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0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

Titel: 0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn die Wolkenkratzer wackeln
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da hinten!«
    Über den Köpfen der Menge erschien ein Mann, er wurde anscheinend hochgehoben. Er schwankte auf vielen Händen, hielt eine Flasche in der Hand und prostete, laut rufend, der Menge zu. Urplötzlich verschwand er dann, wie er gekommen war, in der Menge.
    Wir standen schweigend vor diesem Tohuwabohu. Vor uns spannte sich eine Kette von Polizisten über die Straße, der Wasserwerfer stand einsatzbereit, war aber noch nicht in Tätigkeit.
    »So tun Sie doch irgend etwas, Leutnant«, sagte ich ungeduldig.
    Plötzlich wurden wir durch splitterndes Krachen über uns aufmerksam. Im zweiten Stock eines Hauses schräg vor uns flogen die Scheiben eines Fensters heraus, genau über einer riesigen Reklametafel, die von Scheinwerfern angestrahlt wurde. Eine junge Frau erschien, dann noch eine, und beide versuchten in wahnsinniger Angst, herauszuklettern und Halt auf den Streben der Plakatwand zu finden. Die eine warf einen Blick herab, sah uns und rief laut. Aber ihr Schreien ging im allgemeinen Lärm unter.
    Phil stieß mich an.
    »Los!« sagte ich.
    Der Leutnant begriff, und nach wenigen Worten knatterte der scharfe Wasserstrahl los, direkt in die Menge hinein. Wie von Zauberhand öffnete sich eine Gasse zum Eingang des Hauses, an dessen Außenwand die beiden verängstigten Frauen hingen.
    Ich nahm irgendeinem Polizisten den Gummiknüppel ab, den er in der Hand trug. Phil sagte ihm etwas, das ich nicht mehr verstand, denn schon stürmte, ich durch die Bresche, die sich wieder zu schließen drohte. Hinter mir kam Phil mit einigen Polizisten…
    Von beiden Seiten streckten sich mir Hände entgegen, die mich halten wollten. Man schrie auf uns ein, aber wir erreichten den Eingang des Lokals und drangen durch die zerborstene Tür. Wie eine mächtige Woge schlug die Menge hinter uns wieder zusammen.
    »Da, über die Treppe!« rief Phil.
    Kein Mensch war mehr in dem schäbigen, kleinen Saal zu ebener Erde, der nur noch durch die Notbeleuchtung erhellt wurde. Auch die Bar schien verlassen, und wir jagten die Treppen hinauf bis zum zweiten Stockwerk.
    Ich erreichte als erster die Tür, die den Gang abschloß. Unter meinem Fußtritt schwang sie auf und schlug gegen die Wand.
    Vor mir tauchte ein ungefüger Bursche aus dem Dunkel auf, der mich aus weißen Augäpfeln anstarrte und den Mund zum Grinsen verzog, als er blitzschnell die Faust hob. Metall blinkte auf, aber dann wurde sein Grinsen ausdruckslos, als ich in die Knie sank und über mir Phils Gummiknüppel auf den Burschen niederpfiff. Er sackte zusammen, während wir weiterliefen. Hinter uns klangen die genagelten Stiefel der Polizisten auf der Treppe.
    Rechts mußte das Zimmer sein, wo die Mädchen ihre Flucht durchs Fenster genommen hatten. Die Tür stand noch offen, aber als wir mit einem Sprung ins Zimmer wollten, erschienen zwei schwankende Gestalten vor uns. Der Lichtstrahl einer scharfen Lampe schenkte herum und traf sie, so daß sie für einen Moment die Augen zukniffen.
    »Die sind ja betrunken«, zischte Phil.
    Jetzt traf auch mich der intensive Geruch von billigem Whisky und Fusel, den die beiden ausströmten. Sie schimpften und torkelten auf uns zu. Phil schüttelte angewidert den Kopf und trat zur Seite. Auch ich gab den Weg frei. Wir hatten keine Lust, die Kerle auch nur anzufassen.
    »Nehmt sie mit«, rief ich den Polizisten zu, die hinter uns im Flur standen, und ich drückte mich an die Wand, um die beiden vorbeizulassen. Dann standen wir schon im Zimmer und spürten den Luftzug aus dem zerbrochenen Fenster.
    Der Boden war beschmutzt, und ich rutschte beinahe aus. Ich beugte mich aus dem Fenster und brauchte nicht zu suchen. Unter mir leuchteten die ent-, setzten Gesichter der beiden jungen Frauen.
    »Hallo«, sagte ich. »Die Luft ist rein;« Sie klammerten sich an die schmalen Streben der Plakatwand.
    »Wer sind Sie?« fragte die eine mit bebender Stimme.
    »FBI«, sagte ich. »Kommen Sie ’rauf.« Wir streckten ihnen die Hände entgegen, aber es war ein schönes Stück Arbeit, bis wir sie im Zimmer und auf sicherem Boden hatten. Ihre Kleider waren zerrissen. Der Schreck stand ihnen noch in den Gesichtern geschrieben, als wir mit ihnen hinuntergingen.
    Die jüngere, eine ganz ordentlich aussehende Blondine, fand zuerst die Sprache wieder.
    »Haben Sie die drei?« fragte sie mit Abscheu in der Stimme.
    »Ja. Was wollten die von Ihnen?« Sie schüttelte sich.
    »Wir hatten heute gar nicht geöffnet, und da waren wir beiden Mädels allein. Die Kerle

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