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0157 - Wer mit Gedanken töten kann

0157 - Wer mit Gedanken töten kann

Titel: 0157 - Wer mit Gedanken töten kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hintergrund.
    Dabei hatte er die rechte Hand in seine Manteltasche vergraben. Dort umklammerten die Finger den Griff des schallgedämpften Revolvers.
    Sollte irgendetwas passieren, würde er sofort schießen. Und er verließ sich auf diese Waffe, denn sie war mit Dum-Dum-Geschossen geladen. Normale Kugeln, deren Spitzen er abgefeilt hatte. Damit wollte er auch dem Gedanken-Killer entgegentreten.
    Elaine Peters schien ihn vergessen zu haben. Nicht einmal drehte sie sich nach dem Ostagenten um, der Mühe hatte, ihr auf den Fersen zu bleiben, denn sie eilte durch das Dorf wie von Furien gehetzt.
    Sie hatte sich einen dunklen Mantel übergeworfen und das Haar mit einem Kopftuch bedeckt. Ihre Schritte waren nicht groß, dafür aber schnell.
    Und sie kannte sich aus.
    Smith fluchte, als er zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit über einen Zaun steigen musste und sein Mantel an den spitzen Stäben hängenblieb. Fast hätte er ihn zerrissen.
    Wie Diebe schlichen sie durch einen Garten und hörten kurz darauf das drohende Knurren eines Hundes.
    Die Frau blieb stehen.
    Der Hund sprang sie an.
    Smith sah den Schatten, wie er vom Boden abhob und gegen die Elaine Parker prallte. Er selbst kam nicht so schnell weg, weil die feuchte Unterlage keine ideale Startposition bildete, doch als er Elaine dann erreicht hatte, reagierte er eiskalt.
    Der Hund lag über der Frau. Er hatte den Rachen aufgerissen und war bereit, sofort zuzubeißen, sollte Elaine eine falsche Bewegung machen.
    Smith trat ihn wuchtig in die Flanke.
    Das Tier jaulte auf und wurde von der Frau heruntergeschleudert. Knurrend drehte es sich auf der Stelle und wollte den Mann angreifen. Da kam er bei Smith gerade an den richtigen.
    Der hielt die schallgedämpfte Waffe schon schussbereit und drückte ab.
    Er benutzte einen besonderen Schalldämpfer, der Schuss war so gut wie gar nicht zu hören, aber die Kugel traf.
    Das vorn abgefeilte Geschoss stoppte den Hund. Er zuckte noch einmal und starb.
    »Das war's«, sagte Smith und half Elaine Parker hoch. »Glück gehabt, Lady.«
    Sie schaute ihn an, ohne ihn richtig zu sehen. Elaine Parker schien mit ihren Gedanken in einer völlig anderen Welt zu weilen. Als sie stand, zitterte sie.
    »Geht's?« fragte Smith.
    Sie nickte nur und schüttelte seine Hand ab. Hastig ging sie weiter. Elaine Parker hielt sich mehr rechts, wo das Nachbargrundstück lag. Wieder überkletterten sie einen Zaun, standen auf einer Wiese und erreichten einen schmalen Weg, der parallel zur Wiese führte und von alten Scheunen und Gebäuden markiert war.
    Smith blieb plötzlich stehen. Er glaubte, ein fernes Splittern gehört zu haben und vernahm auch Schreie und Rufe. Irgendetwas musste direkt im Ort passiert sein, doch er hatte nicht die Zeit, sich darum jetzt zu kümmern.
    Er musste weiter.
    Smith hatte Mühe, die Frau einzuholen. Er sah nur ihren Schatten, der sich schwach vom dunklen Weg abhob.
    Wenn doch nur schon alles vorbei wäre, dachte Smith. Ihm fiel auch sein Kontaktmann ein, den er hier in der Stadt hatte. Der hatte sich allerdings noch nicht gemeldet. Die beiden standen per Sprechfunk in Verbindung. Jeder besaß ein Walkie-talkie und sollte dem anderen sofort melden, wenn sich eine heiße Spur ergeben hatte.
    Smith hatte es versucht, doch keine Antwort bekommen. Er hoffte nur, dass dem anderen nichts passiert war. Gerade in diesem Fall kam es auf Teamarbeit an, ansonsten arbeitete Smith lieber allein und gegen alle Regeln.
    Plötzlich blieb Elaine Peters stehen und drehte sich um. Mit einem gleitenden Schritt stand Smith neben ihr.
    »Ist was?« flüsterte er.
    Sie nickte, streckte ihren Arm aus und deutete nach vorn. »Die Scheune ist es.«
    Smith riss die Augen weiter auf. Als hoher dunkler Schatten hob sich das Gebäude neben dem flacheren Bauernhaus ab. Es machte irgendwie einen drohenden Eindruck, was auch daran liegen konnte, dass Smith trotz der äußerlichen Kühle, die er ausstrahlte, innerlich nervös war.
    »Gehen Sie vor!«
    »Und Sie?« Elaine schaute ihn an. Ihre Augen glänzten seltsam in der Dunkelheit.
    »Ich komme schon zurecht.«
    Sie nickte und lief los. Schnell und zielstrebig. Bis zum Bauernhaus blieb Smith an ihrer Seite, dann jedoch schlug er den Weg nach rechts ein und lief um das Haus herum, weil er gern an die Rückseite der Scheune gelangen wollte.
    Er erreichte sein Ziel, als Elaine Peters vorn an der Tür stand und dreimal dagegenschlug.
    Jetzt kam es darauf an. War die Scheune besetzt?
    Ja, sie war es.

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