Sturm zerdrückt, aber da das Dorf rings vom Urwald umgeben war, hatte es einigen Schutz gehabt, und die größeren Hütten waren stehen geblieben. Trotzdem war kein Mensch zu sehen.
    »Vielleicht schlafen sie alle noch?«, fragte Stewett.
    »Das können wir ja leicht feststellen«, erwiderte ich und ging auf den Eingang der nächsten Hütte zu.
    Sie war leer.
    Die anderen sahen ebenfalls in einigen Hütten nach.
    Keine Menschenseele war mehr in dem Dorf.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Johnny ratlos.
    »Vielleicht sind sie mit Mann und Maus in den Urwald geflüchtet. Gehen wir weiter zum nächsten Dorf.«
    Wir schlugen den Weg ein, der auf dem Rücken des Höhenzuges entlang zum östlichen Ende der Insel führte.
    Eine schier endlose Zeit kletterten wir über umgestürzte Bäume, bahnten uns den Weg durch das Dickicht und fanden ab und zu auch einmal ein Stück gangbaren Weges.
    Es mochte etwa zehn Uhr vormittags sein, als wir das nächste Dorf erreichten. Schon von Weitem sahen wir die vielköpfige Menschenmenge. Als sie uns kommen hörten, ging ein unterdrücktes Raunen durch die Menge.
    Wir gingen langsam auf die Leute zu. Es waren Eingeborene, ihre Zahl war größer, als wir erwarten konnten. Anscheinend hatten sie sich alle hier versammelt.
    Sie traten vor uns beiseite und gaben den Blick frei zum Dorf hin. Es lag nur ein paar Schritte mit seinen ersten Hütten von uns entfernt. Weiter links entstand Bewegung in der Menge, und dann trat der Mann hervor, mit dem ich schon einmal gesprochen hatte.
    »Gut, dass Sie kommen, Sir«, sagte er. »Wir sind in großer Not. Die weißen Männer haben die größte Hütte besetzt.«
    »Sie werden auch mal wieder herauskommen«, sagte Johnny ein bisschen voreilig.
    Der Alte schüttelte traurig den Kopf.
    »Das ist es ja nicht. Sie haben mehrere Frauen und Kinder in der Hütte. Wir mussten ihnen schon Speisen und Wasser vor die Hütte stellen, weil sie drohten, sonst alle Gefangenen umzubringen. Herr, was sollen wir nur tun?«
    »Augenblick«, sagte ich. »Ich muss mit meinen Gefährten darüber sprechen. Wir werden überlegen, wie wir euch helfen können.«
    Er verneigte sich tief, richtete sich wieder auf und sagte:

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