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0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

Titel: 0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn die Wolkenkratzer wackeln
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diese drohende Störung des Schulfriedens kam ein Hausmeister herbeigehumpelt, dem wir kurzerhand unsere Ausweise unter die Nase hielten.
    »Wie heißt der Direktor dieser Anstalt?« fragte Phil.
    Der Hausmeister nahm unwillkürlich Haltung an. Ich führte das instinktiv auf besondere Ehrfurcht vor dem gestrengen Herrn zurück.
    »Das ist Mr. Willmoß«, sagte der Hausmeister.
    »Schön. Den wollen wir sprechen, und zwar sofort, wenn es geht.«
    Wir wurden durch einen fliesenbelegten Gang geleitet. Rechts zog sich eine Reihe hoher, halbblinder Fenster dahin, und auf der anderen Seite tönten die Geräusche des Lehrbetriebes durch die dunkelbraunen Türen.
    Wir landeten in einem Vorzimmer, in dem eine ältliche Angestellte die Augenbrauen hochzog, als wir eintraten und Mr. Willmoß zu sprechen verlangten.
    »Ich fürchte, Sie müssen sich noch etwas gedulden«, sagte sie mit säuerlicher Miene. »Der Herr Direktor hält gerade eine Vorlesung.«
    Wir zogen uns zwei Stühle herbei und ließen uns nieder.
    »Worüber predigt denn der Herr Direktor?« fragte Phil mit unschuldigem Gesicht.
    Die Sekretärin blickte ihn irritiert an. »Der Herr Direktor predigt nicht«, sagte sie dann steif. »Er liest über die Geschichte der amerikanischen Kriege.«
    Phil, den offenbar heute morgen der Teufel ritt, wandte sich mir zu und sagte laut genug: »Ich hab’ doch bis heute gedacht, die Professoren können ihre Sache auswendig. Und jetzt lesen sie’s einfach ab! Toll, was?«
    Die Sekretärin wurde eisig. Das unheimliche Schweigen wurde durch eine schrille Klingel gestört, die wohl das Ende der Vorlesungsstunde anzeigte.
    In der Tat flog bald darauf die Tür knallend gegen die Wand, und der Direktor kam herein.
    »Herr Direktor«, meldete die Sekretärin, »die Herren sind von der Polizei…«
    Der Direktor wölbte seinen Bauch vor und blickte uns über die Brille hinweg an.
    Er stieß dann die Tür zu seinem Zimmer auf und lud uns mit schwungvoller Handbewegung ein, ihm zu folgen. Er lud uns zum Sitzen ein und fragte: »Bitte, meine Herren, was verschafft mir die Ehre?«
    »Um eines richtigzustellen — wir sind Beamte des Federal Bureau of Investigation. Zu Ihnen, Herr Direktor, kommen wir aus einem traurigen Grund. Gestern abend wurde ein Junge erhängt aufgefunden, von dem wir nur den Namen wissen und daß er Mitglied Ihres Colleges gewesen ist. Giacomo Laudi.«
    »Ich bin erschrocken«, gab der Direktor zurück. »Sie sagen erhängt? Wo? Von wem? Warum?«
    Wir zuckten mit den Schultern.
    »Wir wissen leider noch nichts darüber. Vielleicht können Sie aus Ihren Listen wenigstens seine Wohnung feststellen lassen? Selbst die fehlt uns nämlich noch, und wir wissen nichts über seine häuslichen Verhältnisse.«
    »Es wird mir ein leichtes sein«, versprach er.
    Auf ein Klingelzeichen kam die Sekretärin herein, zaghaft, als wäre sie zum Präsidenten persönlich bestellt. Sie blieb mit hängenden Armen an der Tür stehen. Der Herrscher über das Lermont-College sah sie gar nicht. Ins Leere hinein sprach er nur:
    »Giacomo Laudi… alles über ihn. Sofort!«
    Wie ein Schatten verschwand die schüchterne Sekretärin, um nach kaum einer Minute wieder aufzutauchen und ein Blatt Papier auf den Tisch zu legen.
    Wir beugten uns augenblicklich darüber, ehe der Direktor es zum Gegenstand einer schwungvollen Rezitation machen konnte. Giacomo Laudi war 21 Jahre alt gewesen, als er gestern sterben mußte, Mitglied der College-Vereinigung Phi-Beta und wohnte 15, West Durham Street. Bei Familie Barton.
    ***
    Die Bartons bewohnten ein nettes, kleines Haus in einer ruhigen Straße. Besonders neu sah es nicht mehr aus, und vor dem Tor standen verkrüppelte Bäume.
    Als wir geklingelt hatten, öffnete uns Cecil Barton, das Mädchen, das in meinem Wagen nach dem ersten Krawall für Giacomo Laudi gebeten hatte.
    Sie blickte uns unsicher entgegen, erkannte mich gleich und schien eine böse Nachricht zu wittern. Das wunderte mich nicht, denn Laudi, der bei ihnen wohnte, war immerhin seit mehr als zwölf Stunden überfällig. Deshalb lautete auch ihre erste Frage:
    »Ist etwas… mit Giacomo?«
    Ich nickte. Mit hängendem Kopf ging sie uns voran in das Wohnzimmer. Dann rief sie ihre Mutter, eine sauber gekleidete und nette ältere Frau.
    Wir stellten uns vor, nahmen Pint.:' und standen wieder einmal vor der schweren Aufgabe, eine Todesnachricht zu überbringen. Mrs. Barton blickte uns unverwandt an.
    »Giacomo — nicht wahr?« fragte sie mit

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