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0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

Titel: 0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn die Wolkenkratzer wackeln
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tun. Das war Sache der Spezialisten, die inzwischen eingetroffen waren.
    »Hoffentlich ist nicht noch mehr passiert«, sagte Phil, als wir wieder auf der Straße standen.
    Die Polizeistreifen hatten beide Seiten der Straße abgekämmt und berichteten nacheinander, daß zwar einige Lokale von der Meute gestürmt worden waren, aber in den wenigsten war sie zum Zuge gekommen, denn in dieser Gegend sorgen die Lokalbesitzer meist für ein paar kräftige Leute am Eingang, und die hatten auch diesmal gut zugepackt.
    Nach und nach fanden sich noch ein paar Verhaftete ein, aber sie waren entweder so betrunken, daß sie nichts aussagen konnten, oder sie wußten wirklich nichts. Ich ließ sie unterschiedslos ins FBI-Gewahrsam bringen.
    Phil blickte mich nachdenklich an: »Es sieht so aus, als wolltest du es mit Gewalt schaffen, Jerry?«
    »Irgend etwas müssen wir doch schließlich herausbekommen. Wer weiß, wo morgen wieder der Teufel los ist, und wenn die Presse davon erfährt, wirft sie uns Unfähigkeit vor. Ganz zu schweigen von den unschuldigen Opfern solcher Ausschreitungen. Denk an die arme Frau mit dem Baby, denk an die Mädels heute abend da draußen an der Plakatwand, an die beiden Juweliere.«
    »Hallo, Mr. Cotton?« fragte ein junger Sergeant.
    »Ja?«
    »Der Leutnant schickt mich. Wir haben ein paar Leute zum Reden gebracht und wissen so ungefähr, wie der Krawall angefangen hat.«
    »Wirklich? Wie heißt das Kino, und wieso war kein Polizist da?«
    »Kein Kino, Sir«, sagte er. »Eddies Boxhalle war heute abend bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Kämpfe sollten nicht schlechter und nicht besser als jeden Abend gewesen sein. Aber eine Gruppe von jungen Leuten hat Radau gemacht, als der ,Würger von Louisiana zu Boden ging und ausgezählt wurde, und dann sind sie aufgestanden und hinausgezogen. Mit Sprechchören, heißt es.«
    Phil nickte mir bedeutungsvoll zu. »Also wieder an einem Ort, wo viele Menschen beisammen sind und verhältnismäßig leicht in Aufregung geraten.«
    »Genau meine Idee. Aber es wird ziemlich zwecklos sein, in der Sporthalle nachzufragen. Ich kenne mich da etwas aus und weiß, wie es in diesen Hallen zugeht. Niemand hat etwas gesehen, und wer dabei war, ist längst weg. Wir würden uns überflüssige Arbeit machen.«
    Ein Wagen kam um die Ecke und fegte durch die aufspritzenden Pfützen. Phil stieß mich an. Kaum, daß die Räder standen, öffnete sich die Tür, und Mr. High entstieg dem Wagen. Seine Miene war ernst, als er die Straße überblickte.
    »Ich hatte das befürchtet«, sagte er zur Begrüßung. »Was ist geschehen?« Der eifrige junge Sergeant sprudelte seinen Bericht herunter, und obwohl Mr.- High eigentlich von uns das Nötige hatte wissen wollen, ließ er ihn mit einem verhaltenen Zucken um die Mundwinkel gewähren.
    Dann nickte er ein paarmal und sah uns an.
    »Tut mir leid, Jerry«, sagte er. »Ihr Gedanke mit der Kinoüberwachung war gut. Aber die Veranstalter dieser Überfälle haben anscheinend damit gerechnet. Das heißt, es handelt sich um einen intelligenten Kopf, wenn nicht um eine ganze Bande, welche die Massen aufputscht und unerkannt im trüben fischt. Hoffen wir nur, daß der Spuk bald ein Ende hat.«
    Es war wohl keinem von uns klar, wie wir das erreichen konnten. Ich sah mich nach dem Sergeanten um. Er war zu seinem Wagen gegangen und tauchte eben wieder auf. Sein Gesicht war bleich, und er rang nach Fassung.
    »Na?« sagte ich. Er schnappte nach Luft.
    »Meldung«, brachte er nur hervor, »per Funk. Hinter Haarlem ist der Teufel los, Sir. Die Straßen sind schwarz von Menschen, und es geht anscheinend den Portos an -den Kragen!«
    ***
    Unter den Einwohnern unserer Stadt spielen die Portorikaner eine ganz besondere Rolle. Sie kommen meist nicht her, um sich hier niederzulassen, sondern um für ein paar Jahre gut zu verdienen und dann heimzukehren. Daher ordnen sie sich nicht sehr gut ein, wie die anderen, die in kurzer Zeit mit der Bevölkerung New Yorks verschmelzen. Es hat sich gezeigt, daß die Mehrzahl der Portos, wie sie abgekürzt heißen, einen ständigen Unruheherd bilden.
    Unsere Wagen rasten zu dem angegebenen Stadtteil. Mr. High hatte ein kurzes Funkgespräch geführt, ehe wir abbrausten, und ich sah während der Fahrt, daß an bestimmten Seitenstraßen andere Polizeifahrzeuge zu uns stießen und sich hinter uns einordneten.
    »Teuflischer Gedanke«, sagte Phil, der vorgebeugt neben mir saß und durch die Windschutzscheibe starrte. »Gerade gegen

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