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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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gelegen, müsste es zum Mindesten feucht sein.«
    Auf dem Briefchen war ein Mädchen abgebildet, dass nur mit der Andeutung eines Bikinis bekleidet war, und darunter stand »Mon Chérie« 149ste Straße 330.
    »Und deswegen hast du mich hierher gejagt«, meinte ich. »Was stellst du dir vor?«
    »Der Wagen war ein Oldsmobile. Die Nummer konnte ich nicht erkennen. Der Schnee klebte darauf. Ava Donelli hatte sich mit der Kleinen verabredet und sie veranlasst, ein Paket in diesen Oldsmobile zu werfen. Ava selbst war im Hintergrund geblieben. Sie hatte wohl Grund dazu.«
    »Und weiter? Denkst du, dass dieses kleine Luder nicht nur selbst Rauschgift nimmt, sondern auch damit handelt?«
    »Es sah nicht aus wie Rauschgift. Ich möchte annehmen, dass sich irgendwelche Papiere in dem Paket befanden, Papiere, die so heiß sind, dass man sie auf Umwegen befördern musste.«
    »Vielleicht hat diese Donelli jemand erpresst. Vielleicht hat sie Cheswick oder auch einem anderen seine eigenen Liebesbriefe verkauft.«
    »Vielleicht, vielleicht, vielleicht«, meuterte mein Freund. »Jedenfalls stinkts, und ich möchte einen Besuch im ›Mon Chéri‹ machen, aber nicht allein. Sollte Ava dort sein, so wird sie mich meiden wie das Feuer. Dich aber kennt sich nicht, und du könntest vielleicht etwas aus ihr herausholen. Vielleicht brauche ich auch Rückendeckung. Man kann nie wissen.«
    »Seit wann bist du so ängstlich, Phil?«, meinte ich lächelnd, aber er ging nicht darauf ein.
    Schließlich tat ich ihm den Gefallen. Er holte seinen Wagen und ich meinen Jaguar, und dann fuhren wir zum »Mon Chérie«. Es war ein Laden wie alle anderen: Neonlichter, ein betresster Portier und mit Fotografien von Tänzerinnen im Fenster. Wir gaben die Garderobe ab und kauften ein Programm. Dann gingen wir die teppichbelegte Treppe hinauf zum ersten Stock.
    Bis jetzt hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Wir taten so, als ob wir uns nicht kennen würden. Zuerst ging Phil durch die Glastür und dann ich. Er steuerte nach links hinüber und ich nach rechts. Zu beiden Seiten der Tanzfläche setzten wir uns an je einen Tisch Die Kapelle bestand aus sechs Mann.
    Die Tanzfläche war mit jungem Publikum angefüllt, das seine sämtlichen Gliedmaßen verrenkte. Dazwischen gab es auch ein paar ältere Herren die das Gleiche versuchten und dabei jämmerlich schwitzten. Als die Kapelle stoppte, wurde endlos geklatscht, aber es erfolgte kein Zugabe. Die Lichter im Saal wurden matt, und das war ein Zeichen, dass die Darbietungen begannen.
    Widerwillig verzogen sich die Tanzlustigen. Dann wurde es plötzlich ganz finster, bis schließlich ein rosaroter Scheinwerfer aufflammte. Das eine der Mädchen, die in seinem Licht standen, kannte ich von Phils Beschreibung her. Wenn das nicht Ava Donelli war, wollte ich einen Besen fressen. Die zweite war ein sehr junges, schwarzhaariges Ding. Sie machte den üblichen Zirkus. Wobei ich feststellte, dass die Rotbraune nicht nur außerordentlich gut gewachsen war, sondern auch etwas konnte. Sie wirbelte und schleuderte ihre Partnerin herum, dass dieser bestimmt alle Knochen wehtaten.
    Als endlich das Licht aufflammte, keuchte die Kleine und hatte zum Überfluss ein aufgeschlagenes Knie. Ich behielt beide scharf im Auge.
    Ava Donelli hatte Phil bemerkt und war merklich zusammengezuckt. Sie fasste sich allerdings recht schnell. Phil warf mir einen verstohlenen Blick zu. Die beiden Mädchen verbeugten sich und verschwanden hinter einem Vorhang im Hintergrund. Dabei hinkte die Kleine sichtlich.
    Dann sah ich, wie der Vorhang sich bewegte und jemand dahinter hervorspähte. Ich stand auf und schlenderte zu der Tür mit der Aufschrift Gents. Im Waschraum wartete ich ein paar Minuten. Dann kam Phil.
    »Sie sind es. Ava und das Mädchen, das das Paket in den Wagen geworfen hat. Natürlich hat sie mich erkannt.«
    »Warten wir ab«, sagte ich und verschwand wieder nach draußen.
    Es hätte ja auffallen können, wenn wir zu lange geblieben wären. Eine Minute später erschien auch mein Freund wieder.
    Ich winkte einem Kellner, dessen Frack bestimmt schon bessere Tage gesehen hatte, und sagte:
    »Würden Sie dem schwarzhaarigen Mädel, die da eben getanzt hat, einen Zettel bringen?«
    »Gewiss mein Herr, mit Vergnügen, mein Herr.«
    Ich schrieb die übliche Einladung zu einem Drink und drückte dem Befrackten einen Dollar in die Hand. Dann beobachtete ich wieder den Vorhang. Er bewegte sich ein paarmal und dann kamen die beiden

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