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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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Falschspieler an seinen Tisch kam und ihn wie einen alten Freund begrüßte. Er setze sich sogar und bestellte eine Runde Kognak. Als er daran genippt hatte, verzog er missbilligend seine Nase und begann auf Phil einzureden. Das Ergebnis war, dass alle drei auf standen und hinter dem Vorhang im Hintergrund verschwanden. Das war eine unprogrammmäßige Angelegenheit, die mir gar nicht passte.
    Es sah so aus, als habe der Bursche diese Einladung nicht ohne Hintergedanken gestartet. Al Cenion war ein Gangster, aber schließlich wusste Phil das nicht.
    Ich hatte nicht auf das Mädchen geachtet, das jetzt wieder neben mich glitt. Ich fühlte, wie sie mir den Zettel in die Tasche steckte.
    »Wer bist du eigentlich?«, fragte sie.
    »Ein Gast. Was soll ich denn sonst sein?«
    »Du lügst. Du siehst nicht aus wie einer der Männer, die hierher kommen, und du suchst auch keinen Anschluss. Was willst du von mir?«
    »Ich will wissen, was in dem Paket war, das du heute Abend in der 41sten Straße in den Oldsmobile geworfen hast.«
    Sie wurde totenblass und begann zu zittern.
    »Ich habe es ja gleich gewusst«, flüsterte sie. »Ich habe es Ava ja gesagt, dass etwas nicht stimmt.«
    Ihre Augen wurden groß, rund und erschreckt. Erst jetzt sah ich, dass diese Augen unwahrscheinlich blau waren.
    »Du weißt es also nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf, und in diesem Augenbück hörte ich zwischen den Rhythmen eines Blues und dem Schleifen der Füße auf dem Parkett einen Ton, den ich aus tausenden heraus erkannt hätte. Es war der gedämpfte Knall einer Smith & Wesson… einmal, zweimal.
    Ich sprang auf und rannte los. Ein paar Stühle flogen, um ein paar Frauen kreischten, ihre Kavaliere schimpften und einer versuchte, mich festzuhalten. Ich wischte ihm eine und hörte, wie er vom Stuhl kippte und wahrscheinlich auch ein paar Gläser mitriss. Ein Kellner wollte mich aufhalten und überschlug sich, ein zweiter verdrückte sich schnell. Dann war ich hinter dem Vorhang.
    Vor mir war ein schmaler, weiß getünchter Gang mit vier geschlossenen Türen. Hinter mir hörte ich ein hastiges Atmen und fuhr herum, die Hand an der Waffe. Es war ein Mädchen.
    »Um Gottes willen, was hast du?«
    »Bleib zurück, zum Teufel«, fluchte ich.
    In diesem Augenblick bumste etwas, und jetzt konnte ich hören woher es kam. Drei Sprünge - und ich riss die Tür auf. Ich befand mich in dem Office des Ladens. In der Ecke auf dem Fußboden saß Al Cenion und hielt mit der linken Hand seine rechte umklammert. Nicht weit von ihm lag am Boden eine schwere Savage-Pistole. Der Bursche interessierte mich vorläufig nicht. Er war außer Gefecht gesetzt.
    Vorsichtshalber gab ich dem Schießeisen einen Tritt, sodass es unter den Schreibtisch flog. Ava stand in der anderen Ecke und hatte die Faust in den Mund gestopft. Auch sie war ungefährlich. Dann wendete ich mich Phil zu, der mit einem kleinen, schmächtigen Burschen auf dem Teppich herumrollte. Ich brauchte keine zweimal hinzusehen. Der Junge war ein Japaner, und wie die meisten seiner Rasse, schien er etwas von Judo zu verstehen.
    Glücklicherweise war Phil in dieser Hinsicht auch kein Waisenkind. So probierten beide abwechselnd alle mögliche Tricks und Kniffe, ohne zu dem gewünschten Resultat zu kommen: Ich steckte die Smith & Wesson ein und sah eine halbe Minute zu, wie die beiden rauften. Dann wurde es mir zuviel, ich wartete, bis der Japaner in der richtigen Position war, und verpasste ihm einen Handkantenschlag, der ihn sofort außer Gefecht setzte.
    »Das war unfair«, keuchte Phil. »Ich hätte ihn auch so gekriegt.«
    »Oder er dich«, meinte ich und fragte dann, was eigentlich los gewesen sei.
    »Der Verunglückte Kartenhai kam an unseren Tisch und wollte die alte Freundschaft auffrischen wie er sagte. Er bestellte eine Runde Kognak und meinte, er habe in seinem Büro eine bessere Sorte. Ava redete mir auch zu, und ich fiel darauf herein. Nachdem wir dann den ersten getrunken hatten, wurde er frech. Er empfahl mir, abzuschwirren und seinen Laden nicht mehr zu betreten. Er habe keine Verwendung für Schnüffler. Dabei holte er seine Artillerie aus der Schublade. Ich schoss ihm das Ding aus der Hand und habe ihm dabei wahrscheinlich einen Finger angekratzt. Vor Schreck setzte er sich in die Ecke, und da sprang mich plötzlich der Kerl von hinten an. Ich ließ ihn über den Kopf wegsausen, und dann merkte ich, dass er nicht so leicht lahm zu legen war. Wir rauften also, bis du dazukamst und mir den

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