Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

Titel: 0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn die Wolkenkratzer wackeln
Vom Netzwerk:
sich der Chef wieder an uns. Phil schüttelte den Kopf:
    »Ich bin zwar immer interessiert an Musik. Aber wenn ich ins Kino gehe, will ich doch auch ein bißchen ordentliche Handlung haben, und die soll darin fast ganz fehlen, wie ich hörte. Ziemlich minderwertige Streifen.«
    »Wir werden vielleicht nicht drum herumkommen, uns einen der Filme ansehen zu müssen«, lächelte Mr. High. »Wenn es auch eine Zumutung an Ihren guten Geschmack ist…«
    Aber wir sollten nicht zum Kinobesuch kommen. Leider aus anderen Gründen als wir erhofften.
    ***
    Der Tag verging über den laufenden Arbeiten, die ja nicht wegfallen, wenn man auch einen noch so dringenden Fall vor sich hat.
    Als die Nachmittagsvorstellungen anfingen, blickten Phil und ich fast gleichzeitig auf die Uhr. Die Sprechfunkstationen der City Police und unseres Hauptquartiers waren einsatzbereit, um alle verfügbaren Funkwagen in wenigen Minuten auf einen Punkt zu dirigiren, wenn von einem der vielen Kinos die erwartete Meldung an die Zentrale kommen würde.
    Ich selbst blickte mißtrauisch den schwarzen Telefonapparat an, der neben mir auf dem Schreibtisch stand. Aber nichts geschah.
    Wir räumten schließlich unsere Akten zusammen und führen hinauf zur Kantine, um schnell ein Abendessen einzunehmen. Auch hier oben störte uns kein Alarm, und so standen wir vor der Krage, wie wir die Wartezeit herumbringen sollten. Irgendwann mußte doch etwas passieren. — »Hoffentlich bekommen wir bald die Untersuchungsergebnisse vom Labor und von der City Police«, seufzte Phil und stellte das Radio ab. »Die lassen sich’ merkwürdig viel Zeit damit, findest du nicht, Jerry?«
    »Hab’ mich auch schon gewundert. So viel gab es doch kaum zu untersuchen.«
    Ich steckte mir aus Nervosität eine Zigarette an und blickte den Rauchwolken nach, die durch die Luft des überheizten Zimmers schwebten. Dann ging das Telefon. Mit einem Sprung war ich am Apparat. Phil nahm den zweiten Hörer.
    »City Police, Leutnant Newman«, ertönte eine erregte Stimme. »Sie bearbeiten diese Zusammenrottungen?«
    »Ja. FBI.-Spezialagents Cotton und Decker am Apparat. Was ist?«
    Ich fühlte plötzlich mein Herz klopfen und wußte im selben Augenblick, daß etwas in unserer Planung schiefgegangen war.
    »Unten in Bronx ist der Teufel los«, schnaufte Newman.
    »Ungefähr dreitausend Leute blockieren die Straßen. Ich habe eben die Meldung bekommen. Unsere Leute sind schon unterwegs.«
    »Geben Sie mir die Adresse«, sagte ich und schrieb mit. Dann warf ich den Hörer ohne ein Wort auf die Gabel, und mit Phil auf den Fersen stürmte ich zum Lift, der uns hinunter zu meinem Wagen brachte.
    Die Sirene heulte, und wir fuhren los.
    »Scheint etwas schief gegangen zu sein«, stieß Phil hervor. »Sonst hätten wir eher Nachricht bekommen müssen.« Ich nickte nur, denn ich hatte genug zu tun, den Wagen mit seiner hohen Geschwindigkeit durch den abendlichen Verkehr zu bringen. Mir standen die Schweißtropfen auf der Stirn, als wir uns endlich der angegebenen Gegend näherten.
    »Langsam«, mahnte Phil. »Muß da vorn rechts sein!«
    Ich bremste, nahm die Kurve doch etwas zu schnell und komite den Wagen mit knapper Not vor einem breiten Mannschaftsfahrzeug der City Police zum Stehen bringen, das hier quer über der Fahrbahn stand.
    Phil riß die Augen auf. Die Szene war allerdings danach!
    Die enge Straße wurde von unabsehbar vielen Leuchtröhren erhellt, und selbst die Luft schien rot vom Widerschein.
    Wir waren mitten in das Vergnügungsviertel von Bronx geraten. Zu beiden Seiten der Straße priesen sich die Lokale an, die Shows und Tingeltangels mit ihren Attraktionen. Inmitten dieses Rummels aus tausend Lichtern aber brodelte die Straße von einer kaum- übersehbaren Menschenmenge, und hier ging es anders zu. Es waren andere Leute, und es war eine ganz andere Gegend — man merkte es am Temperament, das sich auszutoben begann! Sprechchöre tönten irgendwo aus der Menge, unverständlich, aber in ihrem eigenen Rhythmus, auf der anderen Seite wurde gesungen…
    Wir standen bei unserem Wagen und begrüßten den Einsatzleiter der City Police.
    »Das ist ja ein toller Zauber, Leutnant. Wie hat es angefangen?«
    Er hob verzweifelt die Hände zum Himmel.
    »Keine Ahnung. Die Besitzer von ein paar Lokalen haben uns alarmiert, als die Sache schon in vollem Gang war. Wir können kaum etwas tun. Es sind schon fast zu viele Menschen, und außerdem scheinen viele angetrunken zu sein. Sehen Sie sich das da an,

Weitere Kostenlose Bücher