Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
Vom Netzwerk:
Spaß verdarbst.«
    »Ich möchte nur wissen, wieso Cenion darauf kam, das Rauhbein zu markieren«, sagte ich. »He, du wehleidiger Knabe steh auf und singe. Wer hat dir einen Tipp gegeben?«
    Phil antwortete für ihn. »Ava natürlich. Sie hat mich erkannt und verpfiffen. Das verfluchte Luder.« Er drehte sich um, und im gleichen Augenblick knallte hinter uns die Tür.
    »Lass sie laufen«, sagte ich. »Sie kommt nicht weit.«
    Ich ging hinüber zu Cenion und zwang ihn, mir seine Hand zu zeigen. Es war tatsächlich nicht der Rede wert. Er hatte einen Kratzer über dem Handrücken, für den er kaum ein Pflaster brauchte. Ich schubste ihn in seinen Sessel, fischte die Savage unter dem Schreibtisch hervor und steckte sie ein. Dann dachte ich plötzlich an meine Tischdame namens Diana, die ich im Gang zurückgelassen hatte.
    Voll böser Vorahnung öffnete ich die Tür. Der Flur war leer. Was geschehen war, konnte ich mir leicht vorstellen. Ava war ausgerückt und hatte sie mitgeschleppt. Als ich wieder nach drinnen kam, begann der Japaner sich zu regen.
    Cenion hockte immer noch wie ein Häufchen Unglück im Sessel und hatte ein Taschentuch um seine misshandelte Pranke gewickelt.
    »So, du Lump«, sagte ich, »du weißt ja wohl was dir blüht, aber ich will dir eine Chance geben. Pack aus, Was wird hier gespielt?«
    Er saß da und starrte mich schweigend und mit verdattertem Gesicht an.
    »Ich habe dich etwas gefragt. Willst du antworten, oder soll ich dir dein eigenes Schießeisen um die Ohren hauen?«
    Jetzt grinste er tatsächlich. Er wusste nur zu gut, dass ich das nicht durfte und auch nicht tun würde.
    »Der da« - er deutete auf Phil - »hat mich angefallen. Es war Notwehr. Außerdem hat er ja zuerst geschossen.«
    »Gott sei Dank. Denkst du, ein G-man würde sich von dir abknallen lassen? Jetz hör auf mit den Ausreden und rede.«
    Er presste die Lippen zusammen und schwieg.
    »Na schön. Wenn du nicht willst, so kannst du es auch anders haben.« Ich benutzte sein eigenes Telefon, um einen Wagen und zwei unserer Leute zu bestellen, die sich seiner liebevoll annehmen sollten.
    »Ich verlange meinen Anwalt!«, krächzte er. »Sie haben keinen Grund, mich einzusperren. Ich bin angegriffen worden. Ich kann das beschwören.«
    »Das wäre bestimmt nicht der erste Meineid, den du leistest«, höhnte Phil. Ohne den Japaner aus den Augen zu lassen, der noch halb groggy an der Wand lehnte.
    Im nächsten Augenblick wurde die Türe aufgerissen. Davor standen der Portier und zwei Kellner. Es bestand kein Zweifel darüber, welches ihre Absichten waren.
    »Draußen bleiben«, befahl ich und holte die Waffe wieder aus dem Halfter.
    Einer der Kellner machte kehrt und rannte, als ob im der Teufel auf den Fersen sei. Ich wusste, was er vorhatte. Er wollte die Cops alarmieren, und das konnte mir gerade recht sein. Die beiden anderen hatten wohlweislich die Hände in die Luft gestreckt. Um weiteren Komplikationen vorzubeugen, hielt ich ihnen meinen Ausweis unter die Nase.
    »Bundespolizei. Habt ihr irgendwelche Wünsche?«
    Sie hatten natürlich keine. Mit Ausnahme des einen, möglichst schnell auf Abstand zu gehen. Wir hatten nichts dagegen. Fünf Minuten danach kamen die Cops durch die Hintertür und nach weiteren fünf Minuten unsere Männer. Wir schickten die Polizisten nach Hause und ließen den wütenden und schimpfenden Gangster verfrachten.
    »Sollen wir den Japaner auch gleich mitnehmen?«, fragte mein Kollege Tom Walter und klapperte mit den Handschellen.
    »Den überlass uns mal noch ein bisschen. Mit dem haben wir noch ein Wörtchen zu reden.«
    Der Mann stand mit finsterem Gesicht in der Ecke. Nur an seinen verkrampften Händen konnte man sehen, dass er Angst hatte. Wir warteten, bis die Männer mit Cenion in der Mitte abgezogen waren, und dann sagte ich:
    »Wie heißt du?«
    »Akisito Kiramato. Ich bin. Bürger der USA.«
    »Um so schlimmer für dich. Was markierst du eigentlich hier?«
    »Ich bin der Fahrer und Diener des Boss«, antwortete er.
    »Na, da wirst du dir jetzt einen anderen Posten suchen können. Wie bist du dazu gekommen, meinen Freund anzufallen?«
    Er zuckte die Schultern.
    »Der Boss hat mir gesagt, es käme gleich jemand in das Office, mit dem er vielleicht Schwierigkeiten haben werde. Der Mann sei ein Gangster. Ich solle vor der Tür warten und ihm nötigenfalls helfen. Das habe ich denn auch getan.«
    Wenn das Schwindel war, so hatte er ihn geschickt gedreht. Kein Mensch konnte ihm einen Vorwurf

Weitere Kostenlose Bücher