0158 - Die Geißel der Galaxis
dort Dienst und sollte versuchen, mit dem viel zu leistungsschwachen Hyperkom Verbindung zur Flotte herzustellen.
Wenigstens sollte er versuchen, einige Nachrichten zu empfangen. Letzteres war Hoax gelungen. „Sir, die Galaxis ist in Aufruhr. Auf weiteren Welten wurden Hornschrecken gesichtet; sie wurden rechtzeitig geräumt. Ein Mittel gegen die Hornschrecken ist noch nicht erfunden worden. Stützpunkt auf Stützpunkt mußte aufgegeben werden. Niemand scheint zu wissen, wo Sie stecken, Sir. Wenn nur unsere Notsignale nicht verlorengingen."
„Wir haben eine Bestätigung erhalten", sagte Rhodan unbewegt. „Jemand muß sie also empfangen und weitergeleitet haben. Ein Rettungsschiff kann jederzeit eintreffen."
Hoax schien nicht so zuversichtlich zu sein. Resigniert wandte er sich wieder den Geräten zu.
Sendungen kamen schwach durch. Viele waren nicht zu verstehen, die anderen wirkten verworren.
Und dann, als Hoax weitersuchte, kamen starke Impulse durch.
Rhodan lauschte verblüfft. Er verstand eine Menge von der Funkerei, aber derartige Signale waren ihm völlig unbekannt. Der Sender mußte ganz in der Nähe sein, denn sonst hätten die Signale nicht mit einer solchen Lautstärke durchdringen können. Sie überlagerten sogar die Funkimpulse weit entfernter, leistungsfähiger Hypersender. Am stärksten waren sie jedoch auf gewöhnlicher Ultrakurzwelle.
„Kön nen Sie Peilungen vornehmen, Sergeant?"
„Ich werde es versuchen, Sir." Hoax ließ die Automatik anlaufen und regulierte die Einstellungen. Nach einigen Minuten schüttelte er verwundert den Kopf. „Unmöglich, Sir. Wenn ich den Instrumenten glauben soll, dann stammt die Sendung von diesem Planeten. Wo sollte es hier einen solchen Sender geben?' Rhodan schaute zu Gucky. Der Mausbiber verstand sofort, was Rhodan von ihm wollte. Er verstand es um so leichter, da ihm schon derselbe Gedanke gekommen war. Mit seinem empfindlichen Gehirn peilte er den Schreckwurm und dessen Gedankenimpulse an.
Sie waren mit den Impulsen im Hyperkom identisch.
„Der Schreckwurm sendet", sagte Gucky fassungslos. „Er sendet auf ultrakurzer Welle. Kann er das denn?"
„Fast fürchte ich, der kann alles", sagte Rhodan. „Fragt sich nur, wem die Sendung gilt?"
Hoax, der inzwischen weitergesucht hatte, meldete: „Da ist noch eine zweite Sendung, Sir. Ich würde es eine Kollektivsendung nennen. Es sind gebündelte Signalströme auf einer benachbarten Welle. Beide Sendungen überlagern sich teilweise. Die Impulse sind ebenfalls unverständlich und haben keinen Sinn. Sie kommen übrigens aus dem Raum. Richtung Sonne, würde ich sagen."
„Richtung Sonne?" wiederholte Rhodan nachdenklich. „Schonepal behauptet doch, die Hornschrecken wären Verwandte des Schreckwurms. Sollte er recht behalten? Die K-9 müßte sich jetzt der Sonne nähern und mit ihrer furchtbaren Fracht in sie hineinstürzen. Vielleicht haben wir den telepathischen Gedankenstoß der Hornschrecken aufgefangen, die Verbindung mit dem Schreckwurm aufnahmen." Er nickte Hoax zu. „Schalten Sie den Tonspeicher ein, damit wir uns das später noch einmal anhören können. Komm, Gucky. Es gibt Arbeit."
Sie verließen die Funkstation und fanden Schonepal in der Nähe des Panzers, der als Verbindungsstation zwischen Lager und Beobachtungspanzer diente. Er war vor einer halben Stunde abgelöst worden. „Wo ist der Schreckwurm?"
„Als ich ihn verließ, fünfzig Kilometer von hier. Er war gerade dabei, das Riegelgebirge zu besteigen.
Inzwischen dürfte er den Gipfel erreicht haben. Sergeant Illertus hat noch keine Meldung durchgegeben."
In kurzen Worten berichtete ihm Rhodan, was in der Funkstation geschehen war. Schonepal hörte mit großem Interesse zu, und so etwas wie Genugtuung huschte über sein Gesicht. Mit Überzeugung sagte er: „Ich dachte es mir, Sir. Der Zusammenhang ist bewiesen. Wir werden ja sehen, wie der Schreckwurm auf die Vernichtung seiner Nachkommen reagiert. Ich wette, er wird noch wütender als bisher angreifen."
In diesem Augenblick summte der Minikom im Panzer. Schonepal meldete sich. Es war Sergeant Illertus. Seine Stimme klang aufgeregt.
„Der Schreckwurm, Sir, er ... er betet."
Schonepal war viel zu verblüfft, eine Antwort zu geben. Er schaute Rhodan fassungslos an. Gucky sagte: „Soll ich nachsehen, ob der Sergeant übergeschnappt ist, Perry? Ich kenne die Lage des Gebirges und finde ihn leicht ..."
„Du bleibst hier!"
Rhodans Stimme klang ungewöhnlich scharf. Er schob
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