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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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hatte mein Notizbuch herausgezogen und sagte:
    »Die Adresse bitte.«
    Mr. Dial hob seine knochigen Schultern und breitete die Hände aus.
    »Die kenne ich nicht. Ich erhalten jeweils vor der Hauptversammlung die Abschnitte, die mich zur Vertretung der betreffenden Anteile ermächtigen, sowie Instruktionen zugesandt. Die Protokolle der Sitzung werden dann jeweils hier abgeholt.«
    »Und wie steht es mit der Zahlung der Dividende?«, fragte ich.
    »Damit habe ich nichts zu tun. Sie erfolgt durch dass Management. Da müssen Sie sich schon dorthin wenden.«
    Um es kurz zu machen, Mr. Dial wusste selbst nicht, wer die Aktionäre waren, und er kümmerte sich auch nicht darum. Er erhielt sein Honorar, und das genügte ihm.
    Das war nicht einmal außergewöhnlich. Tausende von Leuten haben ein Interesse daran, zu verbergen, wo und wie hoch sie beteiligt sind. Der Trick ist alt und wird mit bestem Erfolg angewandt, um dem Finanzamt die Arbeit zu erschweren. Ich konnte gar nichts anderes tun, als mich höflichst zu bedanken und zu verschwinden.
    In »Last Buck« erwartete mich bereits Phil. Ich sah es seiner Nase an, dass auch er nichts hatte ausrichten können. Als letzten Versuch wiederholten wir das Spiel, indem wir bei der Bumham Corp, und der Bachelors Fiats Cy. aufkreuzten. Bei beiden Firmen wurden wir sofort vorgelassen. Es sah so aus, als habe man uns erwartet. Sicherlich hatten die beiden Anwälte nicht versäumt zu telefonieren. Die Manager zeigten sich von bestrickender Liebenswürdigkeit, aber auch sie behaupteten, nichts zu wissen. Sie bezogen ein hohes Gehalt und waren am Gewinn beteiligt.
    Der Rest störte sie nicht. Die Auszahlung der Dividende erfolgte halbjährlich per Barscheck, und dieser wurde abgeholt, und zwar jeweils von einer anderen Person, die eine Vollmacht des Besitzers der Anteile vorwies.
    Es war also wieder ein Schlag ins Wasser. Plötzlich kam mir eine Idee.
    »Kennen Sie Mr. Cheswick?«, fragte ich den Manager der Burnham Cy.
    »Selbstverständlich. Wir wickeln ja einen großen Teil unserer Geschäfte mit seiner Abteilung ab.«
    »Darf ich wissen, welcher Art diese Geschäfte sind?«, frage ich und stellte mich dumm.
    »Natürlich. Wir kaufen Grundstücke, die wir dann bebauen.«
    »Ausschließlich von der Stadtverwaltung?«
    »Durchaus nicht. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Objekten und müssen sehr wach sein, damit sie uns nicht von der Konkurrenz weggeschnappt werden.«
    »Wer ist Ihre Konkurrenz?«, fragte ich.
    »Ich kann Ihnen die Firmen unmöglich alle auf zählen«, lächelte er mitleidig.
    »Darunter ist auch die Bachelors Fiats Cy?«, meinte Phil.
    »Selbstverständlich.«
    »Und Sie beide teilen sich die Grundstücke, die von der Stadt abgestoßen werden.«
    »Ich kann das nicht so genau sagen, aber jedenfalls haben wir gute Beziehungen, die wir natürlich ausnutzen.«
    »Zu Mr Cheswick?«
    »Ach zu Mr. Cheswick.«
    Phil und ich bückten uns an. Wir hatten beide einen üblen Geruch in der Nase, aber es gab keinen Punkt, an dem wir hätten einhaken können. Alles verlief vollkommen regulär. So bedankten wir uns und gingen ein Haus weiter. Das Resultat bei Bachelor Fiats war haargenau dasselbe.
    »Ich habe dir’s ja gleich gesagt. Wenn Cheswick wirklich etwas geschoben hat, dann hat er sich überall abgesichert. Keiner kann ihm etwas wollen.«
    »Und ich breche dem Burschen doch das Genick«, knurrte Phil.
    ***
    Am Nachmittag gingen die Resultate der routinemäßigen Nachforschung über Myra Schwarz und Gabor Rakosi ein. Beide hatten, wie wir schon wussten, in dem Nachtklub »Mon Chérie« in der Kapelle gearbeitet. Das Mädchen war von Zeit zu Zeit mit einem wohlhabenden Kavalier ausgegangen, den sie dort kennengelernt hatte. Der Ungar war ein halber Zigeuner gewesen, der Geld kassiert hatte, wo es sich ihm bot, teils von reichen Verehrerinnen, denen er seinen Csardas ins Ohr spielte, teils von Mädchen, die es selbst schwer verdienten und die er ausnutzte. Zu diesen schien auch Myra gehört zu haben. Wer allerdings der Kavalier mit dem Oldsmobile gewesen war, konnten weder wir noch Crosswing, der sich die größte Mühe gegeben hatte, herausbekommen.
    Es gab neunundsechzig Wagen dieser Marke, die an Hand der drei ersten Ziffern in Betracht gekommen wären. Man konnte ja nicht alle diese Leute vorladen, und wenn man es getan hätte, wäre bestimmt nichts dabei herausgekommen. Ich nahm mir nicht einmal die Mühe, Crosswings Liste durchzusehen. Damals glaubte ich noch, es

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