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0158 - Die Geißel der Galaxis

Titel: 0158 - Die Geißel der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter den Hügeln. Die Nacht würde nahezu dreißig Stunden dauern. Hirosha besaß nur eine schwache Achsneigung; es gab weder Mitternachtssonne noch die lange Polarnacht des Winters. Es wurde allmählich kühl.
    „Es wäre Zeitverschwendung", sagte Rhodan, „wenn wir die lange Nacht verschliefen. Leutnant Borowski hat sich bereit erklärt, während der Dunkelheit eine Expedition zur Tagseite zu unternehmen. Er sucht noch vier Freiwillige, die ihn begleiten. Die Expedition bricht in acht Stunden auf."
    Es meldeten sich alle, aber Borowski wehrte lachend ab. Er suchte sich seine Leute aus. Wieder würde Sergeant Darelle den Panzer fliegen. Als Mediziner wurde Dr. Mährlich mitgenommen. Sergeant Hoax, ebenfalls Arzt, sollte als Funker mitmachen. Captain McNamara, ehemals Erster Offizier der EXPLORER- 3218, begleitete die Expedition als Chemiker. Sein höherer Dienstrang spielte bei dem Unternehmen keine Rolle. Er wurde Leutnant Borowski unterstellt.
    Gucky streckte die Füße aus, den Flammen entgegen. „Und was ist mit mir?"
    Rhodan sagte: „Du wirst dich ausschlafen, Gucky. Es wird eine Zeit kommen, in der es wichtig ist, daß du bei Kräften bist."
    „Ich soll hierbleiben?"
    „Du hast es erfaßt, Kleiner. Ich möchte, daß du in meiner Nähe bist."
    Das allerdings war ein Argument, dem Gucky sich widerspruchslos fügte. Er machte ein zufriedenes Gesicht. Im nächsten Augenblick gab es nichts Wichtigeres mehr für ihn auf der Welt als das wunderbare Lagerfeuer.
    Es wurde schnell dunkel und kühl. Einer nach dem anderen verschwanden die Männer und Frauen in den Unterkünften. Gucky blieb allein zurück. Er starrte in die kleiner werdenden Flammen, bis sie flackernd erloschen.
    Die Glut verwandelte sich in Asche.
    Wind kam auf und verwehte die Asche.
    Von dem schönen Lagerfeuer war nichts geblieben als ein häßlicher, schwarzer Fleck im grünen Gras.
    Aber den sah Gucky schon nicht mehr. Er schlief längst und träumte davon, wie schön und abenteuerlich ein Schiffbruch sein konnte. Für die, die ihn überlebten.
     
    4.
     
    Über dem Meer holten sie die Sonne ein. Sie stieg im Westen auf und stand bald wieder hoch am Himmel. Am Horizont kam Land in Sicht. Der Panzer flog in geringer Höhe über die kaum bewegte Oberfläche des Meeres dahin und näherte sich dem Festland. Als erstes erblickten sie wieder eine zerstörte Stadt. Alle Anzeichen wiesen darauf hin, daß sie aus der Luft angegriffen worden war. Riesige Krater hatten ganze Viertel dem Erdboden gleichgemacht und glasige Schimmer über die Ruinen nebenan gezogen. Die Hitzewellen hatten die Konstruktionen zerschmolzen und die Gebäude zum Einsturz gebracht. Niemand konnte dieser Hölle entronnen sein.
    Einmal entdeckten sie huschende Schatten zwischen den Ruinen, und Mährlich behauptete, daß die Gestalten menschliche Umrisse aufwiesen.
    „Vielleicht haben Sie recht", meinte Borowski und gab Darelle einige Anweisungen. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich möchte Ihnen zustimmen. Vielleicht gibt es doch Überlebende, und wir könnten von ihnen erfahren, was sich wirklich auf dieser Welt zugetragen hat."
    Hoax hielt Verbindung mit dem Lager, wo die Funkstation auch während der langen Nacht besetzt blieb.
    Er gab die Position durch und berichtete von ihrer Absicht zu landen. Falls die Verbindung aus irgendeinem Grunde unterbrochen wurde, sollte sofort eine Hilfsexpedition in Marsch gesetzt werden.
    Darelle landete am Stadtrand. Hier waren die Verwüstungen nicht so offensichtlich, und einige der Gebäude standen noch. Die Tatsache der totalen Entvölkerung von Hirosha ließ vermuten, daß nicht nur atomare Bomben, sondern auch noch andere Dinge eine Rolle gespielt hatten. Vielleicht intensive Hitzewellen oder radioaktive Strahlung, die inzwischen nachgelassen hatte.
    Borowski machte keine Anstalten, den Panzer zu verlassen.
    „Es wird besser sein, wenn wir nicht nach draußen gehen", sagte er. „Im Panzer sind wir sicher. Darelle, lassen Sie ihn langsam vorrollen. Dort, wo die breite Straße ist. Solange keine Trümmer den Weg versperren, können wir uns die beschwerliche Wanderung ersparen. Außerdem haben wir die Kampfanzüge nicht dabei."
    Rechts und lin ks waren die fast unbeschädigten Häuser der Vorstadt. Die Wände standen noch, aber zum Teil waren auch sie etwas zusammengesackt und verformt. Die rechteckigen Schaufenster der Läden - wenn es Läden waren - wirkten wie geometrische Figuren auf dem Zeichenbrett eines Kindes.
    Manche waren

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